Erfolgstrainer tritt zurück

Eine große Überraschung bereitete  der Jahreswechsel dem Frauen-ÖFB-Ligisten Union Kleinmünchen. Trainer Andreas Gerard beendete aus beruflichen Gründen seine Tätigkeit im Team des Linzer Traditionsvereines nach zwei überaus erfolgreichen Jahren.



2008 hatte Gerard nach dem erstmaligen, bitteren Abstieg nach 28 Jahren Zugehörigkeit zur höchsten Spielklasse die Kleinmünchnerinnen übernommen und noch im Herbst eine erfolgreiche Saison 2008/09 in der 2. Frauenliga Mitte gestartet. Am Ende standen 17 Siege und nur eine Niederlage zu Buche und acht Punkte Vorsprung auf die LASK Ladies. In der Relegation zur ÖFB-Frauenliga erwies sich der USK Hof letztendlich als stärker, als die Salzburgerinnen nach einer 2:3-Niederlage in Linz mit einem 4:0-Heimsieg  doch noch die Klassenzugehörigkeit erhalten konnten.

Mit neuem Mut startete „frau“ in die Saison 2009/10, die sich zur „totalen Erfolgsgeschichte“ entwickeln sollte. Wiederum gelang der Meistertitel in der 2. Frauenliga Mitte-West mit dem klaren Meistertitel, aber diesmal realisierten  die  Linzerinnen auch noch mit einem unerwarteten 2:0-Auswärtssieg beim Favoriten ASV Spratzern den Wiederaufstieg in Österreichs höchste Spielklasse. Dazu holten sie auch  noch den oberösterreichischen Cupsieg in der Halle und auf dem Feld und stießen bis ins Semifinale des ÖFB-Frauencups vor - und feierten all diese Erfolge im Jahr des 30-jährigen  Bestandsjubiläums, wobei Andreas Gerard mit seinen modernen Trainingsmethoden großen Anteil hatte.

Der Coach übergibt seinen Mitstreitern ein Team, das derzeit als Tabellenachter überwintert und auf den letzten Rang immerhin sechs Punkte Vorsprung aufweist. Dazu der nunmehrige Ex-Trainer zu unterhaus.at:

„Für mich war es im Jahr 2010 schon sehr, sehr schwer, meinen  Beruf und meine Trainertätigkeit in Kleinmünchen zeitlich zu vereinbaren. Meinen Entschluss, der mir absolut nicht leicht fiel,  habe ich zu einem Zeitpunkt getroffen, da wir uns in einer doch entspannten Tabellensituation befinden  und Kleinmünchen über einen großen, funktionierenden Trainerstab verfügt.  Meine Kollegen  können jetzt  ihre und meine Arbeit fortführen, da die Winterpause viel länger ist und für Veränderungen und Neustrukturierungen mehr Zeit bleibt  als im Sommer. Ich hinterlasse eine vernünftige Basis und einen ordentlichen Tabellenplatz, der es Cheftrainer Gerald Reindl ermöglichen sollte, die Klasse zu halten. Natürlich werde ich beim einen oder anderen Spiel live die Daumen drücken. Ich möchte mich bei allen Spielerinnen, Trainern und den beiden Funktionärinnen Andi Binder und Christl Holzmüller für zwei wundervolle und sehr erfolgreiche Jahre ganz herzlich bedanken.  Ich werde mich nun vermehrt um meine Torwartakademie  kümmern, wo wir jedes Jahr Torwart- und Fußballcamps veranstalten.“

Union Kleinmünchens Sektionsleiterin Andrea Binder zum Rücktritt des Cheftrainers: „Wir sind natürlich nicht gerade begeistert, dass uns Andy Gerard verlässt, aber der Beruf und seine Anforderungen stehen bei uns reinen Amateuren sicherlich im Vordergrund. Andy hat ausgezeichnete Arbeit geleistet, für die wir ihm herzlich danken. Die Erfolge der letzten beiden Jahre stehen in ganz engem Zusammenhang mit seiner Persönlichkeit. Trotzdem stehen wir nicht mit leeren Händen da, denn Gerald Reindl und Wolfgang Zeilinger führen mit unserem gesamten Trainerteam unsere gezielte Aufbauarbeit fort. Andy Gerard wünschen wir alles Gute für seine berufliche Zukunft!“

Offen ließ der ehemalige erfolgreiche LASK U 14-Burschen-Betreuer, ob er weiterhin gemeinsam mit Wolfgang Zeilinger Oberösterreichs U 16- und U 15-Team betreuen wird. Die Entscheidung darüber soll erst Ende Jänner fallen.
Bleibt im Interesse des oberösterreichischen Frauenfußballs nur zu hoffen, dass es die berufliche Situation dem exzellenten Fußballfachmann recht bald wieder ermöglicht, im Frauenfußball seine Akzente in vollem Umfang zu setzen.

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