Interview mit Claudia Obermüller zur Jugendarbeit beim SC Klosterneuburg

altOhne engagierte Idealisten hätte der Fußballsport keinerlei Grundlage – etwa 2000 Vereine in Österreich bieten den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit Fußball zu spielen und Teamgeist, Spaß und sportliche Aktivität zu erleben. Unterhaus.at stellt laufend stellvertretend für tausende engagierte Trainer und Funktionäre Menschen vor, die den Großteil ihrer Freizeit dem Fußball opfern. Claudia Obermüller ist nicht nur Jugendleiterin des SC Klosterneuburg 1912 sondern auch Schiedsrichterin. Wir haben uns mit Frau Obermüller über den Alltag einer Jugendleiterin unterhalten.

 

unterhaus.at: „Wellche Aufgben hat eine Jugendleiterin, wie schauen Ihre Aufgaben im Verein genau aus?"

Claudia Obermüller: „Die Aufgaben eines Jugendleiters sind vor allem Meisterschaftsspiele zu koordinieren, ebenso Freundschaftsspiele zu planen und natürlich der ganze logistische Aufwand mit dem Anmelden von Spielern die bei uns zu Kicken beginnen. Ein wesentlicher Punkt ist auch das Koordinieren der Trainingszeiten – dazu gehört natürlich auch die Trainingsplätze und Zeiten einzuteilen. Die Aufgaben sind sehr vielfältig und es fällt einiges an Arbeit an. Bei uns spielen derzeit drei Nachwuchsmannschaften Meisterschaft und die sechs- bis zehnjährigen sind in einem geregelten Trainingsplan aktiv."

unterhaus.at: „Interessieren sich die Eltern für die fußballerische Entwicklung der Kinder?"

Claudia Obermüller: „Die Eltern unserer Kicker sind sehr interessiert daran wie bei uns trainiert sind. Viele sind beim Training dabei und schauen zu wie bei uns eine Trainingseinheit abläuft. Nach dem Training wird unterhalten sich die Eltern ausführlich mit dem Trainer wie sich die Trainingsfortschritte darstellen. Nicht alle Eltern sind im Detail interessiert – aber der Großteil ist sehr engagiert. Wir betrachten das als sehr wichtige Initiative die Eltern laufend zu informieren. Einmal in der Woche gibt es dann auch eine Aussprache unter den Trainern um die weiteren Schritte und Aktivitäten zu koordinieren."

unterhaus.at: „Wo liegen die größten Aufgaben in der Jugendarbeit und wer bildet das Trainerteam?"

Claudia Obermüller: „Bei uns sind die Koordinationsprobleme nicht so gewaltig – aber bei größeren Klubs die mit U10 bis U18 Mannschaften agieren schaut das natürlich schon ganz anders aus. Da ist es um vieles schwieriger die Trainings- und Meisterschaftstermine zu koordinieren. Das wichtigste ist aber das Team – man braucht Idealisten auf die man sich verlassen kann. Die Nachwuchsmannschaften werden bei uns vor allem von Spielern trainiert die auch bei uns in der Kampfmannschaft spielen. Bei den Miniknaben haben wir auch einen Trainer aus der Kampfmannschaft – die U14 und U16 trainiert mein Mann Andreas Obermüller. Mein Mann und auch ich sind gleichzeitig auch als Schiedsrichter tätig. Auch die Co-Trainer kommen meist von der Kampfmannschaft – ich denke es ist wichtig erfahrene Fußballer mit Spielpraxis für die Ausbildung einzusetzen."

unterhaus.at: „Sinkt oder steigt das Interesse am Fußball bei den Jugendlichen?"

Claudia Obermüller: „Das Interesse bei einem Verein Fußball zu spielen ist meiner Meinung nach in den letzten Jahren ziemlich gleich geblieben. Es ist ein Kommen und gehen – ab einem gewissen Alter bekommt der Fußball dann natürlich Konkurrenz. Es gibt ja viele Vergnügungsmöglichkeiten und Interessen und dann kommen die Jugendlichen nicht mehr zu jedem Spiel – aber diese Dinge gibt es ja in jedem Verein und nicht nur im Bereich Fußball. Die sieben- bis zehnjährigen kommen sehr fleißig zum Training – da gibt es ja meist auch keine wirklich wichtigen sonstigen Interessen. Erst ab fünfzehn etwa tauchen dann eben Freundinnen auf die wichtiger als der Fußball sind."

unterhaus.at: „Was ist die Hauptmotivation für Ihre Tätigkeit?"

Claudia Obermüller: „Mir ist wichtig, dass die Kinder überhaupt Sport betreiben. Nur vor dem Computer oder Fernseher zu sitzen ist absolut gesundheitsschädlich. Meine Kinder haben natürlich kein Fernseh- oder Computerverbot – aber die dafür aufgewendete Zeit ist limitiert. Man muss einfach die Kinder und Jugendlichen zu körperlicher Aktivität motivieren und ermuntern und dazu ist das Fußballspiel sicher ein geeignetes Mittel."

unterhaus.at dankt herzlich für das interessante Gespräch.


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von Josef Krainer

 

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