"Überraschender" Spielabbruch in Gurten [Video]

Nach einer katastrophalen Hinrunde konnte sich die Union Natternbach 2016 steigern und wahrte die Chance zumindest auf den Relegationsplatz in der 1. Klasse Nord-West. Nach einer bislang ausgeglichen Bilanz im Frühjahr wollte die Schimak-Elf im Auswärtsspiel gegen die Union Gurten 1b, die in den letzten beiden Runden mit dem Gegner jeweils die Punkte teilte, das Konto aufstocken. Das Schlusslicht war auf einem guten Weg, das Vorhaben zu realisieren - die Natternbacher konnten einen Rückstand egalisieren und waren zudem mit einem Mann mehr auf dem Platz - ehe Schiedsrichter Druzic kurz nach der Pause aufgrund einer vermeintlichen Bedrohung das Spiel abbrach. Während in den vergangenen Wochen zwei Spiele aufgrund defekten Flutlichtanlagen nicht zu Ende gespielt werden konnten und der OÖFV scheinbar bestrebt ist, das Regulativ zu entstauben, ist dieser Spiellabbruch in die Abteilung "kurios" einzuordnen.

 

Ausschluss mit Folgen

Nach nur vier Minuten ging der Favorit durch Sebastian Schabetsberger, der per Kopf auf 1:0 stellte, in Führung. In der Folge war das zweite Team des Regionalligisten die bessere Mannschaft, rund 150 Besucher bekamen in der park21-Arena aber ein über weite Strecken ausgeglichenes Spiel zu sehen. Der spätere Abbruch hatte in Minute 40 seinen Ursprung. Nach einem Disput sah der Unparteiische die Tätlichkeit eines Natternbachers nicht, hörte jedoch die darauffolgende Beleidigung von Lukas Wimmer und stellte den Gurtener mit Rot vom Platz. Nachdem einige Zuschauer, darunter mit Gottfried Weinberger der stellvertretende Obmann der Union Gurten, ihre Meinung über diese Entscheidung lautstark kundgetan hatten, versenkte Kevin Kronschläger einen Freistoß zum 1:1.

Spezial Gurten 1b 39

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Nach einem ruhigen und ereignislosen Beginn der zweiten Halbzeit ertönte nach rund 50 Minuten plötzlich ein Pfiff, brach der Referee das Spiel ab, verließ den Platz und hinterließ 22 überraschte und ratlose Spieler.

Stimmen zum Spiel(-Abbruch):

Gottfried Weinberger, stellvertretender Obmann Union Gurten:
"Bis zum Ausschluss war es ein ganz normales Fußballspiel. In der Pause habe ich dem Schiedsrichter meine Meinung geäußert. Ich bin zwar laut geworden, haben Herrn Druzic aber keineswegs beleidigt und schon gar nicht bedroht. Da es mir gereicht hat, habe ich am Beginn der zweiten Halbzeit den Platz verlassen und war bereits auf dem öffentlichen Parkplatz, ehe ich noch einmal zurück zum Eingang bin, um mich von jemanden zu verabschieden. Dabei hat mich der Schiedsrichter - in rund 70 Meter Entfernung - gesehen und das Spiel völlig überraschend und ohne jeden Grund abgebrochen. Ich bin seit 25 Jahren Funktionär, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich habe für den Verein viel geleistet und bin zudem erfolgreicher Geschäftsmann und lasse meinen Namen nicht in den Schmutz ziehen. Aus diesem Grund kann ich einen Rücktritt nicht ausschließen, wenngleich ich die Entscheidung des Verbandes abwarte".

Thomas Mühlböck, stellvertretender Sportlicher Leiter Union Natternbach:
"Der Spielabbruch hat auch uns überrascht, wenngleich Herr Weinberger und eine zweite Person den Schiedsrichter in der Halbzeit verbal heftig attackiert haben. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Natürlich wäre eine 0:3-Strafbeglaubigung für uns kein Nachteil, da wir jedoch in Überzahl waren, hätten wir das Spiel aber auch auf dem grünen Rasen für uns entscheiden können".

Schiedsrichter Edis Druzic möchte bis zur OÖFV-Sitzung am kommenden Donnerstag dazu kein Statement abgeben.

 

Günter Schlenkrich

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