Positiver Druck

altNach einem dramatischen Duell, eventuell auch Dreikampf, schaut es nach der Hinrunde in der Oberliga B aus. Ebenso mit 39 Punkten wie die Vienna Amateure startet der FC Hellas Kagran in die Rückrunde. Unterhaus.at bat den Trainer von Hellas Kagran, Horst Peschek, um einen Rückblick auf den Herbst und stellte dem Erfolgstrainer außerdem Fragen unserer Leser.

 

Nur ein wirklich schlechtes Spiel

Nur zwei Niederlagen musste Hellas Kagran in der Hinrunde einstecken – mit 39 Punkten liegt man trotzdem „nur" an zweiter Stelle der Tabelle. Horst Peschek: „Die Hinrunde war für unsere Mannschaft natürlich sensationell – wir haben von fünfzehn Spielen dreizehn gewonnen. Trotz dem großen Aderlass im Sommer, als sehr viele Spieler unseren Verein verlassen haben, spielten wir eine hervorragende Herbstsaison. Die Eigenbauspieler und jene die im Sommer zu uns gefunden haben, integrierten sich sehr schnell in die Mannschaft. Ich bin sicher, dass das gute Mannschaftsklima ein wichtiger Faktor für unseren Erfolg gewesen ist. Die Mannschaft hat sich auch spielerisch sehr gut weiterentwickelt und ist gereift. Im Herbst hat uns eigentlich nichts aus der Ruhe gebracht. Es gab eigentlich nur ein schlechtes Spiel und das war jenes gegen den SC Klosterneuburg 1912 auswärts. Gegen die First Vienna FC 1894 Amateure gab es ein Match, das eigentlich in Richtung Unentschieden lief. Wir haben dann aber zu offensiv agiert und das 0:2 bekommen. Das Spiel gegen Klosterneuburg war im Gegensatz dazu eine verdiente Niederlage – ein ganz schlechtes Spiel der Mannschaft. Wir hatten insgesamt achtundzwanzig Pflichtspiele – also ein wirkliches Monsterprogramm. Ich will das letzte Testspiel nicht überbewerten – aber immerhin haben wir den SK Rapid Amateure mit 4:1 geschlagen – also gegen den Dritten der Regionalliga gewonnen. Unsere Mannschaft hat einen sensationellen Lauf gehabt und es ist schade, dass es nun die Winterpause gibt. Auch im Toto-Cup sind wir noch im Rennen und unter den sechzehn besten Mannschaften. Wir waren ja schon einige Male Zweiter, aber diesmal sind wir punktgleich mit den Vienna Amateuren und deswegen gehen wir sehr optimistisch in die Frühjahrssaison."

Unterhaus.at-Leserfrage: Belastet es die Spieler, wenn ihnen bewusst wird, dass Sie um den Meistertitel mitspielen können?

Horst Peschek: „Im Fußball gibt es einen negativen und einen positiven Druck. Der negative Druck entsteht wenn man gegen den Abstieg spielen muss. Wenn man die Chance hat Meister zu werden, ist das ein positiver Druck – und das ist immer etwas Schönes. Die Angst vorm Absteigen kann durchaus zu Verkrampfungen führen – wenn man eben versuchen muss, überlebenswichtige Punkte zusammenzukratzen. Für mich ist das Wichtigste, dass alle Spieler einsatzbereit bleiben und sich kein Spieler verletzt."

Dreizehn Siege kosten viel Geld

Die Frage nach geplanten Verstärkungen für die Hinrunde wird vom Erfolg im Herbst „überschattet". Horst Peschek: „Dreizehn Siege kosten viel Geld – der Verein hat mit 30 bis 33 Punkten kalkuliert. Erfreulicherweise haben wir 39 gemacht – in der Oberliga kann man zwar sowieso nicht viel verdienen, aber trotzdem wird dadurch das Vereinsbudget strapaziert. Deswegen sind keine großen Vorhaben in Richtung Kaderverstärkung geplant – es könnte natürlich sein, dass sich etwas ergibt. Es rufen jetzt auch viele Spieler an die bei Hellas spielen wollen, weil sich natürlich unser Erfolg und das sehr gute Mannschaftsklima herumspricht. Es freut mich sehr, wenn Mannschaften bezüglich Vorbereitungsspielen anrufen und gegen uns testen wollen. Für uns hat ein faires und diszipliniertes Auftreten auch in Testspielen absolute Priorität – seit über zwanzig Jahren bin ich im Trainergeschäft und man weiß natürlich, dass ich darauf sehr großen Wert lege. Bei uns sind natürlich auch die Trainingsmöglichkeiten die wir bieten können ein Anziehungspunkt für Spieler.

Unterhaus.at-Leserfrage: Warum ist das Feld in der Oberliga B so weit gestreut?

Horst Peschek: „Die Oberliga ist meiner Meinung nach eine Drei-Drittel-Gesellschaft. Wir haben das erste Drittel, wo sehr gut gearbeitete wird. Dann gibt es das Mitteldrittel in dem viel Wert auf die Ausbildung des eigenen Nachwuchses gelegt wird, aber es noch an Konstanz mangelt. Das letzte Drittel hat alle möglichen Probleme – es geht da ein wenig drunter und drüber und es wird nicht mit einer hohen Intensität trainiert. Bei uns wird viermal pro Woche trainiert und wenn es am Sonntag ein Spiel gibt, findet auch am Samstag ein Training statt. Aber das wissen alle Spieler die zu Hellas kommen. Ich würde auch in der Wiener Stadtliga kein anderes Trainingsprogramm machen."


Unterhaus.at bedankt sich für das informative Gespräch.

von Josef Krainer


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