Julian Tesar und Dominik Lettenbichler analysieren den knappen Erfolg von Tux gegen Going

In der 15. Runde der 1. Klasse Ost musste das Spiel des Tabellenführers Uderns gegen Thiersee II auf den 18. April, Ankick 20 Uhr, verschoben werden. Der FC Sparkasse Tux konnte mit einem 3:2 Erfolg gegen den SC Going dadurch punktemäßig zu Uderns aufschließen. Vonseiten des SC Going gibt es aber laut Analyse Gesprächsbedarf. Julian Tesar analysiert die Partie aus der Sicht von Tux, Dominik Lettenbichler aus der Sicht von Going.

 

Am Ende verdient gewonnen - gegen einen teilweise überhart spielenden Gegner!

Julian Tesar, sportlicher Leiter FC Sparkasse Tux: „Nach dem Heimsieg gegen Hochfilzen stand am Samstag das nächste Spiel im Tuxer Alpenstadion am Programm. Gegner war der SC Going. Das Hinspiel in Going haben wir mit 2:0 verloren.

Da in den Anfangsminuten schon klar wurde, dass der Platz schwer zu bespielen ist, agierten beide Mannschaften viel mit hohen Bällen. Nach knapp zehn Minuten war Tux etwas ungeordnet und Going kam erstmals in den Tuxer Strafraum. Dort setzte Tesar zur Grätsche an und traf Ball und Gegenspieler. Der Schiedsrichter pfiff folgerichtig Elfmeter. Schipflinger verwertete souverän zum 1:0. Im Anschluss drückte Tux auf den Ausgleich, konnte sich aber bis dato keine zwingenden Chancen herausspielen. Der Ausgleich fiel durch Tipotsch der den Ball nach einer perfekten Geisler Vorarbeit nur noch einschieben musste. Durch einige Freistöße konnte Tux vor der Halbzeit nochmals gefährlich werden. Es blieb zur Pause allerdings beim 1:1.

Um die Partie zu gewinnen, brauchte es aber eine Leistungssteigerung der gesamten Mannschaft. Mit Beginn der zweiten Halbzeit wurde auch der in Topform spielende Pfister ins Spiel gebracht und hatte mit seinem zweiten Ballkontakt die Führung auf dem Fuß - verpasste das Gehäuse allerdings knapp. Nur kurze Zeit später machte er es besser und erzielte die 2:1-Führung. Tux im Anschluss die etwas stärkere Mannschaft, allerdings taten sich beide Mannschaften sehr schwer. Going konnte eine Viertelstunde vor dem Ende ausgleichen. Ein bitteres Gegentor. Man spürte aber den Siegeswillen unserer Mannschaft und Tipotsch konnte den Ball in Minute 84 irgendwie im Tor unterbringen. Es sollte der Siegtreffer in dieser Begegnung sein. Tux ließ die letzten Minuten nichts mehr zu und brachte die Partie nach Hause. Unglaublich wichtiger Sieg.

Fazit: Es war spielerisch sicher nicht unsere beste Leistung, allerdings passte der Einsatz jedes Einzelnen und so konnten wir gegen die harte und auch teilweise sehr unfaire Spielweise der Goinger gut dagegenhalten und haben am Ende somit verdient gewonnen."

Kritisch anzumerken ist ...

Dominik Lettenbichler, Trainer SC Going: „Natürlich war es nicht einfach, auf diesem schwierigen Platz unser gewohntes Spiel aufzuziehen, aber meine Spieler haben mit Kampfgeist dagegengehalten, auch wenn das Zusammenspiel zwischen dem Zillertaler Schiedsrichter Anton Thaurer und dem Tuxer Linienrichter mehr als fragwürdig war!

Eckdaten zum Spiel:

  • 0:1 Schipflinger Sandro nach Elfmeter (Minute 14)
  • Ausgleich Tux nach Stanglpass schiebt Stefan Tipotsch ein (Minute 22)
  • Clemens Pfister trifft nach einem abgefälschten Ball zum 2:1 für Tux (Minute 49)
  • Ausgleich zum 2:2 durch einen Schuss von Cankan Demir (Minute 76)
  • Nach einem Eckball bekommt Stefan Tipotsch wiederum nach einem abgefälschten Ball 2x die Chance und bringt den Ball beim 2ten Versuch irgendwie im Tor unter

Kritisch anzumerken ist:

  • In der ersten Halbzeit verlief die Partie ziemlich fair, in der zweiten Halbzeit stand jedoch der Tuxer Linienrichter meiner Offensivabteilung entgegen
  • Wir wären unzählige Male mit Pässen in die Tiefe durchgekommen und hätten dadurch hochprozentige Chancen kreiert. Doch jedes Mal hat der Tuxer Linienrichter auf Abseits entschieden und die Angriffe somit frühzeitig im Keim erstickt. Es hätte nur noch provokanter sein können, wenn der Tuxer Linienrichter die Fahne gar nicht mehr runter genommen hätte. Dass die meisten Abseitsentscheidungen nicht richtig waren, davon konnten sich meine Ersatzspieler - die auf dieser Seite des Platzes aufwärmten - überzeugen. Auch der Schiedsrichter hat nicht eingegriffen, geschweige denn über einen Austausch des Tuxer Linienrichters nachgedacht.
  • Der Höhepunkt war ein tiefer Ball, den mein Spieler Luca Pletzer dann in der 90 Minute zum 3:3 verwandelt hätte. Erst lässt der Schiedsrichter mit einer klaren Handbewegung das Spiel weiterlaufen, um dann nach Torerfolg und vermutlich abermaligen Blick zum Tuxer Linienrichter doch auf Abseits zu entscheiden. Mit Fairness hat das nicht mehr viel zu tun und trifft mich als Trainer sowie Fußballfan hart. Da ich diesen wunderschönen Sport liebe, jedoch feststellen muss, dass im Fußball-Unterhaus Spiele auch durch Außeneinwirkungen drastisch beeinflusst werden können.
  • Da hilft es uns auch nichts, dass mein Ersatzspieler - der als Linienrichter fungierte - fairerweise in der ersten Halbzeit eine schwierige Entscheidung zu fällen hatte und schlussendlich auf Abseits gegen uns entschied, was das zwischenzeitliche 2:0 für den SC Going bedeutet hätte.“

 

FC Tux Stellungnahme zur Spielanalyse von Going-Trainer Dominik Lettenbichler

Andreas Rausch, Trainer FC Sparkasse Tux: "Eigentlich nehme ich zu einer Spielanalyse eines Trainerkollegen keine Stellung, in diesem Fall bin ich dazu gezwungen, da die Sichtweise des Going-Tainers sehr einseitig und vereinsschädigend für den FC Tux ist.

Fakten zum Spiel:

Elfmeter: Das Spiel startet mit einem sehr fragwürdigen Elfmeter für Going nach Minimalberührung eines Tuxer Verteidigers. Eine ganz klare Elfmeterentscheidung für Tux wurde in der zweiten Halbzeit im Übrigen nicht gegeben.

Abseitsstellungen: Ja, es gab in Hälfte zwei einige knappe Abseitsentscheidungen gegen Going. Allerdings waren es nicht unzählige sondern maximal drei bis vier. Wichtig: Abseits ist Abseits, auch wenn es sich vielleicht nur um einen Meter handelt. Unser äußerst fairer Linienrichter hat außerdem auch gegen Tux Abseitsentscheidungen gefällt, die ebenfalls sehr knapp waren.

Die Ersatzspieler Goings konnten sich zudem kein Bild von den Abseitsstellungen machen, da sie sich auf der anderen Seite des Spielfeldes aufwärmten, auch der Trainer war weit in der eigenen Spielhälfte positioniert und konnte somit gar nichts wahrnehmen.

Schiedsrichter: Anton Thaurer ist seit Jahrzehnten ein angesehener Schiedsrichter im Tiroler Unterhaus. Ihm vorzuwerfen, sein Zusammenspiel mit dem Tuxer Linienrichter wäre sehr fragwürdig gewesen, ist eine untergriffige Unterstellung.

Fair-Play: Für mich wichtigste Thema. Going fiel vor allem durch derbe Fouls auf, 6(!) Gelbe Karten gegen Going sprechen eine klare Sprache. Tux hatte übrigens eine Gelbe Karte, jedoch nicht wegen Foulspiels, sondern weil sich der Torschütze zum 3:2 das Trikot über den Kopf zog.

Auffallend auch die Fair-Play Wertung in der 1. Klasse Ost: Tux ist Zweiter, wenig überraschend abgeschlagen am letzten Platz - Going.

Meiner Meinung nach wäre es Hauptaufgabe eines Trainers den eigenen Spielern Fairness und Respekt zu vermitteln.“

 

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