1. Klasse Nord

SC Kreuttal setzt auf gute Mischung aus Erfahrung und Talenten

Auch in der neuen Saison 2022/23 gibt es wieder die bereits gewohnten Ligaportal-Interviews. Dieses Mal ist dabei der SC Elektro Ecker Kreuttal mit Obmann Mag. Alexander Butsch an der Reihe. Kreuttal belegte in der 1. Klasse Nord nach zehn Siegen, sieben Remis und 13 Niederlagen mit 37 Punkten den elften Platz in der Abschlusstabelle. Für die neue Spielzeit hat Butsch folgende Zielsetzung: "Eine gute Mischung aus Erfahrung sowie eigenen Talenten zu finden und dann auch noch einen attraktiven Fußball bieten. Wenn die Rechnung aufgeht, können wir mit dieser Mannschaft in ein, zwei Jahren dann wirklich ein Wörtchen um den Meistertitel mitreden."

Ligaportal: Wie zufrieden sind Sie mit der vergangenen Saison bzw. wie fällt der Rückblick aus?

Mag. Alexander ButschWir sind vor allem mit der Frühjahrssaison sehr zufrieden. Im Herbst hatten wir sehr viele verletzte Spieler und konnten damit nicht die notwendigen Punkte für eine entspannte Rückrunde sammeln. Im Frühjahr hatten wir wirklich einen perfekten Start und waren sehr früh auf einem "sicheren" Tabellenplatz. Sportlich ist vor allem der vermehrte Einsatz unserer jungen Talente aus der hauseigenen "Nachwuchsschmiede" in der Kampfmannschaft zu erwähnen, mit deren Hilfe wir die Spielklasse halten konnten und in der Reserve den Vizemeister stellen.

Ligaportal: Gab es bereits Zu- bzw. Abgänge? Auf welchen Positionen besteht noch Handlungsbedarf?

ButschDie Abgänge betreffen Daniel Tuchny, Holger Paasche (in "Fußballpension"), Mefail Bedzeti (SC Obersiebenbrunn) und Christoph Konrad (ASK Eichkogel). Als Zugänge stehen Alexander Pipal, Phillip Wihro (beide von Deutsch Wagram), Calvin Hitter (FC Klausen-Leopoldsdorf), Kevin Janak (FC Kappelerfeld), Zübeyir Sahin (Auersthal), Gökhan Dogan (Wacker Wien) und Daniel Harrer (FC Marchfeld II) fest. Es besteht kein Handlungsbedarf mehr.

"Wir haben uns im Vorstand breiter aufgestellt"

Ligaportal: Welche Themen haben dem Verein neben dem sportlichen Abschneiden der Kampfmannschaft besonders beschäftigt?

Butsch: Einerseits haben wir uns in der letzten Generalversammlung im Vorstand breiter aufgestellt und die Arbeiten auf mehr Schultern verteilt. Hier war es wichtig auch jüngere Funktionäre zur aktiven Mitarbeit zu bewegen. Alle Entscheidungen im Verein werden von einem Sechser-Team getroffen und somit ist gewährleistet, dass viele verschiedenen Perspektiven und Meinungen einfließen können. Wesentlicher Punkt der Vereinsarbeit ist für unser Führungsteam die Verbindung eines Entwicklungsauftrages für junge Menschen mit einem sportlichen und kulturellen Auftrag für unsere Heimatregion sowie die Kooperation mit unseren Partnern aus der Wirtschaft. Andererseits haben wir uns dem Thema nachhaltige Investitionen angenommen. Neben der Umrüstung auf eine moderne LED-Beleuchtung in diesem Sommer mit einer wesentliche Energieverbrauchsreduktion haben wir auch einen Spindelmäher angeschafft, mit dessen Einsatz wir auch den Düngerverbrauch reduzieren können. Darüber hinaus planen wir auch bereits die Errichtung einer Photovoltaikanlage für unsere Sportanlage. Und ein Dauerthema bei uns ist natürlich die kontinuierliche Nachwuchsbetreuung in unserer NSG Weinviertel Süd.

Ligaportal: Das "Vereinssterben" im Amateurbereich geht leider weiter. Wo sehen Sie die Ursachen dafür und wer ist gefordert um eine Wende zu schaffen?

ButschDas ist leider wirklich ein sehr trauriges Thema. Aus meiner Sicht sind hier zwei Gründe ausschlaggebend. Einerseits ein gesellschaftlicher Wandel, der durch Corona sicher nochmals verstärkt wurde. Es gibt immer mehr Freizeitangebote für die Jugend bzw. ziehen sich auch viele in ihre eigenen vier Wände zurück und kommunizieren oder spielen "online". Somit verliert der "alte" Sportplatz oft seine sozialkulturelle Bedeutung. Andererseits sind aber auch die Vereine nicht ganz von Schuld freizusprechen. Anstatt in die Jungend und die Sportanlagen nachhaltig zu investieren, stehen oft kurzfristige sportliche Erfolge im Mittelpunkt der Vereinsarbeit. Eigene junge Spieler in der Kampfmannschaft erhöhen nicht nur die Motivation der anderen noch jüngeren Nachwuchsspieler, sondern sind auch für die Akzeptanz eines "Dorfklubs" lebensnotwendig. Mit dieser Akzeptanz ist es auch viel leichter möglich, ehrenamtliche Helfer bzw. Funktionäre zu finden und auch zu halten. Viele Vereine laufen hier leider in eine ganz falsche Richtung. Eine Wende kann also großteils nur von den Vereinen selbst kommen. Aber auch der Verband ist gefordert: Die Bestrebungen immer mehr die Reserve/U-23 Bewerbe "auszugliedern" ist der falsche Weg und wird bisher zum Glück auch nicht unterstützt. Wir dürfen auf keinen Fall den Breitensport mit dem Profisport verwechseln und allzu oft glaube ich leider, dass dieser schon in der 2.Klasse beginnt.

Ligaportal: Wie sieht eure Zielsetzung für die neue Saison 2022/23 aus?

ButschWir sind begeistert, dass mit Pipal, Wihro, Zübi und Dogi gleich vier Spieler wieder in die "Kreuttaler Familie" zurrückkehren. Mit Janak haben wir einen tollen Tormannersatz für unseren in den "Ruhestand" gehenden Holger Paasche gefunden. Und die Klasse von Hitter und Harrer ist wohl bekannt. Mit diesen Zugängen sind wir wirklich sehr gut aufgestellt und freuen uns, dass alle Führungsspieler mit uns den Weg der weiteren Eingliederung unserer jungen Talente gehen möchten. Dies ist auch die Zielsetzung für heuer – eine gute Mischung aus Erfahrung sowie eigenen Talenten zu finden und dann auch noch einen attraktiven Fußball bieten. Wenn die Rechnung aufgeht, können wir mit dieser Mannschaft in ein, zwei Jahren dann wirklich ein Wörtchen um den Meistertitel mitreden.

Ligaportal: Wer sind für Sie die Titelkandidaten und welche Vereine können für eine Überraschung sorgen?

Butsch: Wohl die üblich Verdächtigen: Deutsch Wagram, Poysdorf, Marchegg und vielleicht können wir ja schon – mit einem guten Start - ein wenig überraschen. Das ist aber nicht das Ziel!

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