1. NÖN-Landesliga

SC Retz: Vor allem daheim läuft es schon mehr als rund!

Der SC Retz steht in der 1. NÖ Landesliga momentan auf dem achten Rang. Nachdem man zu Meisterschaftsbeginn nur sehr langsam in Schwung gekommen war, gelang es dann, mit einer sehr starken Defensive erfolgreich zu agieren. Ab Ende September musste bedauerlicherweise auf Goalgetter Schulmeister wegen einer Verletzung verzichtet werden. Darunter litt das Spiel, aber zu Hause gelang es, weiterhin kräftig Punkte zu sammeln. So belegt man in der Heimtabelle mit anderen Mannschaften sogar den beeindruckenden zweiten Platz. Im Interview mit Ligaportal hat Trainer Andreas Haller über die bisherige Saison gesprochen.

Welche Bilanz zieht man nach dem Herbst?

Andreas Haller: „Die Vorbereitung ist sehr, sehr positiv verlaufen. Wir haben zahlreiche, zum Teil auch hohe Siege gefeiert. Das war leider etwas trügerisch. Der Saisonauftakt hat dann nämlich gezeigt, dass wir doch noch nicht so ideal eingespielt sind mit der neu zusammengestellten Truppe. So haben wir in den ersten drei Runden nur einen Zähler geholt. Als Folge wurde die Schwerpunktsetzung geändert. Unser Ziel war dann vor allem, mehr Stabilität in die Mannschaft zu bringen. Das ist sehr gut gelingen. Der Mittelteil der Saison hat mir richtig toll gefallen. Wenig Tore erhalten. Und offensiv sind wir andererseits sowohl über Ballbesitz als auch immer wieder über Konter gefährlich geworden. So wurden die Spiele gewonnen. Leider hat uns der herbe Ausfall von Jan Schulmeister dann einen Strich durch die Rechnung gemacht. Darunter hat das Offensivspiel in der zweiten Hälfte der Hinrunde schon gelitten. Daheim ist es uns gelungen, trotzdem erfolgreich zu agieren, auswärts aber hat uns das immer wieder große Probleme bereitet. Das Ende war somit etwas durchwachsen. Zusammenfassend hat die Mannschaft insgesamt schöne Fortschritte gemacht, die Abhängigkeit von Schlüsselspielern wurde uns aber auch brutal aufgezeigt.“

Welcher Moment am Rasen hat in den vergangenen Wochen für besonders positive Emotionen gesorgt?

Andreas Haller: „Ein absolutes Highlight war natürlich das 6:0 Torfestival gegen Waidhofen zum Weinlesefest. Die Atmosphäre mit rund 1000 Zuschauern war schon sehr beeindruckend. Und wir haben eine echt starke Leistung abgeliefert. Gefreut hat mich aber zum Beispiel auch sehr, dass es uns gelungen ist, die Jugend weiter zu forcieren. Erwähnen möchte ich etwa einen Bahri Jashari. Er hat sich toll in die Mannschaft hineingekämpft und sich mittlerweile zum Stammspieler gemausert.“

Was hat am Rasen schon toll und was weniger funktioniert?

Andreas Haller: „Die Defensive hat sich sehr gut gefunden. Die Laufleistung und die Zweikampfführung haben mir mit der Zeit imponiert. Das hat uns enorme Stabilität gegeben. Dementsprechend konnte die Anzahl der Gegentore erheblich reduziert werden. In den Abläufen im offensiven Bereich sehe ich andererseits noch erhebliches Potential. Die Automatismen und die Leichtigkeit in der Angriffszone sind noch nicht so gegeben, wie ich das gerne hätte. Bei einer neu zusammengewürfelten Truppe benötigt es Zeit, dass sich das entwickelt. Wenn dann zusätzlich ein Schlüsselmann wie Schulmeister ausfällt, wird es natürlich noch schwieriger. Da möchten wir uns im Frühling wesentlich besser verkaufen.“

Warum agiert das Team im eigenen Stadion so erfolgreich und steht in der Heimtabelle sogar auf dem zweiten Rang?

Andreas Haller: „Da können mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Zum einen kann man mal festhalten, dass die Teams der 1. NÖ Landesliga zum Teil doch sehr verstreut sind. Das heißt, es gibt doch auch immer wieder erheblichen Anreiseaufwand, der etwas ausmachen kann. Noch wesentlicher für mich ist aber natürlich, dass wir in Retz regelmäßig vor einer tollen Atmosphäre spielen. Der Sportplatz ist stets gut besucht, es herrscht eine herausragende Stimmung und dementsprechend motiviert ist die Mannschaft, wenn wir zu Hause spielen. Der Rasen ist immer in einem Topzustand, der Platz ist schön groß und so gibt es ideale Voraussetzungen für schönen Fußball.“

Wie nutzt man die Winterpause?

Andreas Haller: „Mit 4. Dezember haben wir unsere Heimläufe gestartet. Das geht bis 8. Jänner. Dann haben wir eine Woche Pause, ehe es mit der echten Vorbereitung losgeht. Über ein verlängertes Wochenende werden wir ein Teambuildung-Event abhalten. Wir werden uns da zwar sicher auch taktischen Details widmen, aber im Vordergrund steht eindeutig, dass die Mannschaft noch mehr zusammenrückt. Transfertechnisch wird uns Patrick Krammer verlassen. Ihn zieht es nach Mistelbach. Sebastian Graf wird sich ebenfalls verändern. Sein neuer Verein ist Wullersdorf. Zugangsseitig gibt es andererseits noch nichts zu vermelden. Wir möchten die Abgänge aber quantitativ eins zu eins zu ersetzen. Auf Goalgetter Jan Schulmeister können wir wieder bauen. Das wird uns natürlich sehr gut tun. Mit sechs Treffern in neun Partien hat er zu Beginn der Saison gezeigt, wie wichtig er für uns ist.“

Welche Ambitionen hat man im Frühjahr?

Andreas Haller: „Ich tue mir immer ein bisschen schwer, Ziele in Form von Ergebnissen oder Platzierungen zu formulieren. Grundsätzlich wollten wir eine Rangverbesserung gegenüber der letzten Saison erreichen. Da waren wir auf der achten Position. Im Moment befinden wir uns genau da. Wir sind aber etwa in Schlagdistanz bis hin zum vierten Rang. Wir möchten natürlich möglichst hoch in der Tabelle vorstoßen.“

Wer wird das Rennen um den Meistertitel für sich entscheiden?

Andreas Haller: „Aufgrund der Ausgangssituation sind natürlich die Korneuburger zu nennen. Die Erfahrung und die individuellen Qualitäten ihrer Akteure sprechen für sie. Nicht immer, das wissen wir alle, geben die höheren Fähigkeiten einzelner Spieler den Ausschlag. Aber letztlich glaube ich, dass sie am Ende der Saison als Erster über die Ziellinie gehen werden. Mir persönlich gefällt die Arbeit in Zwettl sehr gut. Heuer werden sie wohl nicht mehr ganz vorne eingreifen können. Aber nächste Saison habe ich sie bereits für den Kampf um die Tabellenspitze auf der Rechnung.“

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