Lange Zeit grüßte Belgien von der FIFA-Rangliste als Nr. 1, war von der "goldenen Generation" um Spielmacher Kevin de Bruyne (Manchester City) die Rede. Nach dem überraschenden Vorrunden-Aus bei der WM in Katar rutschten Keeper Courtois (Real Madrid) und Co. auf Rang 4 ab, trat der 49-jährige Spanier Roberto Martínez beim Dritten der WM 2018 (in Russland) nach 6 Jahren als Chefcoach zurück. Was die Fußball-Verantwortlichen des Königreiches dazu veranlasste den Nationaltrainer-Posten auf ungewöhnliche Weise im Internet auszuschreiben - wir berichteten. Wie ist inzwischen der Status Quo? News folgen...

Die belgischen Fans warten weiterhin, wer neuer Fußball-Nationaltrainer im Königreich wird.

Nachfolger für Spanier Roberto Martínez gesucht

Nein, es war nicht der 1. April...und es war kein Scherz. Man stelle sich vor, dass Sie im Fußballtrainer-Business einen neuen Job suchen und urplötzlich im Internet auf eine Stellenausschreibung als National-Coach stoßen. Wie in der seit Jahren unter den Top-Ten der FIFA-Rangliste findenden Fußball-Nation Belgien, die auch immer wieder als WM-Geheimfavorit gehandelt wurde und das FIFA-Ranking auch eine zeitlang anführte.

Nach dem Rücktritt von Roberto Martínez im Dezember, hatte der Belgische Fußball-Verband doch tatsächlich virtuell eine entsprechende, ungewöhnliche Anzeige geschaltet und suchte u.a. auf dem sozialen Berufs-Netzwerk „Linked In“ nach Bewerbern für den vakanten Posten als Nachfolger für den Spanier, der mittlerweile für 3 Jahre als Chefcoach bei Portugal verpflichtet wurde, und postete im Dezember nach der WM die "Stellenausschreibung" auf Twitter.

"Er weiß, wie man Trophäen in weltbekannten Wettbewerben gewinnt"

Es dürfte eine Flut von Bewerbungen eingegangen sein. Denn wer würde nicht gerne einmal Asse wie Kevin de Bruyne, Romelu Lukaku oder Torhüter Thibaut Courtois, der mit seinen Glanzparaden Real Madrid im vergangenen Jahr den Henkelpott, respektive Champions League-Titel sicherte, trainieren?

Bezweifelt werden darf allerdings, ob sich Bewerber gemeldet haben, die ernsthaft und seriös in Frage kamen. Wie "SportBild" erfuhr, sucht der belgische Fußball-Verband einen „ausgesprochenen ehrgeizigen" Trainer, mit „internationaler Erfahrung auf dem höchsten Level, einem breiten Wissen und taktischen Ideen.“ Sowie mit gewissen Erfahrungswerten, „die besten Spieler der Welt zu trainieren“. Suptiler Nachsatz: „Er weiß, wie man Trophäen in weltbekannten Wettbewerben gewinnt.“

Henry, Pirlo oder wer erhält den Cheftrainer-Zuschlag bei Belgien?

Losgelöst von der "Internet-Aktion" wurden im übrigen als erste Kandidaten Philippe Clement (48 Jahre/AS Monaco), Vincent Kompany (36/FC Burnley) und der 45-jährige Thierry Henry gehandelt. Die französische Stürmer-Legende, Weltmeister von 1998, war unter Martinez bereits Co-Trainer der Belgier. 

Und seit heute ist auch Andrea Pirlo "in der Verlosung". Laut Informationen der belgischen Sportzeitung "Het Laatste Nieuws" soll sich der 43-Jährige für den Teamchef-Posten interessieren. Demnach habe die "Italien-Legende" dem belgischen Verband bereits seinen Lebenslauf geschickt.

Seit Sommer 2022 ist der ehemalige Serie-A-Profi Chefcoach beim türkischen Erstligisten Fatih Karagümrük (aktuell Achter). Zuvor war Andrea Pirlo als Trainer im Nachwuchs und anschließend bei den Profis der "alten Dame", respektive Juventus Turin, tätig.

Bewerbungs-Einsendeschluss war 10. Januar

Es bleibt definitiv spannend, wer der neue Chefcoach von Belgien wird. Einsendeschluss für Bewerbungen war übrigens der 10. Januar 2023. Eine Task-Force rund um Peter Bossaert, dem Vorstandsvorsitzenden des belgischen Verbandes, soll dem Vernehmen nach in den kommenden Wochen eine finale Trainer-Entscheidung fällen. Auf ein genaues Datum wolle man sich nicht festlegen. Fortsetzung folgt...

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