1. NÖN-Landesliga

SV Haitzendorf: Mit Leidenschaft gegen die Abstiegsgefahr!

Der SV Haitzendorf befindet sich in der 1. NÖ Landesliga derzeit auf dem 14. Tabellenrang. Nach überaus starken Ergebnissen zum Saisonauftakt ist man recht bald außer Tritt gekommen und ist dann mit der Zeit ordentlich nach hinten durchgereicht worden. Vor den letzten zwei Herbstpartien vollzog der Verein daher einen Trainerwechsel und Martin Parb feierte interimistisch ein kurzzeitiges Comeback als Coach. Zu Beginn der Winterpause präsentierte man bereits die neue Langfristlösung für die wichtige Position auf der Betreuerbank. Ligaportal hat sich mit dem sportlichen Leiter Alfred Traht über die schwierige Vereinssituation zum aktuellen Zeitpunkt unterhalten.

Wie fällt das Fazit der bisherigen Saison aus?

Alfred Traht: „Wir hatten mit Meisterschaftsbeginn einen Umbruch hinter uns. Das hat am Anfang dann überraschenderweise eigentlich gleich gut funktioniert. Dadurch hat man sich vielleicht etwas blenden lassen. Wir sind gestartet mit einem Sieg in Retz. In der ersten Runden konnten wir außerdem ein Unentschieden gegen Kottingbrunn und einen Erfolg gegen die überaus starken Gloggnitzer einfahren. Dann ist leider der Faden gerissen. So fiel man über die Saison hinweg schließlich in ein Loch. Auch verletzungsbedingt, weil der Ausfall von Florian Schuh, der ein absoluter Schlüsselspieler von uns ist, war natürlich schon sehr bitter. Wir haben es daher auch nicht geschafft, noch einmal in einen Flow zu kommen. In der letzten Runde haben wir dann sogar noch den ärgerlichen Selbstfaller gegen Waidhofen hingelegt. So steht man nach der Hinrunde auf einem enttäuschenden Platz 14 da.“

Welcher Moment im Herbst hat trotzdem Gänsehautgefühle verursacht?

Alfred Traht: „Zum Ende der letzten Saison hatten wir ja noch den Meistercup gewonnen. Die Auslosung war spannend und hat uns den FAC beschert. Dieses Duell ist genau in die Vorbereitungsphase gefallen, aber wir haben uns toll verkauft. Das hat mir schon getaugt. In einer knappen Partie haben wir dann aber schließlich durch einen Treffer in der Nachspielzeit mit 1:3 verloren. Besonders war auch der Auftaktsieg bei Retz. Ein Dreier dort ist uns glaube ich das erste Mal nach mehr als 10 Jahren gelungen. Abschließend möchte ich noch den Erfolg gegen Wr. Neustadt erwähnen. Das Schützenfest gegen den ehemaligen Bundesligisten war das positive Highlight in unserer schwachen Phase.“

Woran hat es am Rasen in der Hinrunde vor allem gehapert?

Alfred Traht: „Die Kompaktheit in der Abwehr war das Hauptproblem, würde ich sagen. Wir waren in der Defensive zu fehleranfällig. Da waren sicher bis zu 15 Tore durch Eigenfehler dabei. Diese Quote ist einfach zu hoch. Wir wissen, dass wir auch viele junge Spieler haben. Die machen natürlich auch Fehler. Das ist klar. Aber gerade in der engen Liga ist es natürlich sehr bitter, wenn du dir quasi selbst die Tore schießt und vielleicht auch deine eigenen Chancen nicht sofort verwertest. Dann wird es schwierig. So ist es uns öfter ergangen. Man verliert die Partien mit einem Tor Unterschied und steht unterm Strich ohne Punkte da.“

Wie nutzt man die Winterpause in personeller Hinsicht?

Alfred Traht: „Ende November haben wir für das Trainerteam Gerhard Wildpert geholt. Gemeinsam mit unserem Christian Korbel wird er im Frühling die Mannschaft coachen. Hinsichtlich des Transfermarkts haben wir nicht die finanziellen Möglichkeiten, da jetzt großartig aktiv zu werden. Deswegen müssen wir in erster Linie versuchen, über das Kollektiv, das Teamgefühl und die Leidenschaft im Frühling erfolgreich zu sein. Florian Schuh, der schon im Herbst sein Comeback gefeiert hat, wird uns in der Rückrunde dann hoffentlich auch wieder in alter Stärke zur Verfügung stehen. Das tut uns selbstverständlich sehr gut. Wenn sich Möglichkeiten ergeben, dass wir eine Position qualitativ besser besetzen können, werden wir uns natürlich auch mit diesen Optionen beschäftigen. Denke da eventuell an die Achse. Aber das ist ja mit begrenzten finanziellen Ressourcen nicht so einfach, Lösungen zu finden, die das Niveau sicher anheben. Abgangsseitig wird uns Philipp Stockinger verlassen. Berufsbedingt hat sich das so ergeben.“

Mit welcher Zielsetzung geht man jetzt in das Frühjahr?

Alfred Traht: „Oberste Priorität hat natürlich, einen eventuellen Abstieg zu verhindern. Leider ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar, wie viele Teams runter müssen. Wir gehen von mindestens zwei Mannschaften aus. Wir wollen aber jedenfalls so Leistung bringen, dass das für uns irrelevant ist. Wenn wir unser Können abrufen, werden wir uns in Richtung Tabellenmittelfeld bewegen und diese Sorgen hinter uns lassen.“

Wer ist in der Spitzengruppe nun der Favorit auf den Meistertitel?

Alfred Traht: „Ich denke, dass sich das der Leader Korneuburg und der erste Verfolger Schrems ausmachen werden. Der aktuell Zweitplatzierte war von Anfang an mein Geheimfavorit. Ich habe das Team im Sommer gegen die Austria spielen gesehen. Da hatte ich schon das Potential erkannt und war überzeugt, dass sie ein Kandidat für den Titel sind. Ich wurde teilweise ausgelacht. Letztlich aber glaube ich doch, dass die individuelle Qualität für die Korneuburger spricht. Ein Grabovac zum Beispiel hat schon herausragende Fähigkeiten. Deswegen gehe ich davon aus, dass sie schließlich die Nase vorne haben werden.“

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