"Leistungsverbesserung zählt bei uns mehr als das Resultat"

Andreas Gerard, Cheftrainer von ÖFB-Ligist Union Kleinmünchen, ist auch Trainer des oberösterreichischen U16-Mädchen-Teams und Co-Trainer der U15-Auswahl. Im Gespräch mit dem Landestrainer unterhielt sich Helmut Pichler über die abgelaufene Herbstsaison, wurde der Blick aber auch schon auf das Frühjahr gerichtet.

Andy, welche Bilanz ziehst Du gemeinsam mit Deinem Co-Trainer Wolfgang Zeilinger über das Abschneiden der U15 und U16 im ablaufenden  Jahr?
Andreas Gerard: "Wir ziehen beide eine sehr positive Bilanz. Wolfgang und ich arbeiten ja auch in Kleinmünchen sehr erfolgreich zusammen und darum haben wir unsere Ideen und unser sportliches Konzept auch in den Auswahlteams  sehr schnell umsetzen können. Die insgesamt  recht ansprechenden Leistungen spiegeln unsere Bemühungen wider."

War die Niederlage in Niederösterreich (0:4) ein echter Rückschritt oder nur ein kurzer realistischer Stopp?
Andreas Gerard: "Niederösterreich hat mehr Möglichkeiten und  ist uns in allen Bereichen voraus. Dadurch ist es auch nicht verwunderlich, wenn uns der Tabellenzweite  um ein, zwei Klassen überlegen ist. Aber wir mussten in diesem Spiel auch auf einige Stammspielerinnen verzichten. Wenn „frau“ den Ablauf  neutral betrachtet, war das Match dann doch in Ordnung. In den vergangenen Jahren wurden solche Spiele meist viel höher verloren. Wichtig war, dass unsere  Moral in diesem Spiel in Ordnung blieb."

Wie informiert  Ihr euch - bei den längeren Pausen zwischen den einzelnen Spielen -  über die Formkurve der aktuellen  Teamspielerinnen und das Potenzial eventueller Neulinge?
Andreas Gerard: "Wir trainieren seit Sommer regelmäßig und holen die Auswahlspielerinnen mindestens alle 14 Tage zusammen. Vor den Spielen trainieren wir ein, zwei Mal pro Woche gemeinsam und absolvieren auch immer ein Testspiel. So haben wir immer einen genauen Überblick. Alle vier bis sechs Monate finden Sichtungstrainings statt,  zu denen auch immer wieder jene Spielerinnen kommen, die aktuell nicht in den beiden Kadern dabei sind. So verlieren wir keine aus den Augen und können trotzdem die Entwicklung aller Spielerinnen genau verfolgen."

Gibt es für die Auswahlfußballerinnen außer von ihren Vereinstrainern auch von euch Hausaufgaben für die Winterpause?
Andreas Gerard: "Nein, wir hatten diese Möglichkeit  zwar angedacht,  aber für heuer noch nicht realisiert. Wir planen als ersten Schritt,  überhaupt einmal mehr Kontakt mit den Vereinstrainern zu haben. Um dann im zweiten Schritt gemeinsam mit den Vereinstrainern die Förderung der Talente zu planen. Da hinken wir noch nach, konnten aber im Herbst noch nicht alle Bereiche sofort umsetzen."

Am 3. April 2011 steigt das letzte Heimspiel im laufenden Bewerb gegen Burgenland und Ende April folgt der Abschluss mit der Auswärtspartie gegen Tabellenführer Wien. Wie müssten die beiden Matches enden, um den (die)Trainer zufrieden zu stellen?
Andreas Gerard: "Wenn wir in beiden Matches eine  unserem Leistungsniveau entsprechende Leistung abrufen können, sind wir zufrieden. Das ist unabhängig von den Ergebnissen. Wir wollen uns im technisch-taktischen Bereich weiter verbessern und hoffen, dass man dies in beiden Spielen auch erkennen kann."

Deine Wünsche an das „Sportler-Christkind“ hinsichtlich der Oberösterreich-Auswahlen?
Andreas Gerard: "In erster Linie, dass  alle derzeit verletzten Spielerinnen schnell wieder genesen und gesund bleiben. Und weiters wäre uns ein großes Anliegen, dass  alle Vereine, Trainer und Funktionäre ihre Spielerinnen „ in Sachen Auswahl“ dementsprechend unterstützen und nicht nur auf den eigenen,  kurzfristigen Erfolg achten. Denn es spielt keine Rolle, ob du in der 2. Liga Dritter, Vierter oder Fünfter wirst, wenn du dafür die Auswahlkarriere einer Spielerin oder gar deren Gesundheit aufs Spiel setzt."

Danke für das Gespräch und euch beiden viel Erfolg mit euren Schützlingen im Neuen Jahr!


Dr. Helmut Pichler

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.