Spielberichte

Hainfeld beendet die Saison nach einem 2:1 über zehn Kematener als Vierter

Der Dauerabonnent aufs Stockerl, SC Hainfeld, verpasst dieses heuer zum ersten Mal seit 2010. Damals war das Weiße Ballett der Gebietsliga West nur Fünfter, ehe sie zwei Mal Zweiter und drei Mal Dritter geworden sind. Nach einem verpatzten Frühjahr und dem abermals verfehltem Ziel Meister zu werden, fiel Hainfeld auf den vierten Platz zurück. Jetzt liegen sie nur zwei Zähler vor dem Gegner, ASK Kematen. Der Trainer des Liga-Siebenten, Frane Zefi, ließ nach dem vergangenen Spieltag, einer neuerlichen Pleite, aufhorchen: „Wir haben das gesamte Spiel dominiert und sind wie der FC Barcelona aufgetreten.“ Ob Mini-Barcelona wieder einen Opponenten an die Wand spielen konnte ohne zu punkten? Jetzt Torwandschießen mit Nissan!

 

Bevor Kematen ihr Tiki-Taka aufziehen konnten, schoss Roman Fischer das 1:0 für Hainfeld. Nach sieben Minuten hatte Jozef Adamík einen Ball unzureichend geklärt. Mit dem Leder setzte sich der Torschütze auf der linken Seite durch, ließ zwei Gegenspieler stehen ließ und schupfte die Kugel halbhoch in die lange Ecke. Sechs Minuten danach wiederholte sich die Situation. Adamík verlor das Spielgerät, nur bevor Michael Grossmann zum Schuss kam, wurde er in einem Zweikampf zu Fall gebracht. Den Elfmeter verwertete Tomáš Gajďok zur 2:0-Führung.

Dreifachbestrafung nach 13 Minuten ist zu viel des Guten

Mit dem Penalty ist Zefi einverstanden, mit der Roten Karte für Lukas Vesely wegen des Torraubes nicht: „Das war maximal eine Gelbe Karte. Auf der anderen Seite ist der Gegner bei einem wesentlich wilderen Foul nicht ausgeschlossen worden. Da mussten sogar die Fans von Hainfeld lachen.“ Bei dem ausgebliebenen Elfmeterpfiff für Kematen hatte Goalie Stefan Führer seinen Gegenspieler umgeräumt. Pikant, seit der Europameisterschaft in Frankreich, die gestern anderthalb Stunden nach dem Anpfiff bei Hainfeld gegen Kematen begonnen hatte, gelten neue Regeln. Die Dreifachbestrafung wurde abgeschafft. Der Strafstoß und die damit verbundene Führung der Gastgeber, wäre den Gästen ohnehin Strafe genug gewesen.

55 Minuten waren die Schwarzweißen in Unterzahl. Denn nach 68 Minuten gesellte sich einer der Hausherren dazu. Gajďok war nach einer Ohrfeige des Platzes verwiesen worden. Im Spiel Zehn gegen Zehn gelang Kematen nicht mehr der Ausgleich. Der finale Pass fand oft keinen Abnehmer. Zu müde waren die Gäste bereits, durch den frühen Ausschluss.

Schiedsrichter Alois Strasser ist an allem schuld

Zu diesem Zeitpunkt stand es aber nur mehr 1:2. Ein Treffer hätte gereicht, weil Ferdinand Unterbuchschachner auf der linken Seite die Abwehrreihe durchbrochen hatte und sein Solo mit einem Tor krönen konnte. Zefi hatte seinen Schuldigen für die vierte Pleite im fünften Match gefunden: „Alles ist umsonst. Du trainierst Monate lang darauf hin und letztlich musst du dich vom Schiri runtertragen lassen. So eine skandalöse Leistung gibt es nirgends. Das hat nichts mehr mit Fußball zu tun.“ Von der Leistung seiner Mannschaft war aber auch Hainfeld-Präsident Harald Fischer nicht angetan: "Ich freue mich über den Heimsieg, aber auf die Leistung brauchen wir uns nichts einzubilden."

Zefi wäre es lieber gewesen, ohne Referee zu spielen. „Wir waren zu zehnt besser. Der Sieg von Hainfeld war nicht verdient, ist nur unter Mithilfe des vermeintlich Unparteiischen gelungen“, so Zefi in Rage. Aber irgendeinen Grund muss es gehabt haben, dass die Heimmannschaft zumeist vor den Auswärtigen in der Tabelle gelegen war und auch in dieser Spielzeit bleiben wird. Hainfeld wird Vierter. Kematen, die bereits Dritter waren, werden Siebenter, wobei Rabenstein und Euratsfeld die Schwarzweißen noch überholen können.

Kematen ist auf der Suche nach einem Torkanonier

Der Elf von Zefi fehlt ein Topscorer, der gegen Hainfeld das ein oder andere Tor mehr gemacht hätte. Ein Problem, das bei Hainfeld niemand kennt. 66 Treffer sind der zweitstärkste Wert der Liga, nur knapp hinter Meister Ybbs. Der Führende der Torschützenliste, Martin Repa, hat mit 23 Toren fast genauso viele, wie alle Kematener mit 31 zusammen. Das wird Konsequenzen haben. „Wir sind auf der Suche nach einem neuen Torjäger. Gute Striker sind aber schwer zu finanzieren“, beschrieb Zefi den Spagat zwischen sportlichen Ansprüchen und wirtschaftlicher Realität. „Wenn wir alle unsere Chancen verwertet hätten, wären wir Erster geworden“, urgierte Zefi schon vor Spielbeginn.

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