1. Klasse A

Tristach hofft auf eine Lösung im Sinne des Sports

Nach einem total verkorksten Herbst mit nur fünf Punkten liegt der SV Tristach am Tabellenende und müsste nach Stand der Dinge den bitteren Gang in die 2. Klasse antreten. Am liebsten würden die Osttiroler diese Scharte auf dem Platz auswetzen, an eine komplette Frühjahrssaison fehlt aber so recht der Glaube. Bleibt die Hoffnung auf ein Modell, das der RLM ähnelt.

 

Ein 4:0 aus der Hand gegeben

Es war der 12. September im Vorjahr, Tristach war noch punktelos und empfing im Kellerderby Virgen/Virgental. Alles schien bereit für die erste große Siegesparty der Saison. Zur Pause stand es 4:0, ein eigentlich nicht mehr aus der Hand zu gebender Vorsprung. Es kam aber anders. Nach dem vermeintlichen Ehrentor für die Gäste fing sich die Gomig-Truppe 3 Tore in 3 Minuten ein und verspielte den Sieg. Alle waren fassungslos. Die Truppe fing sich zwar noch im weiteren Saisonverlauf, aber auch das zweite 6-Punkte-Spiel gegen Sillian ging verloren. So blieb es bei der roten Laterne, die letztendlich den 45 schwarzen Minuten gegen Virgen/Virgental geschuldet war.

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Tristach hatte einen sehr schwierigen Herbst zu verdauen. Foto: MOWE



Unzumutbare Doppelrunden

Mittlerweile steckte man den Herbst gut weg, denkt bereits an die Zukunft, wie Sektionsleiter Christian Schneider erzählt: “Wir glauben nicht, dass im Frühjahr viele Spiele stattfinden. Das geben die Infektionszahlen wohl nicht her.” Abgesehen von der Problematik der kurzen Vorbereitung sieht der Funktionär, wie viele andere Vereine, die drohenden englischen Runden kritisch: “Wir haben zwar einen großen Kader, aber als Dauerprogramm sind Doppelrunden unzumutbar. Die Spieler müssten sich Urlaub nehmen und was wenn ein Spiel dann abgesagt werden muss, zB wegen Unwetter? Dann wäre der Urlaubstag umsonst geopfert worden.”

Ebenso benötigt der Verein die Einnahmen von Kantine und Eintritt, auch wenn Tristach sparsam wirtschaftet: “Unsere Spieler bekommen außer dem Kilometergeld keine Zahlungen.”

”Wir akzeptieren die geltenden Bestimmungen, hoffen aber auf eine Lösung im Sinne des Sportes”

So droht Tristach nun der bittere Gang in die 2. Klasse, ganz gibt man die Hoffnung aber noch nicht auf: “In der RLM gibt es ja nun die Lösung, dass die fehlenden Spiele für eine Halbrunde nachgeholt werden, es danach aber keinen Absteiger gibt. Auf das hoffen wir auch.”

Theoretisch könnte Tristach mit dem Modell ohne ein einziges offenes Spiel noch oben bleiben, sogar wenn es doch Absteiger gibt. Virgen ist nämlich punktegleich, hat die etwas bessere Tordifferenz. Zwei Niederlagen könnten dem Lokalrivalen noch an das Tabellenende befördern. Auf diese Schützenhilfe baut Schneider aber nicht: “Wir akzeptieren die vorhandenen Bestimmungen, hoffen aber auf eine Lösung im Sinne des Sportes.” Sprich- es gibt wie in der RLM zwar einen Aufsteiger, aber keine Absteiger.

Die Osttiroler bauen in dieser Frage auf das diplomatische Fingerspitzengefühl von KFV-Präsident Klaus Mitterdorfer: “Er genießt unser Vertrauen.”

Im Nachwuchs startete Tristach bereits mit dem Training, wegen der Schneelage hält der “Fußballkäfig” als Ersatzplatz her. “Es wird überraschend gut angenommen, jeder freut sich wieder zumindest ein bisschen was tun zu können, auch wenn wir Abstand halten müssen.” Also doch noch gute News aus Tristach- hoffentlich ein Indikator für den Fußball als Gesamtes.

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