Kärntner Liga

"Wir schaffen den Klassenerhalt!" - Auron Miloti im Wordrap

miloti1.jpgAuron Selaudin Miloti ist diese Saison einer der Toptorjäger der Regionalliga Mitte. Seit mittlerweile sechs Jahren schnürt der albanische Routinier seine Fußballschuhe für die SV M&R Feldkirchen. Seine Karriere begann jedoch in seiner Heimatstadt Shkoder. Mit KF Tirana erlebte er seine größten Karrierehighlights, dann wechselte er zum LASK nach Linz und weiter nach Wörgl. Am Freitag dieser Woche läuft Miloti im Derby gegen die Klagenfurter Austria auf. Er spricht exklusiv mit kaerntnerliga.at über die Austria, das Triple in Albanien und sein eigenes Café. Außerdem stellt sich Auron Miloti dem Wordrap und spricht über seinen Freund Hamdi Salihi, seine Wünsche für den Kärntner Fußball und warum Albanien anders als Kärnten ist.

kaerntnerliga.at: Herr Miloti, am Freitag steht das Kärntner-Derby gegen die Klagenfurter Austria ins Haus. Was erwarten Sie sich davon? 

miloti_ball.jpg

Auron Miloti: Ein Derby ist immer ein Derby, das hat seine eigenen Gesetze. Die Stimmung bei der Austria ist momentan nicht so gut, es kommen dort auch nicht sehr viele Fans, das ist ein Problem. Wenn nur 1000 Zuseher in ein so schönes, großes Stadion kommen, gibt es keine Stimmung. Das ist uns aber egal, beide wollen gewinnen, wir brauchen aber dringend drei Punkte. Aber ob Derby oder nicht, wir konzentrieren uns nur auf die drei Punkte. Ich bin auf jeden Fall fit und gesund und fühle mich sehr wohl.

kaerntnerliga.at: Was halten Sie von den finanziellen Problemen in Klagenfurt?

Auron Miloti: Seit sechs Jahren bin ich jetzt in Kärnten und es ist immer wieder das Gleiche. Aber das ist nicht mein und unser Problem, sondern das ist ein Klagenfurter Problem. Es ist nur prinzipiell sehr schade, weil fast jedes Bundesland einen Verein in der Bundesliga oder zumindest in der Ersten Liga hat. In Kärnten haben wir leider nur St.Andrä, sonst weit und breit niemanden. Ich würde auch gerne einen Klagenfurter Verein ganz oben sehen. Klagenfurt ist eine große Stadt und dass die keinen Verein ganz oben haben, ist schade fürs gesamte Bundesland. Allerdings weiß ich nicht, warum es dort immer wieder zu finanziellen Schwierigkeiten kommt. Es gibt viele kleine Vereine, ob Ried in der Bundesliga oder auch Vereine in der Regionalliga. Die erreichen mit einem kleinen Budget auch sehr viel.

kaerntnerliga.at: Ihre Saison ist mit bisher elf Toren sehr erfolgreich, doch wie groß ist die Angst vorm Abstieg?

Auron Miloti: Der Abstiegskampf ist natürlich sehr aktuell bei uns, aber das ist die eine Seite. Die andere ist die Motivation und die haben wir. Unsere Spieler und Trainer sind allesamt sehr motiviert und ich denke, wir schaffen den Klassenerhalt. So haben wir sehr viel Kampfgeist, wenn du in der Mitte der Tabelle stehst, geht der verloren. Wir spielen aber zurzeit sehr guten Fußball und punkten mit Laufbereitschaft und Wille. Natürlich brauchen wir auch ein bisschen Glück dafür, aber vom Potential her steht die Mannschaft weiter oben.

kaerntnerliga.at: Sie sind jetzt 37, wie lange schlüpfen Sie noch ins Dress der SV Feldkirchen?

Auron Miloti: Langsam geht bei mir natürlich auch die Karriere zu Ende, aber ich fühle mich sehr wohl und gesund. Wenn ich gesund bin und kämpfe, dann spiele ich auch gerne. Wäre das nicht mehr so, dann müsste ich wohl aufhören. Aber die letzte Entscheidung liegt natürlich immer beim Trainer. Wenn er sagt, er braucht mich, dann werde ich auch spielen.

kaerntnerliga.at: In Ihrer Karriere gab es auch Engagements bei LASK Linz und Wörgl. Warum reichte es nie für die Bundesliga?

Auron Miloti: Gereicht hätte es sicher, aber Bundesliga oder nicht, das ist immer eine reine Glückssache. Egal ob Linz, Wörgl, Feldkirchen oder Tirana, ich bin mit meiner gesamten Karriere sehr zufrieden. Egal wo ich gespielt habe, ich war überall sehr sehr gerne.

kaerntnerliga.at: Beschreiben Sie das größte Karrierehighlight...

Auron Miloti: Das war eindeutig mein Triple mit Tirana. Wir haben damals die Meisterschaft, den Cup und den Supercup in einer Saison gewonnen. Danach spielten wir gegen ein weißrussisches Team, im Hinspiel ist es noch nicht so gut für uns gelaufen, doch im Rückspiel haben wir sie aus dem Bewerb geworfen. Das waren schon große Momente meiner Karriere.

kaerntnerliga.at: Welche Gedanken haben Sie sich schon über ihr Leben nach der Karriere gemacht?

Auron Miloti: Hier in Feldkirchen habe ich ein Café eröffnet, das wollte auch meine Familie so. Ich habe auch schon die B-Lizenz der UEFA und werde bald in Albanien die A-Lizenz machen, um auch Trainer einer Kampfmannschaft sein zu können. Meine Zukunft sehe ich aber hier in Feldkirchen, ich trainiere auch schon unser U14-Team. Die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen gefällt mir sehr gut, ich lerne ihnen sehr gerne etwas. Ziel bei dem Ganzen ist natürlich, Trainer einer Kampfmannschaft zu werden.

 

Wordrap mit Auron Miloti

Heimweh: ja und nein, Feldkirchen ist jetzt meine zweite Heimat

Kärntner Fußball: ich wünsche mir eine Bundesligamannschaft

eigenes Café: die Idee kam von meiner Familie

Didi Constantini: Tiroler, die mag ich sehr gerne. Und ein Trainer ist nicht Schuld am Misserfolg, das sind die Spieler

Messi oder Ronaldo: Messi

Facebook: früher war ich öfter drin wegen meinen Freunden in Albanien, jetzt habe ich nur noch wenig Zeit dafür 

Marko Arnautovic: sehr guter Spieler, aber ein schwieriger Typ

Hamdi Salihi: mein Freund. Ich wünsche ihm, mit Rapid Meister zu werden

Bundesligameister 2011: Rapid Wien (lacht)

Ihr bester Trainer: Helmut Kraft

Ihr Idol: Marco van Basten

Lieblingsverein: AC Milan

Dietrich Mateschitz: einerseits Geld, Geld Geld, andererseits tut er viel für den österreichischen Fußball

Ortstafelstreit: in Albanien gibt es nur albanische Tafeln, in Österreich weiß ich nicht was ich dazu sagen soll 

kaerntnerliga.at: Gott sei Dank gibt es das Portal, hier lese ich sehr gerne nach

 

Fragen von Stefan Steinkogler

Fotoslide: J. Kuess 

 

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.