Windisch-Elf dreht Spieß um

Der 18. Spieltag der OÖ-Frauenliga stand im Zeichen des Spitzenspieles zwischen dem Tabellenzweiten Union Wolfern und dem Drittplatzierten SV Grün-Weiß Micheldorf. Beide Teams hielten vor dieser Partie bei jeweils 36 Punkten und waren durch lediglich zwei Treffer voneinander getrennt. Konnten sich im Hinspiel die Kremstalerinnen mit 2:0 durchsetzen, so drehte die Windisch-Elf dieses Mal den Spieß um.

Torlose erste Halbzeit
In der Anfangsphase erfüllte das Spitzenspiel die Erwartungen der zahlreichen Zuseher. Beide Mannschaften versuchten durch Kombinationsspiel Druck auf die gegnerischen Abwehrreihen zu erzeugen. Die Gäste aus Micheldorf versuchten mit Distanzschüssen zum Erfolg zu kommen, konnten aber die souveräne Wolferner Torfrau Regina Berghuber nicht überwinden. Die Heimischen versuchten mit Pässen in die Schnittstellen der Micheldorfer Viererkette zum Erfolg zu gelangen, doch die starke Kremstaler Abwehrchefin Teuta Hasani klärte mehrmals im letzten Moment. Nachdem Micheldorf in der 19. Minute eine aussichtsreiche Gelegenheit nicht nützen konnte, als sich Jung-Nationalspielerin Simone Krammer im Alleingang über den Flügel durchsetzte und ihre Mitspielerin mustergültig bediente, diese jedoch erneut an Berghuber scheiterte, gönnte sich das Spiel eine Auszeit. In der Folge dominierte Taktik das Match und die dichten Mittelfeldreihen neutralisierten sich gegenseitig. Auch Standardsituationen konnten nur mäßig für Gefahr sorgen. Ein Freistoß aus dem Halbfeld von Micheldorfs Nina Lang war kein Problem für Wolferns Torfrau und auf der anderen Seite verfehlte Sarah Angerers Freistoß aus identischer Position letztlich das Ziel. Erst kurz vor der Pause war es erneut ein ruhender Ball, der noch einmal für Gefahr sorgte. Den von Sarah Angerer getretenen Freistoß verpasste Anita Unterholzer nur knapp und Micheldorfs Torfrau Anja Nowotny konnte im Nachfassen die Gefahr bereinigen.

Druck von Wolfern nimmt zu
Nach der Pause kamen die Zuseher mehr auf ihre Kosten und sahen bessere Torgelegenheiten. Nach einer kurzen Druckphase der Micheldorferinnen, die jedoch noch ohne Gefahr blieb, wurde die Heimelf von Trainer Michael Windisch gefährlicher und dominierte folglich das Spiel. Während die Viererkette der Gäste vor der Pause noch sehr hoch stand, um das Spiel vom eigenen Tor wegzuhalten, drückte Wolfern diese nun vermehrt in die eigene Hälfte zurück und fand auch Torchancen vor. So verzog Bettina Aschauer aus aussichtsreicher Position. Julia Kern kam nach einem Querpass von Aschauer nur um Zentimeter zu kurz. Auf der anderen Seite fand Micheldorf die Chance auf den Führungstreffer vor, als die ansonsten weitgehend ruhiggestellte Sandra Geisberger nach einem Abstimmungsfehler in der Wolferner Abwehr allein auf Berghuber zulief, die Torfrau konnte jedoch im direkten Duell mit einem tollen Reflex einen Gegentreffer verhindern.

Entscheidung binnen zehn Minuten
Beinahe im Gegenzug drang Aschauer nach einem schönen Pass der stark aufspielenden Angerer in den Strafraum ein, ließ Torfrau Nowotny mit einem satten Schuß unter die Querlatte keine Chance und stellte in der 58. Minute auf 1:0. Nur zehn Minuten später erhöht die zuvor eingewechselte Christine Arnhold nach einem hohen Ball über die Abwehr von Selina Angerer alleinstehend vor Nowotny auf 2:0. Eben diese Nowotny verhinderte wenig später mit einer spektakulären Parade die endgültige Entscheidung, als die ebenfalls eingewechselte Alexandra Knogler einen Flankenball von  Angerer volley übernahm. Nachdem Schiedsrichter Staudinger nach einer fragwürdigen Abseitsentscheidung, als erneut Knogler allein auf Nowotny zulief, das Spiel unterbrach, versuchte Micheldorf im Finish nochmal zur Schlußoffensive zu blasen. Gefahr entstand jedoch nur mehr durch Standardsituationen. Einen Eckball pflückte Berghuber sicher herunter und zwei Freistöße waren kein Problem für den sicheren Rückhalt im Tor der Heimischen.

Mit einem insgesamt verdienten 2:0-Erfolg feierte die Union Wolfern den achten Sieg im neunten Heimspiel, der durch eine starke Defensivleistung und einer hervorragenden zweiten Halbzeit zustande kam. Wolfern bleibt in der Tabelle weiterhin auf Platz zwei, sechs Punkte hinter Taufkirchen/Pram, das nach einem glücklichen 3:2-Erfolg in Haidershofen weiterhin an der Spitze thront.Trotz der erst zweiten Saisonniederlage konnte Micheldorf den dritten Rang behaupten.

Jürgen Tröscher

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