Union Mondsee deklassiert die Hertha - ein Wermutstropfen bleibt

"Es wird eine hervorragende Tagesverfassung notwendig sein", sagte Union Raiffeisen Mondsee-Coach Franz Scherpink vor der Partie gegen den großen Titelkandidaten WSC Hertha Wels. Tatsächlich liefert der Landesliga-Absteiger eine herausragende Leistung ab, die am Ende in einem 4:1-Erfolg gipfelt, vermasseln somit den Welsern den Herbstmeistertitel. Ein Wermutstropfen bleibt aber: Klaus Märzendorfer scheidet mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus. 

Als eine der besten Halbzeiten der Saison bezeichnet Mondsee-Coach Scherpink die zweite Hälfte seiner Mannschaft. Tatsächlich kommt der Kantersieg über die Hertha nicht von ungefähr, drehen die Mondseer nach dem Seitenwechsel so richtig auf. Innerhalb von sieben Minuten machen Florian Schmidt (69.), Dominik Ablinger (74.) und Johann Endesgrabner (76.) den 4:1-Erfolg perfekt. Nach 21 Minuten hat man bei den Mondseern weniger Grund zur Freude. Klaus Märzendorfer verletzt sich schwer, wird dem Klub aller Voraussicht nach wegen eines Kreuzbandrisses viele Monate nicht zur Verfügung stehen. Kurios: Auf den Tag genau vor einem Jahr wurde er wegen derselben Verletzung am anderen Knie operiert. 

Verdienter Ausgleich

Am Spielverlauf ändert der Austausch wenig. Schon zuvor ist die Hertha die tonangebende, aktivere Mannschaft. Goalie Andreas Bachleitner sowie die Abschlussschwäche der Welser bewahren die Mondseer vor einem Rückstand. Fast aus dem Nichts gelingt den Hausherren sogar die Führung. Eine regelwidrige Attacke im Strafraum führt zu einem Strafstoß, den Nikola Krstic verwandelt - 1:0. Nichtsdestotrotz bleiben die Welser klar am Drücker. Die Union wehrt sich mit Händen und Füßen, verteidigt mit Mann und Maus. Den verdienten Ausgleichstreffer kann die Scherpink-Elf nach 37 Minuten aber nicht verhindern. Eine Flanke von der rechten Seite verlängert Goalie Bachleitner mit der Hand ungewollt in Richtung Stipe Galic, der per Direktabnahme sehenswert auf 1:1 stellt. 

Taktische Vorgaben greifen

In der Pause feilt Union-Coach Scherpink an taktischen Feinheiten, die den Rhythmus des Gegners brechen sollen. Vorgaben, die die Mannschaft auf fantastische Art und Weise umsetzt. Angetrieben von den herausragenden jungen Eigenbauspielern Julian Feurhuber und Florian Schmidt präsentieren sich die Heimischen von ihrer besten Seite. Mit aggressivem Forechecking unterbindet man ein gezieltes Aufbauspiel der Hertha, zwingt die Gäste zu vielen weiten Bällen. Selbst erarbeitet man sich eine Reihe von hochkarätigen Möglichkeiten, ehe man das Match innerhalb von sieben Minuten zu seinen Gunsten entscheidet.

Mondsee dreht auf - drei Tore in sieben Minuten

Den Anfang macht Florian Schmidt, der mit einem herrlichen Volleytreffer nach einem kurz abgewehrten Freistoß die Mondseer ein zweites Mal in Front schießt (69.). Fünf Minuten später legt David Ablinger nach, er verwandelt eine Schmidt-Flanke von rechts per Kopf. Der Schlusspunkt ist nicht minder sehenswert. Johann Endesgrabner krönt die bärenstarke Vorstellung der Mondseer mit dem 4:1. Alleine vor Goalie Mitterhauser behält er Ruhe, mit einem gefühlvollen Lupfer überlistet er den Schlussmann der Welser. Der WSC steckt nicht auf, findet aber wegen couragierter Gäste zu selten ein Durchkommen. Am 4:1-Sieg des Landesliga-Absteigers ist nichts mehr zu rütteln, wodurch die Union punktemäßig zur Hertha aufschließt.

  

Stimme zum Spiel

Franz Scherpink (Trainer WSC Hertha Wels): 
"Ein positiver Abschkuss einer Auf- und Ab-Saison. Mit 23 Punkten haben wir eine gute Position, im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden. Wir hatten gewusst, dass es sehr schwierig wird, weil die Hertha viele hochkarätige Spieler in den Reihen hat. Dementsprechend hatte ich versucht, die Mannschaft vorzubereiten. Die zweite Halbzeit war dann eine der besten, die wir in dieser Saison gespielt haben. Umso mehr freut mich das für unsere jungen Eigenbauspieler, die heute spielentscheidend eingegriffen haben. Es ist alles eine Momentaufnahme, wir sind aber absolut in Sichtweite nach vorne. Das bringt sehr viel Motivation für den gesamten Winter. Zu den Titelvavoriten zähle ich uns nicht, dafür sind wir zu instabil. Wenn es uns gelingen sollte, konstanter zu werden, dann lassen wir uns überraschen."
 
Christoph Gaigg

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