"In den unteren Ligen sollte man nicht mehr als zwei Transfers tätigen dürfen"

altIn der Vorsaison wäre die Union Oberwang beinahe wieder zurück in die 2. Klasse abgestiegen, in der aktuellen Spielzeit mischt man schon ganz wo anders mit. Die Elf von Coach Peter Dessl beendete den Herbst auf dem ausgezeichneten vierten Rang, was sogar für den Coach etwas überraschend kam. "Wir wollten einen gesicherten Mittelfeldplatz, das ist sicher mehr als das", sagt Dessl, der im Sommer einige taktische Umstellungen vollzog, die sich auch gleich sehr positiv auswirkten. Verständlich, dass es wohl keine Veränderungen des Kaders geben wird, "in den unteren Ligen sollte man nicht mehr als zwei Tranfers tätigen dürfen. Und wenn jemand zu uns kommt, bekommt er ohnehin kein Geld."


Neuer Libero, neue Manndecker

Ganze 67 Gegentore hatte Oberwang in der Vorsaison kassiert, beinahe hätte diese Abwehrschwäche dem Aufsteiger den Klassenerhalt gekostet. Dessl sah sich zum Handeln verpflichtet und installierte sowohl einen neuen Libero als auch zwei neue Manndecker. "Ich habe die schnellen Außenbahnspieler Armin Salihovic und Markus Lametschwandtner auf die Manndeckerpositionen zurückgezogen und mit Michael Strobl einen erfahrenen Libero installiert. Damit läuft es schon wesentlich besser", waren es in der abgelaufenen Hinrunde nur noch 19 Gegentore. "Das klappt schon ganz gut, vorne ebenfalls, obwohl wir noch viel zu viele Chancen auslassen. Auch hier müssen wir viel konsequenter werden." Ansonsten ist Dessl mit der Herbstsaison zufrieden, kann er auch, ist das Erreichte doch mehr, als man sich vorgenommen hatte. "Wir wollten ins gesicherte Mittelfeld, der vierte Platz ist sicher mehr als das. Wir müssen aber die Kirche im Dorf lassen, für ganz nach vorne wird es nicht reichen, vielleicht können wir nächste Saison angreifen, mal sehen, wie sich die Mannschaft im Frühjahr weiterentwickelt", sagt der Coach der wohl körperlich stärksten Mannschaft der 1. Klasse Süd. "Ich lege sehr viel Wert auf die körperliche Fitness, denn davon hängt sehr viel ab. Es motiviert die jungen Spieler auch, wenn sie merken, dass sie ab der 70. Minute noch einmal zulegen können und der Gegner nicht. Andere Teams haben dafür einige gekaufte Schlüsselspieler im Team, bei uns gibt es diese nicht, alle sind Einheimische."

"Eigenbauspieler müssen noch mehr gefördert werden"

Diesbezüglich ist Oberwang mit Sicherheit ein Vorbild, Nachahmer gibt es allerdings nur wenige, hier sieht Dessl Nachholbedarf. "Daran ist sicher auch der Verband Schuld, hier muss etwas geschehen. Jetzt, wo die Ausländerregelung gefallen ist, müsste man sicher überlegen, die Transfertätigkeiten einzuschränken. In den unteren Ligen sollte man nicht mehr als zwei Transfers tätigen können. Wenn zum Beispiel zwei Spieler weggehen, dann könnte man die Zahl ja auch auf vier Transfers erhöhen", sagt Dessl. Für die Meisterschaft hat der Oberwang-Coach ebenfalls einen Tipp parat, "Regau wird aus dem Meisterrennen ausscheiden, dafür ist der Kader zu alt. Lalic und Linimair sind nach hinten gebunden und vorne fehlt der große Kracher. Schwanenstadt gehört für mich ohnehin eine Liga weiter nach oben. Mit Aschauer und Luschtinetz hat man zwei sehr gute Spieler geholt. Problematisch könnte werden, wenn Krupinac die Mannschaft verlässt, aber auch dafür wird man eine Lösung haben." Die Oberwanger Mannschaft wird sich über den Winter dagegen nicht allzu groß verändern, einzig Alexander Wesenauer wurde reaktiviert. "Mal sehen, ob er wieder zum Kampfmannschaftskader stoßen wird. Ansonsten werden wir zwei bis drei U17-Spieler an die Mannschaft heran führen, mehr aber auch nicht. Und wenn jemand zu uns kommen möchte, dann weiß er, dass es bei uns kein Geld gibt, für keinen Spieler."


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