"Brauchen uns auf keinen Fall schämen" - Zell unterliegt Anif im Cupfinale

Mit rund zweiwöchiger Verspätung kam es am heutigen Dienstagabend zum alles entscheidenden Finale des Salzburger Landescups: FC Zell am See gegen den USK Anif. Am Papier galt der Westligist wohl als Favorit, doch die Bergstädter zeigten just im Halbfinale gegen St. Johann (2:1), dass sie durchaus das Zeug haben, einen höherklassigeren Verein in die Schranken zu weisen. Kurioses Randdetail: Die Anifer mussten am Weg ins Finale keinen einzigen Gegentreffer hinnehmen. Doch Statistiken hin, Favoritenfrage her - Wer durfte nun den prestigeträchtigen Pokal in die Höhe stemmen?

 

Zeller Kicker verkauften sich teuer

Das Cupfinale, das vor etwa 500 fußballbegeisterten Besuchern über die Bühne gegangen war, startete erwartungsgemäß. Anif machte gleich vom Beginn an ordentlich Dampf, die Pinzgauer versuchten indes so wenig wie möglich zuzulassen. Etwas gegen den Spielverlauf ging der Außenseiter nach rund einer gespielten Viertelstunde mit 1:0 in Front: Karol Solciansky sorgte nach einem herrlich vorgetragenen Konter für den krönenden Abschluss (17.). Exakt zehn Minuten später schlug es auf der Gegenseite ein: Anif-Kapitän Rene Zia behielt vom Elfmeterpunkt die Nerven - 1:1 (27.). Kurz vor dem Pausenpfiff gab es noch einmal Elferalarm: Nach einer Ecke der Zeller ging plötzlich Plaickner zu Boden, die Pfeife von Schiedsrichter Sergej Provci blieb allerdings stumm. "Den Strafstoß hätten wir gut und gerne bekommen können. Plaickner wurde im Anifer Strafraum umgeschubst und wer Plaickner kennt, der weiß, dass er wirklich nicht leicht fällt", analysierte Patrick Kasper, der Sportliche Leiter des FC Zell, diese strittige Szene.

 

Underdog stemmte sich weiterhin bravourös dagegen

Nach dem Seitenwechsel bekamen die Zuschauer das gleiche Bild zu sehen. Der Westligist hatte das Spiel gut unter Kontrolle und drückte auf die Führung. Doch wie schon in Halbzeit eins hätten beinahe wieder die Pinzgauer die Nase vorne gehabt: Solciansky steuerte mutterseelenalleine auf die Anifer Hütte zu, ließ sich allerdings den Tick zu lange Zeit, sodass ein Anifer Verteidiger im letzten Moment noch retten konnte. "Eine hundertprozentige Chance", trauerte Kasper diesem liegengelassenen Sitzer nach. Kurz darauf bog der Favorit auf die Siegerstraße ein: Nach einem schönen Spielzug musste Marco Oberst bei einem Stanglpass nur noch danke sagen - 1:2 (69.). Im Finish überschlugen sich auf der Eugendorfer Sportanlage noch einmal die Ereignisse: Erst reklamierten die Bergstädter nach einem Foul an Josef Viertler zum zweiten Mal an diesem Cupabend vergebens Elfmeter, wenige Aktionen später kam es nach einem weiteren Foul an Bruder Simon zu einer undurchsichtigen Rudelbildung. Spielleiter Provci behielt jedenfalls den Überblick und stellte Anifs Oberst und Zells Solciansky jeweils wegen Tätlichkeit mit dem roten Karton vom Platz (88.). Augenblicke danach war Schluss und der Cuperfolg des USK Anif in Stein gemeißelt. "Im Endeffekt war es hochverdient. Anif war über die gesamten 90 Minuten die klar bessere Mannschaft. Aber ich bin auch mit unserer Leistung zufrieden. Dafür brauchen wir uns auf keinen Fall schämen", nahm Kasper die gerechte Cupniederlage zur Kenntnis.

 

Kasper: "Wünsche mir Bundesligisten"

Trotz des verlorenen Endspiels ist es fix: Der FC Zell am See wird in der nächsten Saison im UNIQA ÖFB-Cup mit von der Partie sein. Bezüglich mögliche Gegner wachelte Kasper mit seinem Wunschzettel: "Ich wünsche mir einen Bundesligisten. Eine Mannschaft wie Rapid wäre natürlich eine super Sache." Dass es die Losfee mit einem aber auch nicht gut meinen kann, weiß Kasper: "Es kann auch sein, dass wir einen Landesligisten aus dem Burgenland zugelost bekommen."

 

 

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