2. Klasse Triestingtal

Sirtaki in Leobersdorf

Der ASC Leobersdorf startet diesen Freitag gegen Tribuswinkel in die neue Meisterschaft der 2. Klasse Triestingtal. Nach Platz 4 in der letzten Saison ist die Transferzeit eher ruhig verlaufen. Die Verantwortlichen haben sich nur auf sehr punktuelle Verstärkungen geeinigt. Der Großteil des Stamms wurde gehalten. Junge Neuzugänge senken das Durchschnittsalter, sollen aber gleichzeitig die Torgefahr wesentlich erhöhen. Für die notwendigen Tore soll vor allem auch ein Grieche sorgen. Auf der Torhüterposition setzt man dagegen auf Routine. Dieser Mix soll ein noch besseres Abschneiden als in der letzten Saison, eventuell sogar den Meistertitel, ermöglichen.

Basis Frühjahr

Die Leobersdorfer Fußballer, die bis auf die Niederlage gegen Pottenstein in der letzten Runde ein sehr beachtliches Frühjahr gespielt haben, fiebern erwartungsvoll dem Meisterschaftsauftakt entgegen. Die starken Auftritte in der Rückrunde der letzten Saison haben letztlich dazu geführt, dass in der Endtabelle der vierte Platz erreicht werden konnte, nur 4 Punkte hinter dem Drittplatzierten Alland. Nun steht das erste Bewerbsspiel am Freitag Abend gegen Tribuswinkel unmittelbar bevor. Und bereits in dieser Partie wollen sie die Grundlage für einen Lauf und eine letztlich tolle Saison legen. Das Abschneiden unter den Top 4 in Kombination mit der Weiterentwicklung und den beständig guten Leistungen im Frühjahr lassen die Verantwortlichen und die Fans von mehr träumen. Trainer Scharrach meint, dass das Team unter normalen Umständen, wenn man vom Verletzungspech verschont bleibt, um die ersten 3 Plätze mitspielen sollte und „wenn es passt und es sein soll, dann ist natürlich sogar der Meistertitel drinnen“. Seine Aufgabe sieht er auch darin, „auf die Euphoriebremse zu treten, damit auf seine Jungs nicht zu viel Druck aufgebaut wird“. Als die stärksten Konkurrenten schätzt er Pottenstein und Felixdorf oder auch Alland ein.

Transferzeit: Qualität statt Quantität

Um die Ziele zu erreichen, hat man selbstverständlich auch die Transferzeit im Sommer zu nutzen versucht, wobei man das bestehende, mittlerweile gute eingespielte Personal nur sehr punktuell verstärkt hat. Das heißt, das Spielerkarussell hat sich in Leobersdorf nicht sehr intensiv gedreht. Trainer Scharrach bewertet das, wie er selbst sagt, „aufgrund der kurzen Vorbereitungs- und Integrationszeit selbstverständlich auch als sehr positiv“. Vier vom Alter her arrivierte Kräfte haben den Verein verlassen, wobei keiner dieser Spieler absolute Stammkraft war. Milos Zivojinovic, der die meiste Zeit nur in der Reserve tätig war, geht nach Günselsdorf. Im Mittelfeld kann nicht mehr auf Semih Kaya und Sasa Petrovic gebaut werden. Mit ihren 32 Jahren haben sie in der Vergangenheit ihren Teil dazu beigetragen, die Jungen zu führen. Einen Fixplatz in der Startelf hatte aber keiner der beiden am Ende der vergangenen Saison. Der Serbe Petrovic ist zwar stolze 127 mal für die Leobersdorfer seit dem Juli 2018 eingelaufen, in der starken Frühjahrssaison ist er aber sehr häufig nur mehr von der Bank gekommen. Auch Christoph Zach hat den Verein verlassen. Nach 1,5 Saisonen für den ASC zieht er mit seinen 34 Jahren nach Bad Vöslau weiter. Diese Abgänge bewirken, dass das Durchschnittsalter des Teams weiter sinken wird, da die Neuzugänge allesamt ein sehr junges Alter aufweisen.

Verjüngung des Teams, aber Routine für das Tor

Die einzige Ausnahme stellt nur der neu hinzugekommene Torwart-Routinier Jörg Zargler dar. Aber gerade auf dieser so wichtigen Position kann ja Erfahrung nicht schaden. Seit Juli 2019 hat er für Berndorf in dutzenden Spielen als etatmäßige Nr. 1 wesentlich zum Durchmarsch in die Gebietsliga Süd/Südost beigetragen. Nach einer überraschenden Karrierepause im Frühjahr 2023 ist er nun wieder zurück im offiziellen Fußballgeschäft. Trainer Scharrach verkündet vor dem Saisonauftakt: „Zagler soll der neue „Einser“ in Leobersdorf sein.“ Wie bereits angedeutet, sind die anderen Neuzugänge wesentlich jünger. Für die Verteidigung hat man sich mit dem 19-jährigen Niklas Bleimuth verstärkt, der von Sooss kommt. Außerdem haben sich Gerald Hartberger sowie Armin Dzinovic nach ihrem Abgang von Matzendorf dem ASC angeschlossen. Mit ihren 16 bzw. 17 Jahren werden sie natürlich nicht gleich eine wesentliche Rolle im Mannschaftsgefüge einnehmen, aber sie sollen für den Trainer zumindest zusätzliche Optionen im Mittelfeld sein. Auch Adrian Demirel, der immerhin schon 21 ist, wird nach seinem Weggang vom Vorjahresmeister Enzesfeld eine weitere Alternative sein.

Torgaranten für den Sturm

Besonders interessant klingen die beiden Neuerwerbungen im Sturm, die in den Vorbereitungsspielen bereits ihre Torjägerqualitäten angedeutet haben. Yannick Pollek kommt von Pottenstein. Mit seinen 23 Jahren hat er seinen Torriecher in der Vergangenheit bereits beständig bewiesen. Unter Berücksichtigung der Spiele im Jugendbereich hat er gemäß den offiziellen ÖFB-Statistiken in 277 Spielen beachtliche 149 Tore erzielt. Er kämpft aktuell nach einer bei seinem ehemaligen Verein erlittenen Verletzung noch mit etwas Rückstand, aber sehr bald wird er bei 100 Prozent sein. „Glücklicherweise gibt es sonst keine Verletzungssorgen im Club, lediglich Noah Kompiller ist nach dem letzten Vorbereitungsspiel etwas angeschlagen“, meint Trainer Scharrach. Sogar noch beeindruckender als die Scorerwerte von Pollek sind jene des zweiten Zugangs im Angriff. Der erst 18-jährige Grigorios Pegios hat Bad Vöslau verlassen und sucht in Leobersdorf eine neue Herausforderung. Er kann in 244 Spielen sogar 224 Tore aufweisen. Sein Trainer zeigt sich begeistert:“ Er besticht durch seine Schnelligkeit und seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Einen Spieler seines Alters mit ähnlicher Qualität habe ich schon lange nicht mehr gesehen.“ Mal schauen, ob der Grieche seine Torquote im gleichen Ausmaß weiter ausbauen kann, aber wenn er sich gut in die Mannschaft einfügt, sollte er wohl alle Anlagen haben, um seinem neuen Team eine Stütze zu sein und der Angelos Charisteas von Leobersdorf zu werden. Dann wird auf den Tribünen im Leobersdorfer Stadion wohl in Zukunft verstärkt Sirtaki getanzt. Dies wäre vor allem der Fall, wenn am Ende der Saison der Meistertitel gefeiert werden könnte.

Saisonauftakt

In den Vorbereitungsspielen hat die neu zusammengestellte Mannschaft ergebnismäßig noch nicht hundertprozentig überzeugt, wobei der Trainer betont, dass in den Freundschaftsspielen das Ergebnis zweitrangig ist und ihm vor allem wichtig ist, dass „die Art und Weise, wie man sich präsentiert, im Vordergrund steht“. Das Team hat sich sehr torfreudig gezeigt und in einer jeden Partie mindestens zwei Treffer erzielt. Vor allem das 6:0 gegen Zöbern ist zu erwähnen, die man, wie Trainer Scharrach sagt, „an die Wand gespielt hat“. Andererseits zeigt sich die Abwehr noch nicht so richtig sattelfest und muss weiter an der Abstimmung arbeiten, damit auch in der Meisterschaft öfter mal die 0 steht. Dann sollte der Meistertitel durchaus greifbar sein. Die Basis hierfür soll gleich mal am ersten Spieltag mit einem Auftaktsieg gegen Tribuswinkel gelegt werden.

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