Patrick Steinkellner, SVG Reichenau: „Unser Kunstrasenplatz ist kein Vorteil – eher ein Nachteil!“

Das Hauptproblem der österreichischen Bundesliga ist nicht unbedingt die Qualität, es ist die fehlende Spannung. Patrick Steinkellner von der SVG Reichenau spricht im Ligaportal.at Tirol Interview eine Sichtweise an, die sicherlich viele nachvollziehen können. Der Fight um den Titel in der Tirol Liga könnte noch spannend werden – auch diese Aussage von Patrick dürfte stimmen. Die Rally von Reichenau im Finish der Meisterschaft musste ja schon so mancher Herbstmeister zur Kenntnis nehmen.

Kunstrasenplatz

Patrick Steinkellner: „Natürlich ist schwer abzuschätzen wie stark wir aktuell sind, da müssen wir das erste Spiel in Fügen abwarten. Das wird sicherlich schon ein erster Härtetest in der ersten Rückrunde werden. Die Vorbereitung ist an und für sich gut verlaufen. Ziel für die Rückrunde ist sicherlich, dass wir ganz oben dabei bleiben wollen. Unsere Einstellung ist ganz klar: wir wollen jede Partie gewinnen und es zählt vor allem immer der nächste Gegner. Vielleicht schaffen wir auch wieder eine Rally im Finish der Meisterschaft, unmöglich ist das sicher nicht. Kitzbühel steht an erster Stelle und Kitzbühel hat sicher das größere Potential in finanzieller Richtung. Es wird ja oft behauptet unser Kunstrasenplatz ist ein großer Vorteil. Dabei wird aber vergessen, dass wir und bei den Auswärtsspielen immer auf Rasenplätze einstellen müssen. Unsere Gegner haben sozusagen nur einmal das „Problem“ sich auf einen Kunstrasenplatz einstellen zu müssen!“

Fußball in Österreich

Patrick Steinkellner: „Ich denke, dass das Hauptproblem der österreichischen Bundesliga nicht die fehlende Qualität ist. Das Problem ist der Modus mit zehn Teams. Viermal die selbe Partie, nur ein Absteiger. Es fehlt ganz einfach die Spannung und die Abwechslung. Meister und Absteiger stehen meist schon frühzeitig fest. Die Fußballreform ist da ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Natürlich wäre es super wenn sich Teams wie Altach in die Titelentscheidung einmischen könnten.“

Favoriten

Patrick Steinkellner: „Kitzbühel ist ganz sicher in unserer Liga der klare Favorit. Aber eine ausgemachte Sache ist das sicher noch nicht. Telfs hat eine unglaubliche Serie gestartet und wir haben sicher mit einem tollen Finish ebenfalls die Chance Kitzbühel noch unter Druck zu setzen. Die Entwicklung des Nationalteams ist grundsätzlich sehr positiv. Das Problem ist wieder einmal ein typisch österreichisches. Die überzogene Erwartungshaltung. Wir können uns selbst einfach nicht realistisch einschätzen. Große Begeisterung und wenn es dann nicht mehr so läuft wird sofort alles komplett in Frage gestellt.“

Cash und Tradition

Patrick Steinkellner: „China ist ein Wahnsinn, die Entwicklung in Leipzig aus meiner Sicht positiv. Es kommt ja nicht darauf an, woher das Geld kommt oder wie groß die finanziellen Mittel sind. Wichtig ist, dass verantwortungsbewusst gewirtschaftet wird. Die Frage puncto Cash und Tradition ist ja eigentlich nur eine Frage der Zeit. Wenn Leipzig zehn Jahre in der Bundesliga spielt wird keiner mehr davon reden Leipzig hätte keine Tradition. Stimmt ja sowieso nicht, da ja in Leipzig praktisch immer schon Fußball gespielt wurde. Man war halt eben nicht in der Bundesliga vertreten.“

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