Der ATSV Stadl-Paura lebt! Ehemaliger Chaos-Club startet Neuanfang

Auf den ersten Blick schaut die Situation beim ATSV Stadl-Paura alles andere als gut aus: 5:74 Tore, nur ein Punkt und ein riesiger Schuldenberg, der abgearbeitet werden muss. Auch wenn es ein harter Herbst war, der ATSV lebt und erholt sich schrittweise von den turbulenten letzten Jahren. Die tabellarische Situation in der 2. Klasse Mitte-West rückt da leicht in den Hintergrund, der Neuanfang des Vereins ist mitten im Gange.

 

Alles neu beim ATSV

Viele Schlagzeilen hatte es im Frühjahr gegeben rund um die Schuldenlast und den Rückzug aus der OÖ-Liga, im Sommer gab es den großen Neustart in der 2. Klasse: „Wir haben uns von allen Personen vom ATSV-alt getrennt. Wir arbeiten daran, ein bodenständiger Verein zu sein, der auf junge Spieler aus der Region setzt“, erklärt der Obmann Michael Puchinger. Insgesamt muss der ATSV 285.000 Euro an offenen Forderungen zurückzahlen: „Die OÖ-Liga Spieler hatten Halbprofi-Verträge. Aktuell können wir uns logischerweise nichts leisten, wir haben im Sommer auch um eine Befreiung von der Reserve angesucht“, so Puchinger.

Kaderzusammenstellung gestaltet sich schwierig

Im Sommer wurde dann eine komplett neue Mannschaft aufgestellt, dass die Ergebnisse so deutlich ausfallen werden, war im Vorhinein aber nicht abzusehen: „Bei uns bekommt kein Spieler einen einzigen Cent, dementsprechend schwankt die Trainingsbeteiligung auch zwischen 24 und sechs Spielern, die wir teilweise schon waren. Im Kader stehen fünf Spieler, die bisher jemals Kampfmannschaft gespielt haben“. Laut Puchinger stellt das Finanzielle auch bei Spielertransfers ein großes Hindernis dar: „Es bieten sich laufend Spieler an, die kommen wollen. Wenn sie erfahren, dass wir nichts zahlen, sagen sie meisten aber wieder ab. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Spieler in der 2. Klasse die doppelte PRAE gezahlt bekommen“.

Lichtblick Nachwuchs und Hoffnung auf Veränderung

Ohne Reservemannschaft liegt der Fokus auf den rund 60 Nachwuchsspielern, im Moment vor allem auf der U16, wie Puchinger betont: „Sieben aus der U16 haben schon in der Kampfmannschaft debütiert. Wenn sie komplett sind, bringen sie auch in der Oberliga solide Leistungen. Sie sind die Zukunft“. Im Dezember werden Gespräche mit einem möglichen neuen Trainer und einem möglichen neuen Sportlichen Leiter geführt, es folgen auch Gespräche mit den einzelnen Spielern.

ATSV Stadl-Paura kämpft weiter

Sportlich gesehen war im Lauf der Hinrunde auch eine Entwicklung zu sehen, wie Puchinger festhält: „Wir stehen jetzt vermutlich dort, wo andere Mannschaften zum Saisonbeginn stehen. Es hat sich eine Startelf gefunden und die Leistungen sind besser geworden“, in der Vorletzten Runde hat es den ersten Punkt gegeben für den ATSV. Positiv zu erwähnen ist auch, dass das Auftreten stimmt. Sie haben alle Partien gespielt und nur wenige Karten gesammelt. In der Winterpause veranstaltet der ATSV ein Schnapsturnier, ein FIFA-Turnier und steht auf einem Weihnachtsmarkt, um die Altlasten abzuarbeiten. Im Sommer müssen sie dann auch wieder eine Reserve Mannschaft stellen, bis dahin wird weiter hart gearbeitet.

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