SV Pichl erobert mit erstem Derbysieg seit über 40 Jahren den Ligathron! Dotter-Elf verliert nächsten Thriller [Video]

Union Oberndorfer Gunskirchen
SV Entholzer Pichl

It's Derbytime in Gunskirchen! Die Gemeindenachbarn Union Oberndorfer Gunskirchen und SV Entholzer Pichl spielten jahrzehntelang in getrennten Ligen. In der letzten Spielzeit war es erstmals wieder soweit. Einen Derbysieger sucht man aber noch vergebens. Im Schlagerspiel der 10. Runde der Bezirksliga Süd powered by Schachner Wintergarten-Technik soll es nun endlich einen Gewinner geben. Die Gäste aus Pichl können mit einem vollen Erfolg auch die Tabellenspitze erobern. Die fünftplatzierten Dotter-Mannen wiederum würden mit einem Dreier zum Lokalrivalen aufschließen. Die zahlreichen Zuseher erleben ein packendes Derby, in dem sich zwei Teams auf Augenhöhe begegnen und ein Goldschuss Daniel Makowskis in der Schlussphase den Ausschlag für die Gästemannschaft gibt, die nun acht Runden ungeschlagen ist und sich mit diesem 2:1 auf Platz 1 schieben. Gunskirchen rutscht aus den Top-5. (Jetzt Trainingslager buchen!)


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Nervöser Beginn

Gunskirchen spürt die Nachwirkungen des turbulenten Duells in Marchtrenk. Mit dem an einer Bänderverletzung laborierenden Topstürmers Liridon Abdullahu und den gesperrten Spielern Walter Erbler (5. Gelbe), Aleksander Popovic und Kevin Kumpl (jeweils Gelb/Rot) fehlen vier Stützen. Im Wissen um die Qualität im Kader des Konkurrenten legt die Heim-Elf ihr Spiel abwartender und auf defensive Stabilität bedacht an. Safety first! So sind es die Gäste, die den Ball kontrollieren und leichte Vorteile verbuchen. Der Hegedüs-Truppe ist aber Nervosität nicht abzusprechen. Man verlangsamt das Spiel zu sehr und agiert zu risikoscheu, um zwingende Abschlussaktionen zu kreieren. Ohne Zug zum Tor und eine Idee, die Gunskirchener Hintermannschaft zu knacken, plätschert das Spiel dahin. Torchancen sind Mangelware. Erst gegen Ende der ersten 45 Minuten werden die Offensivbemühungen der Pichler zielstrebiger. Nach ersten vielversprechenden Annäherungen muss ein Fernschuss für den Führungstreffer herhalten. Eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit in Durchgang eins zieht Denis Brkic einfach ab. Sein Flachschuss steuert recht mittig auf Gunskirchens Keeper Hakan Sabur zu, scheint eine leichte Beute, gerät durch eine Bodenunebenheit jedoch zur unlösbaren Aufgabe für den verdutzten Schlussmann. Kurz vor der Pause das glückliche 1:0 für die Pichler Gäste, die zwar das aktivere Team stellten, jedoch nicht zwingend mit einem Treffer belohnt werden hätten müssen.

Geplänkel im Mittelfeld

Nach dem Pausentee drücken die Hausherren vermehrt aufs Tempo. Auch ihre Bemühungen führen zu keinem Offensivspektakel. In einem Mittelfeldgeplänkel, in dem Gunskirchen zur Offensive gezwungen ist und Pichl sich nun verstärkt auf eine Kontertaktik verständigt hat, schießen die Teams nur vereinzelt auf das gegnerische Gehäuse. Die größte Chance vergeben die Gunskirchener, als Sandi Dizdaric nach zirka 65 Minuten per feinem Pass in die Tiefe alleine auf die Reise gen Pichl-Tor geschickt wird, die Kugel aber am Tor vorbeischiebt. Nicht viel später, 70 Minuten sind gespielt, bekommt er aber eine zweite Chance. Die Pichler Hintermannschaft gönnt sich unheilvolle Sekunden des Grauens: Zuerst wird ein Freistoß im eigenen Drittel überhastet direkt in die Beine des perfekt lauernden Sandi Dizdaric' gespielt, der dann auch noch in recht aussichtsloser Unterzahl im Strafraum von Zoltan Zöld gelegt wird. Der Gefoulte verwertet den folgerichtigen Strafstoß souverän und stellt auf 1:1. Der Übeltäter Zoltan Zöld scheint mit sich und der Welt unzufrieden. Auszubaden hat es der Schiedsrichter. Wegen Beleidigung schickt er ihn noch vor dem Wiederanpfiff mit Rot in die Kabine. Pichl schwächt sich innerhalb von Sekunden zweifach. Den bitteren Ausgleichstreffer hat man in Unterzahl zu verdauen.

Packende Schlussphase

Gunskirchen riecht naturgemäß Lunte. Die Hegedüs-Elf hält aber gut dagegen. Am Spielgeschehen ändert sich nicht viel. Ein Offensivfeuerwerk bringt auch die Schlussphase nicht, dafür aber Dramatik. Mit einem Mann weniger gelingt es den Gästen noch einmal zuzuschlagen und in Führung zu gehen: In der 86. Minute will Attila Böjte einen Freistoß schnell abspielen. Sein Versuch wird abgefälscht und fällt Daniel Makowski genau vor die Schussstiefel. Der Goalgetter fackelt nicht lange und sein Schuss findet durch die Beine eines Verteidigers den Weg ins lange Eck direkt in die Glückseligkeit. In den letzten Minuten wirft Gunskirchen noch einmal alles nach vorne. Es bleibt eng und spannend bis zum Abpfiff. Die beste Chance haben aber wieder die Pichler, doch Daniel Makowski trifft alleine vor dem Heimtor nur die Stange. Es bleibt beim knappen Auswärtserfolg des SV Pichls, der damit nicht nur die Tabellenführung übernimmt, vielmehr sich endlich Derbysieger schimpfen darf. Gunskirchen verliert nach dem spannenden Match in Marchtrenk den nächsten Thriller auf Messers Schneide und rutscht so aus den Top-5.

Stimmen zum Spiel:

Ralf Dotter, Trainer Union Oberndorfer Gunskirchen:

"Wir mussten vier wichtige Spieler vorgeben. Mit einem Remis wären wir zufrieden gewesen. Und ich denke, ein Unentschieden wäre auch verdient gewesen, aber Daniel Makowski hat aus einer X-Partie noch einen Sieg für Pichl gemacht."

Roman Fuchsberger, Sektionsleiter SV Entholzer Pichl:

"Ein typisches Derby! Wir haben gerade am Anfang sehr nervös, ängstlich und langsam gespielt, waren überhaupt nicht im Spiel. Gunskirchen war auf eine kompakte Defensive bedacht. Die erste Halbzeit war daher sehr zerfahren, ohne viele Highlights, nicht schön zum Anschauen. Durch einen eigentlich harmlosen Schuss, der sich glücklich versprungen hat, sind wir in Führung gegangen. Im zweiten Durchgang hat Gunskirchen mehr Druck erzeugt, ohne aber wirklich zwingend zu werden. Durch einen sehr billigen Elfmeter inklusive Ausschluss haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Wir haben aber gut dagegen gehalten und infolge einer Standardsituation sogar noch den Siegtreffer erzielt. Der Sieg ist aufgrund des komischen Zustandekommens der Tore glücklich, aber insgesamt waren wir vielleicht das etwas bessere Team mit mehr Chancen. Auf alle Fälle sind wir sehr froh, nach über 40 Jahren wieder einen Derbysieg feiern zu können."

 

Lukas Kollnberger

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