Kremsmünsters Frauenteam pendelte sich im Mittelfeld ein!

Als „Geheim-Favorit“ von manchen Experten zu Beginn der Meisterschaft gehandelt, musste die Elf aus dem Stiftsort unerwartete Niederlagen hinnehmen, feierte aber im Gegenzug auch Kantersiege und landete schließlich auf dem Zwischenrang 7 in der Frauen-Landesliga. Das „Ligaportal“ wollte vom erfahrenen  Trainer-Duo: Günther Ernst-Jenny Agrill ihre Sicht auf die abgelaufene Halbsaison erkunden:

 

Jenny, Günther, welche persönliche Bilanz zieht Ihr nach dem Herbst 2021?

„Wir haben uns nach einer erfolgreichen Herbstsaison 2020 , die coronabedingt abgebrochen wurde, schon mehr erwartet. Wir hatten einen schlechten Start, weil die ersten Spiele in der Herbstmeisterschaft gleich verloren wurden und dadurch das Selbstbewusstsein der Spielerinnen angeknackst war. Wir hatten aber heuer gegen körperlich starke Gegnerinnen (Altmünster, Dorf, Windischgarsten, Peuerbach, ...), die auch spielerisch stark waren, nur wenig Chancen. Und wir hatten auch manchmal Personalprobleme, weil der Kader bei einigen Spielen zu klein war“.

6 Zähler habt Ihr auswärts erobert und daheim ebenso stark gepunktet, kam das überraschend?

„Auswärts haben wir 3 Zähler am grünen Tisch zugesprochen erhalten, weil Peuerbach zu viele Spielerinnen einsetzte und 3 Punkte haben wir auswärts gegen Dionysen/Traun erkämpft, das war eine knappe Angelegenheit. Die 6 Punkte zuhause wurden durch 2 hohe Siege gegen Mannschaften, die hinter uns lagen, erkämpft. Unsere Mannschaft hat sich aber nach leichten Anfangsschwierigkeiten in beiden gewonnenen Heimspielen mit zunehmender „Torausbeute“sehr gesteigert".

Wer hat sich bei Euch besonders in den Vordergrund gespielt, sticht schon Eure Trumpfkarte „Jugendförderung“?

„Es hat sich eigentlich niemand in den Vordergrund gespielt, dennoch haben sich die Fleißigen im Training spielerisch gesteigert. Wir hoffen, dass sich mehr junge Mädchen für das Fußballspiel begeistern, da wir momentan nur ganz wenige Spielerinnen unter 14 Jahren in unserem Kader haben“.

Wovon wart Ihr eher negativ gestimmt?

„Die Trainingsbeteiligung entsprach in diesem Herbst leider nicht unseren Vorstellungen. Die Motivation war durch die Lockdowns und die Absage der Frühjahrssaison bei einigen Spielerinnen nicht sehr groß“.

War auch Verletzungspech bei Euch im Spiel?

„Unglücklicherweise hat sich unsere Michaela Prenninger ohne Einwirkung einer Gegenspielerin einen schweren Kreuzbandriss zugezogen, einige andere Spielerinnen erlitten leichtere Blessuren“.

Sollte „2 G“ im Frühjahr für die Fußballerinnen verpflichtend vorgeschrieben werden, hättet Ihr da Probleme?

„Wir glauben, es geht uns hier ähnlich wie den anderen Vereinen“.

Wie werdet Ihr die Winterpause nützen?

„Wir werden Mitte Jänner mit dem Training beginnen. Wir haben 3 neue Spielerinnen dazubekommen und hoffen, dass der „Kampf um ‘s Leiberl“ die Leistungen im Frühjahr steigern wird. Eine Spielerin, die in der Saison 2020 sehr starke Leistungen geboten hat und beruflich im Herbst 2021 in Bundesland Salzburg weilte, steht uns im kommenden Frühjahr auch wieder zur Verfügung“.

Eure Pläne für das Frühjahr, so es denn wirklich wieder „normal“ weitergeht?

„Wir wollen uns spielerisch weiterentwickeln und natürlich auch mehr Punkte als im Herbst holen. Und wir sind davon überzeugt, dass uns das auch gelingen wird.“

Woran sollte Eurer Meinung nach generell von den zuständigen Stellen in der Landesliga gearbeitet werden, um die Meisterschaft noch zu verbessern (Schiedsrichterbesetzung, Termin-Planung usw..)?

"Eine bessere Schiedsrichterbesetzung vom Verband aus wäre notwendig. Wir wissen, dass es einen Schiedsrichtermangel gibt, aber unserer Meinung nach, könnte man eher in den zweiten Klassen im Männerfußball, wenn Not am „Mann“ ist, Schiedsrichter abziehen als in der Frauen-Landesliga. Nur als Beispiel: im Spiel gegen den LSC Linz haben wir erst 1,5 Stunden vor dem Anpfiff erfahren, dass der Verbandsschiedsrichter nicht kommt. Wenn man den Frauen-Fußball aufwerten will, müsste der Verband teilweise bei Terminplanung und Schiedsrichterbesetzung professioneller arbeiten und den Frauenfußball in Verbindung mit den Medien besser „vermarkten“. Z.B. wurde in der letzten Herbst-Beilage „Fußball-Unterhaus“ in den OÖN die Herbstmeisterschaft der Männer sehr gut analysiert, vom Frauenfußball waren nur die Tabellen zu sehen“.

Eure persönlichen Wünsche für die nächste Zeit?

„Da gibt es schon einige: Wir wünschen uns, dass die Ladies Spaß am Fußballsport haben und sich noch viele junge Mädels für den Fußballsport begeistern.

Wir wünschen uns, dass mehr Spielerinnen zum Training und mehr Zuschauer zu den Spielen kommen.

Wir wünschen uns, bessere Trainingsbedingungen bei unserem Verein, weil ein Trainingsfeld fehlt.

Wir wünschen uns, dass die Frühjahrsmeisterschaft gespielt wird und die Spielerinnen vor Verletzungen verschont bleiben.

Wir wünschen uns eine bessere und umfangreichere Berichterstattung in den Medien, etwa den OÖN, Rundschau, Tips, usw….und möchten uns gleichzeitig bei Dir für Deine Bemühungen und Dein Engagement für den Frauenfußball im „Ligaportal“ bedanken.“

Dafür herzlichen Dank, auch ich möchte mich bei Euch ganz herzlich für Eure Bereitschaft, in der wohlverdienten Urlaubszeit Stellung zu nehmen, bedanken und Euch für das neue Sportjahr Alles Gute wünschen!

Möchte in der 2. Meisterschaftshälfte sein tatsächliches Potential ausschöpfen und ausgiebiger als im Herbst punkten: das Team der TUS Kremsmünster (Foto: Verein) 

Helmut Pichler

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