Nach der VAR-Panne bei der Niederlage des FC Liverpool bei Tottenham Hotspur (1:2) hat der Schiedsrichterverband PGMOL die Audio-Mitschnitte der Kommunikation zwischen den Unparteiischen veröffentlicht. Zudem erklärte der Verband in einem detaillierten Bericht an die 20 Premier-League-Klubs, dass der Fehler des Video-Assistenten auf eine "Konzentrationsschwäche und einen Verlust des Fokus" zurückzuführen sei.

Bericht zu VAR-Debakel in Tottenham veröffentlicht (Foto: AFP/SID/HENRY NICHOLLS)
Bericht zu VAR-Debakel in Tottenham veröffentlicht
Foto: AFP/SID/HENRY NICHOLLS

Der Mannschaft von Teammanager Jürgen Klopp war in der Partie am vergangenen Samstag der vermeintliche Führungstreffer durch Luis Diaz zu Unrecht wegen Abseits aberkannt worden. Das VAR-Team nahm die Entscheidung des Schiedsrichters nach Überprüfung der Bilder jedoch nicht zurück.

Aus den Tonaufnahmen geht hervor, dass der VAR zunächst glaubte, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Der Irrtum fiel den Verantwortlichen erst auf, als das Spiel wieder angepfiffen worden war.

Laut PGMOL seien "wichtige Lehren" gezogen worden, "um das Risiko eines künftigen Fehlers zu verringern". Genauigkeit soll künftig Vorrang vor Effizienz haben, dazu werde ein neues VAR-Protokoll entwickelt, um die Klarheit der Kommunikation zwischen den Schiedsrichtern zu verbessern. Darin enthalten sein soll eine Bestätigung durch den VAR-Assistenten, bevor die Entscheidung dem Schiedsrichter auf dem Feld mitgeteilt wird.

Der PGMOL hatte zuvor einen "schweren menschlichen Fehler" eingestanden und die betroffenen Video-Schiedsrichter vorerst von weiteren Einsätzen abgezogen. Klopp hatte im Anschluss an das Spiel von "unfairsten Umständen und verrücktesten Entscheidungen" gesprochen. In einer Stellungnahme der Reds hatte der Klub am Sonntag die "Integrität des Sports" angezweifelt.

 

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