Kleinmünchen-Chef Reindl: Werden auch die verkürzte Vorbereitungszeit optimal nützen!

Nach dem Statement des Cheftrainers der Union Geretsberg, Andreas Meindl, zur Wiederaufnahme des Spielbetriebes in der 2. Frauen-Bundesliga, kommt heute sein „Pendant“ vom zweiten oberösterreichischen Vertreter, Gerald Reindl (Union Kleinmünchen) im Ligaportal-Interview zu Wort. Nach 7 Spielen im Herbst liegt sein junges Team mit 10 Punkten nur 4 Zähler hinter den Drittplatzierten, den Wildcats Krottendorf aus Weiz, mit sehr guten Chancen auf Rangverbesserung in den nächsten Monaten:

 

Gerry, wie groß ist die Erleichterung bei Dir und Euch, dass es jetzt endlich wieder weitergeht?

"Ehrlich gesagt, ich habe nicht mehr mit einem baldigen Start gerechnet und deshalb jetzt auch einen 14- tägigen Urlaub eingeplant. Es war eine ziemlich schwierige Geburt, weil die Voraussetzungen für die einzelnen Mannschaften durchwegs unterschiedlich sind. Z.B. ist die nun verpflichtende ärztliche Aufsicht nicht überall gegeben, sind verstärkte Testmöglichkeiten zu schaffen usw..Unsere Konkurrentinnen aus Geretsberg haben etwa mit anderen Schwierigkeiten zu kämpfen als wir, nach zähen Verhandlungen wurde jetzt aber doch noch ein Modus gefunden".

Wo liegt der Unterschied zum Vorjahr, wo es sogar die Planet Pure Frauen-Bundesliga kommentarlos akzeptierte, im Frühjahr nicht weiterspielen zu dürfen?

"Im Sommer 2020 war noch keine Rede von „Spitzensport“ in der 2. Frauen-Bundesliga, mit dem Engagement von SKN St. Pölten in der UEFA- Women`s Champions-League wurde zuerst in der Top-Liga versucht, durchzuspielen und dann folgt jetzt eben auch die 2. Liga".

Eure Ligakonkurrentinnen von den Wildcats Krottendorf empfinden es als „ Sonderrecht“, in diesen außergewöhnlichen Zeiten wieder auf Punktjagd gehen zu können, siehst Du das ähnlich`?

"Ja, natürlich ist es ein Privileg und wir sind sehr froh, das es weiter geht".

Welche Hürden müssen von Euch überwunden werden, um aktuell das Training durchführen zu können?

"Nun, aus dem Betrieb im Frauenfußballzentrum für Oberösterreich (FFZOÖ), wo wir ja weiter aktiv sein durften, haben wir einige Erfahrung gewonnen, wie wir mit Tests, Masken usw. umgehen sollen, jetzt kommt die ärztliche Aufsicht dazu, außerdem der verpflichtende Test 1 Tag vor dem Spiel".

Wie steht es um die finanzielle Unterstützung seitens des ÖFB?

"Momentan ist mir noch nichts bekannt, aber wir rechnen mit zusätzlichen Kosten von mehreren Tausend € und da wäre schon eine Hilfestellung angebracht".

Habt Ihr einen großen Startvorteil auf Grund des erlaubten durchgehenden Trainings im FFZOÖ und der Teilnahme einiger Akteurinnen an ÖFB U17- Trainingslagern?

"Einige Mädels unserer Kampfmannschaft fallen da darunter, aber die übrigen werden wir am Anfang in einer eigenen Trainingsgruppe zusammenfassen müssen und werden versuchen, sie bald auf das gleiche Level zu bringen. Dafür stehen uns nur mehr 4 Wochen zu Verfügung, aber wir werden daraus das Beste machen".

11 Spiele wären im Frühjahr offen, um bis Ende Juni alle Spiele durchzuführen, kann es da zu einer Überforderung der Spielerinnen kommen?

"Der Plan lautet in etwa so, dass zuerst die Nachtragsspiele ausgetragen werden, um wenigstens eine Wertung für die Herbstmeisterschaft zu erhalten und dann wird man sehen… Ich bin nicht überzeugt, dass sich alle Spiele bis Ende Juni ausgehen, denn Wochentags Spiele kann ich mir bei den „Amateurinnen“ nicht vorstellen. Am Wochenende nach Ostern soll es los gehen, ich rechne mit 8 Spielen, die wir mit dem A-Team absolvieren werden".

Sind Euch wegen der langen Spielpause schon Spielerinnen abhandengekommen?

"Aus der Mannschaft Kleinmünchen 1 b gibt es vielleicht Abgänge, aber noch ist nichts fix".

Hast Du nähere Infos, wie es in den Cup-Bewerben weitergeht?

"Leider noch nicht".

Deine Wünsche und Ziele für die Frühjahrsmeisterschaft?

"Relativ einfach: möglichst verletzungsfrei zu bleiben, und wenn wir unsere spielerischen Leistungen vom Herbst beibehalten und auch in zählbare Ergebnisse ummünzen können, ist vielleicht sogar noch der 3. Platz drinnen".

Noch ein „Abstecher“ zu den Plänen des LASK in Frauenfußball: wurde auch eine Fusion mit der U. Kleinmünchen angedacht?

"Nach unverbindlichen Sondierungsgesprächen war bald klar, dass der LASK auf jeden Fall eigenständig bleiben möchte. Man wäre zwar an den Spielerinnen des FFZOÖ interessiert, aber diese Institution steht als Nachwuchsakademie im Eigentum der Union Kleinmünchen. So sehr wir als U. Kleinmünchen an einem geeigneten Partnerklub interessiert wären, die Gefahr bei Fusionen, dass eine „Marke“ im österreichischen Frauenfußball wie „Union Kleinmünchen“ verloren geht, ist groß".

Stichwort „Gefahr“?

Ist anzunehmen, dass der LASK in Zukunft im Frauenfußball mit seinen finanziellen Möglichkeiten Spielerinnen Euch „wegschnappen“ kann?

"Dieses Szenario ist realistisch".

Gibt es neue Pläne hinsichtlich des FFZOÖ?

Ja, wir wollen im Herbst mit einer kombinierten Mannschaft aus Akteurinnen des FFZOÖ und Kleinmünchen 1b an der O.Ö. Liga teilnehmen. Dadurch könnten die Elevinnen der O.Ö. Akademie ihre Kenntnisse im praktischen „Echtbetrieb“ umzusetzen lernen".

Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg in der weiteren Meisterschaft!

Dr. Helmut Pichler

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