TSU Jeging nach 50 langen Jahren erstmals wieder Meister

In der "grauen Vorzeit" des Fußballs durften Kicker der TSU Jeging zwei Mal kräftig jubeln und krönten sich 1969/70 in der 4. Klasse sowie 1971/72 in der 3. Klasse jeweils zum Meister. Inzwischen gibt es diese Ligen längst nicht mehr. Im letzten Jahrzehnt war die TSU zumeist in der unteren Region der Tabelle zu finden und stand in der ersten coronabedingt abgebrochenen Meisterschaft am vorletzten Platz. In der darauffolgenden, erneut abgebrochenen Saison wussten sich die Jeginger zu steigern und landeten auf Rang fünf. In der aktuellen Punktejagd der 2. Klasse Süd-West kamen die Mannen von Trainer Erwin Dankl exzellent aus den Startblöcken, stabil und ohne Hänger durch die Saison. Während der Verfolger aus Schwand in der letzten Woche Federn lassen musste, fuhren Kapitän Gerhard Hager und Co. binnen Wochenfrist drei "Dreier" ein und krönten sich mit einem 2:0-Sieg gegen St. Radegund vorzeitig zum Meister. Nach dem ersten Meistertitel seit nunmehr 50 Jahren ist die Vorfreude auf die erste Saison in der 1. Klasse riesengroß.

 

Nicht geplanter Meistertitel

Beim meisterlichen 2:0-Erfolg gegen St. Radegund feierte die TSU den siebenten Heimsieg, in der Fremde fuhr die Dankl-Elf sogar acht "Dreier" ein. In den übrigen Spielen teilte der frischgebackene Meister mit dem Gegner zwei Mal die Punkte und zog nur in Geretsberg sowie gegen die Friedburg Juniors und Pischelsdorf den Kürzeren. Der Ligaprimus traf bislang 62 Mal ins Schwarze - 17 Tore steuerte Jakov Stevic bei - nur die Pischelsdorfer durften öfter jubeln. Mit 27 Gegentoren stellt der Aufsteiger die stabilste Defensive der Liga. "In den vergangenen Jahren waren wir zumeist am Ende der Tabelle zu finden, in der letzten, abgebrochenen Saison war jedoch eine klare Steigerung zu erkennen und standen am fünften Tabellenplatz. Wir sind ohne großen Erwartungen in die aktuelle Meisterschaft gegangen und wollten uns lediglich in der oberten Hälfte bzw. im oberen Drittel präsentieren. Von einer Präsenz im Aufstiegskampf war nie die Rede und ein möglicher Meistertitel eigentlich undenkbar", schüttelt Obmann Johann Hager noch immer ungläubig den Kopf. "Nachdem der Meistertitel amtlich war, wurde natürlich ausgelassen gefeiert, auch die eine oder andere Bierdusche war dabei. Die offizielle Meisterfeier findet aber nach dem letzten Match gegen Feldkirchen statt".

Neues Schmuckkästchen

Die Jeginger starteten sensationell in die Saison und waren in der Folge im Flow. "Es ist von Beginn an super gelaufen und hatten im Gegensatz zu den letzten Jahren nie mit einer Negativ-Serie zu kämpfen. Wir konnten es eigentlich bis zuletzt nicht wirklich glauben, aber in der letzten Woche hat Verfolger Schwand in Mauerkirchen verloren und dann mit Pischelsdorf die Punkte geteilt. Somit war der sensationelle Meistertitel am Sonntag Gewissheit", so Hager, der nicht nur stolz auf den sportlichen Erfolg, sondern auch auf das neue Schmuckkästchen ist. "Wir haben im letzten Herbst das Vereinsheim erweitert bzw. überdacht. Dabei haben die Funktionäre, Trainer und Spieler tatkräftig mitgeholfen. Die gemeinsame Arbeit war mit Sicherheit ein Baustein am Weg Richtung Meistertitel."

Primärziel Klassenerhalt - ruhige Transferzeit

Wie im letztern Sommer halten sich in Jeging auch heuer die Erwartungen in Grenzen. "Wenn man zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die 1. Klasse aufsteigt, kann man nicht erwarten, dass man die Liga aufmischt. Das primäre Ziel ist, die Klasse irgendwie zu halten und in der Tabelle zwei oder drei Mannschaften hinter sich zu lassen. Ein ähnlicher Saisonstart wie im vergangenen Jahr wäre natürlich hilfreich, aber es kann auch in die andere Richtung gehen. Denn mit einigen Niederlagen wäre die Aufstiegseuphorie schnell verloren", meint der Obmann, der eine ruhige Transferzeit erwartet. "Wir sind nicht aktiv auf der Suche nach Verstärkungen, aber vielleicht ergibt sich etwas. Wichtig ist in erster Linie, die erfolgreiche Mannschaft bzw. das bewährte Personal zu halten. Aus heutiger Sicht gehen wir davon aus, dass sich der Kader im Sommer kaum oder gar nicht verändern wird".  

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