Joti Chatzialexiou, sportlicher Leiter der deutschen Fußball-Nationalmannschaften, ist nicht ganz glücklich darüber, dass Jungprofi Paul Wanner (FC Bayern München) - Vater aus Deutschland, Mutter aus Österreich - einen Lehrgang des österreichischen Verbandes ÖFB besucht. "Grundsätzlich bin ich kein Freund von Verbands-Hopping. Für eine Nationalmannschaft zu spielen, bedeutet, sich mit dem Land und dem Verband zu identifizieren. Das fordern wir von jedem Spieler ein", sagte er der Mediengruppe Münchner Merkur/tz.

Paul Wanner gilt als großes Talent (Foto: AFP/SID/CHRISTOF STACHE)

Paul Wanner gilt als großes Talent

Foto: AFP/SID/CHRISTOF STACHE

"Möchten Paul weiter im Deutschland-Trikot sehen"

Chatzialexiou hofft, dass sich der 16 Jahre alte gebürtige Österreicher (Dornbirn/Vorarlberg) am Ende für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) entscheidet. "Bei allem Respekt vor Österreich: Natürlich ist der Weg zum A-Nationalspieler in Deutschland etwas schwieriger. Gerade als junger Spieler braucht man Geduld. Natürlich möchten wir Paul weiterhin im Deutschland-Trikot sehen", betonte er. Letztlich liege die Entscheidung, "für welche Nationalmannschaft er spielen und welchen Weg er gehen möchte, aber bei ihm selbst".

Wanner ist seit der U15 fester Bestandteil der deutsche U-Nationalmannschaften, "sodass wir mit ihm im permanenten Austausch stehen, was seine Weiterentwicklung und seine Perspektiven angeht. Dass er ebenfalls für Österreich spielberechtigt ist, ist bekannt", sagte Chatzialexiou. Er, die U-Trainer und sogar Bundestrainer Hansi Flick stünden bereits seit Februar mit ihm im Austausch.

"Er kennt den Plan, den wir für ihn haben. Als Ralf Rangnick (Österreichs A-Nationaltrainer, d.Red.) kürzlich bei uns am DFB-Campus war, hat er uns darüber informiert, dass er Paul für einen Sichtungslehrgang in Österreich nominieren wird. Diese Erfahrung möchte Paul machen, wir haben seine Entscheidung akzeptiert", sagte Chatzialexiou.

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