Verletzungsteufel dezimierte den Herbstmeister

altAuch in der Winterpause widmet sich Helmut Pichler dem Frauenfußball und holt von den Vereinsvertretern ein Stimmungsbild ein. Dabei werden in den Ligen mit oberösterreichischer Beteiligung jeweils die besten Teams aus unserem Bundesland präsentiert. Heute ist der SV Taufkirchen/Pram, Herbstmeister der OÖ-Liga, an der Reihe. Helmut Pichler hat sich bei Trainer Josef Glas unter anderem über die aktuelle Situation erkundigt.

Wurden Deine Erwartungen als Trainer im Herbst 2010 erfüllt?
Josef Glas: "Es ist sogar besser gelaufen, als ursprünglich erwartet. Allerdings hatten wir mit Ausfällen und vor allem dem Verletzungsteufel in bisher nicht gekanntem Ausmaß zu kämpfen. Dagmar Leiner und Chrisabel Prischl  fehlten bei einigen Spielen aus beruflichen Gründen, Denise Seitz beendete während der Saison  ihre Karriere; Brigitte Nagl laboriert an einem Knorpelschaden und Birgit Zillner zog sich im Spiel gegen  Weilbach/Antiesenhofen  einen Kreuzbandriss zu."

Ihr habt erst im allerletzten Spiel in  Wolfern die ersten Punkte abgegeben?
Josef Glas: "Beim ersten Anlauf im September wurde eine unserer Spielerinnen bei einem Unfall auf der Autobahn verletzt. Als dieses Spiel zum Ende des Herbstdurchganges dann durchgeführt wurde, war ich froh, überhaupt noch eine Mannschaft aufbieten  zu können. Nur durch einige Umstellungen war dies möglich, so stellte ich  Abwehrstrategin Kathi Hölzl mangels Stürmerin an die vorderste Front. Mit der Notelf gingen wir trotzdem in Führung, beim Ausgleichstor nützte Wolfern eine Unachtsamkeit unserer sonst so verlässlichen  Standardtorhüterin Lisa Engelbutzeder. Das 1:2 resultierte aus einem Eigentor, also eigentlich waren beide Gegentreffer  Gastgeschenke an die Union Wolfern. Trotzdem  waren die Heimischen an diesem Tag die bessere Mannschaft, nur waren sie vor unserem Tor meistens erfolglos."alt

Wenn „frau“ eure Personalprobleme berücksichtigt, ist der Herbst-Titel also ein toller Erfolg?
Josef Glas: "Unbedingt. Dazu  kommt noch, dass wir trotzdem nicht zu unfairen  Mitteln gegriffen haben. Wir führen ohne eine einzige  gelbe oder gar rote Karte die Fair-Play-Wertung an und gewannen  auch im Vorjahr  den Fairness Preis. Ich schule meine Spielerinnen, Abwehrversuche nur immer mit dem Ball zu unternehmen."

Wer wird im Titelkampf in erster Linie mit Euch rittern?
Josef Glas: "Nebelberg und Micheldorf, bei beiden müssen wir außerdem auswärts antreten. Micheldorf haben wir zwar beim Auftakt zur Herbstmeisterschaft mit 7:0 besiegt, aber das Ergebnis trügt. Während mir damals noch alle Stützen zu Verfügung standen, fehlten bei unserem Gegner vier Stammspielerinnen, so ist auch der hohe Sieg leichter erklärbar."

Wie werdet ihr euch vorbereiten?
Josef Glas: "Mit einem einmal wöchentlichen Training für die Hallenturniere. Die eigentliche Vorbereitung wird kurz, aber intensiv sein. Ich bemühe mich je nach Witterung um zwei, maximal drei Aufbauspiele, die vorwiegend in Deutschland auf Kunstrasenplätzen durchgeführt werden sollen. Eigentlich hätten wir auch das Viertelfinal-Spiel im oberösterreichischen  Cup quasi als Vorbereitung eingeplant, aber das lässt sich terminmäßig  nicht vor der Meisterschaft abwickeln."

Bleibt der Meistertitel euer vorrangiges Ziel?
Josef Glas: "Es wird sehr schwer werden, aber wir wollen es auf jeden Fall versuchen. Als Herbstmeister mit zwei Punkten Vorsprung starten wir in einer guten Ausgangsposition. Unser Stürmerproblem  hoffen wir dadurch zu lösen, dass wir Dagmar Leiner  wenigstens zu einigen Spielen überreden wollen. Mit Alexandra Wallner habe ich sogar eine Stütze reaktiviert, die doch schon vor längerer Zeit bei uns gespielt hat."

Was hat Dir im Herbst am meisten Freude bereitet?
Josef Glas: "Dass unsere Abwehr, obwohl sie stark verjüngt wurde, überhaupt nur vier (!) Gegentreffer in zehn Spielen  hinnehmen musste. Außerdem stieg auch der Trainingsbesuch trotz anderweitiger (beruflicher, schulischer) Verpflichtungen meiner Mädels."

Danke für das Gespräch  und besonders wünsche ich Dir, dass sich eure Personalsorgen lösen lassen!


Dr. Helmut Pichler

Foto: Kurt Renner 

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