Physische und psychische Meisterleistung - Unterdog Köstendorf stellt Favorit Mattsee ein "Haxerl"

Das Mattseer Seestadion war heute Schauplatz der Begegnung des heimischen USC Mattsee und dem USV Köstendorf. Ein Blick auf die aktuelle Tabellensituation in der 2. Landesliga Nord ließ die Mattseer zwar in die Favoritenrolle schlüpfen, doch gerade nach einer langen Winterpause steht hinter der momentanen Verfassung oft ein dickes Fragezeichen. Da stellte sich also zurecht die Frage: Favoritensieg oder Überraschung?

 

Heimelf haderte mit fragwürdiger Schiedsrichterentscheidung

Die Partie zwischen Mattsee und Köstendorf begann schwungvoll. Wer dachte, dass die Hausherren gleich dem Spiel ihren Stempel aufdrücken wird, wurde gleich in den Anfangsminuten eines Besseren belehrt. Schließlich waren es die Köstendorfer, die optisch den wesentlich besseren Eindruck hinterließen. Nach nur fünf gespielten Minuten bewahrte bei einem Schwaiger-Versuch das Torgebälk den USC vor Schlimmerem. In Minute 13 konnten sich die Unterholzner-Burschen aber nicht mehr auf das Alu verlassen. Köstendorfs Martin Ledl war nach einem Eckball zur Stelle und nickte zum zwischenzeitlichen 0:1 ein. In der weiteren Folge schafften es die Hausherren, den Resetknopf zu drücken und die Begegnung wieder auszugleichen. Doch diese Rechnung haben die Mattseer ohne Schiedsrichter Sefa Ceviker gemacht. Nach einem Treffer war der anschließende Anstoß bereits ausgeführt, als der Spielleiter seine Entscheidung aufgrund einer angeblichen Abseitsstellung wieder zurücknahm. "Sehr eigenartig", schimpft Mattsee-Trainer Donald Unterholzner. "Für mich war es ein regulärer Treffer". Jürgen Wüstenhagen, Trainer des USV Köstendorf, sah diese strittige Szene anders: "So wie ich es gesehen habe, hat der Schiedsrichter hier völlig richtig reagiert." Als sich die Gemüter wieder halbwegs beruhigt hatten, ergab sich für die Gäste die riesengroße Gelegenheit, ihre Führung noch komfortabler gestalten zu können. Köstendorf-Akteur Aschenberger zog im Eins-gegen-Eins mit Heim-Keeper Berger aber den Kürzeren (25.). "Das hätte das 0:2 sein können, nein eigentlich müssen", trauert Wüstenhagen dem ausgelassenen Sitzer nach. Kurz vor der Halbzeitpause überschlugen sich im Mattseer Seestadion noch einmal die Ereignisse. Erst stellte Fabio Stürzer per Freistoß auf 1:1 (39.), drei Minuten später hatte Fabian Schwaiger nach Hamminger-Stanglpass die passende Antwort parat - 1:2 (42.).

 

Köstendorfer hatten mit dezimierten Hausherren keine Mühe mehr

Auch im zweiten Durchgang blieb Köstendorf präsent und brachte den Favoriten aus Mattsee an den Rand der Verzweiflung. In der 54. Spielminute war der Arbeitstag von Sinan Ustaoglu verfrüht beendet. Der bereits verwarnte Mattseer sah nach einem Foul die Ampelkarte. "Nach einem unglücklichen Zusammenstoß Sinan vom Platz zu stellen war ja der nächste Witz", schildert Unterholzner. In numerischer Überlegenheit ging es den Gästen folglich viel leichter von der Hand. Andreas Bann sorgte mit einem Doppelpack für letztlich klare Verhältnisse. Erst traf Bann mit einem trockenen 20-Meter-Schuss zum 1:3 (61.), exakt 20 Minuten danach schickte er den, auf einen Stanglpass lauernden Mattsee-Schlussmann, mit einem Versuch ins kurze Eck auf die falsche Fährte. Somit gab es in der noch jungen Frühjahrsmeisterschaft die erste große Überraschung. Köstendorf machte einen wichtigen Schritt in Bezug auf den Klassenerhalt, während der Unterholzner-Trupp weiterhin auf der Stelle tritt.

 

Donald Unterholzner (Trainer, USC Mattsee)

"Nach einer enttäuschend schwachen Leistung meiner Jungs war die erste Heimniederlage seit langem die logische Konsequenz. Die Gäste aus Köstendorf konnten auf allen Linien überzeugen und am Ende einen verdienten Sieg feiern. Trotzallerdem bin ich mit den zwei krassen Fehlentscheidungen des Schiedsrichters alles andere als happy. Da musst du dir ja fast überlegen, Protest einzulegen."

 

Jürgen Wüstenhagen (Trainer, USV Köstendorf)

"Wir haben in der Winterpause viel im Bereich der physischen sowie psychischen Verfassung getan. Es ist schön zu sehen, dass die Mannschaft dies auch gleich ummünzen konnte. Gleich mit einem Derbysieg ins Frühjahr zu starten, ist natürlich eine super Sache."

 

Die Besten bei Köstendorf: Schwaiger, Essl, Bann.

 

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