"Habe immer schon versucht, Verantwortung zu übernehmen"

Von den Trainerinnen der deutschen Frauen-Bundesliga wurde die Oberösterreicherin Nina Aigner in der aktuellen Rangliste des deutschen Frauen-Fußballs, Kategorie Mittelfeld, an die 14. Stelle gereiht. Damit klassierte sich die Neo-Kapitänin des FC Bayern München hinter der Belgierin Femke Maes (8., Duisburg), als zweitbeste ausländische Spielerin der deutschen Top-Liga. Angeführt wird das Ranking von den Weltmeisterinnen Linda Bresonik, Melanie Behringer, Kerstin Garefrekes, Simone Laudehr und Europameisterin Kim Kulig. Exklusiv für unterhaus.at sprach Dr. Helmut Pichler mit der Antiesenhofenerin.

Nina, seit Saisonbeginn fungierst Du, noch dazu als Legionärin, als Kapitänin der Bayern-Elf, zieht diese Aufgabe große Veränderungen nach sich?
Nina Aigner: "Das freut und ehrt mich natürlich. Allerdings hat sich für mich nicht viel geändert, denn auch ohne Schleife haber ich immer schon versucht, Verantwortung zu übernehmen."

Gratuliere euch zum bisherigen Abschneiden. Ihr liegt derzeit auf Rang vier, nur drei Punkte hinter Spitzenreiter Turbine Potsdam, bist Du voll zufrieden?
Nina Aigner: "Danke für die Glückwünsche. Ja, es läuft im Moment ganz gut und wir sind als Team sehr erfolgreich. Ich denke, dass unser Anspruch sein muss, wieder unter die ersten vier der Endtabelle zu kommen. Und da sind wir derzeit gut auf dem Weg, aber die Saison ist noch lang."

Bedeutet die komprimierte Meisterschaft - nur bis Ende März 2011, wegen der WM in Deutschland - für die deutschen Europacupfighter einen Nachteil und für euch gewisse Erleichterung?
Nina Aigner: "Klar kann die Mehrfachbelastung der Top-Teams Duisburg und Potsdam ein Vorteil für uns werden, aber in erster Linie müssen wir uns auf uns selbst konzentrieren und der Rest kommt dann von alleine."

Irre ich mich, oder hast Du tatsächlich zu Saisonbeginn in der Abwehr gespielt und rückst Du jetzt langsam wieder an die Spitze vor?
Nina Aigner: "Ja, das hast Du richtig bemerkt. Ich habe die ersten beiden Spiele in der Viererkette links gespielt, durfte zu meinem Glück aber wieder nach vorne rücken. Das macht mir doch viel mehr Spaß." (Anmerkung: Die Umstellung führte zu drei Aigner-Toren in den letzten vier Bundesligaspielen)

Wieso hast Du die meisten Herbstspiele schon um die 70. Minute herum beendet? Ist das so abgesprochen mit Trainer Wörle?
Nina Aigner: "Dass ich oft schon früher rausgehe, ist tatsächlich abgesprochen mit meinem Trainer. Ab einem gewissen Alter muss man nicht jedes Mal 90 Minuten spielen. Ich denke, das tut meiner Gesundheit sehr gut."

Könntest Du Dir ein Comeback in der ÖFB-Nationalelf vorstellen?
Nina Aigner: "Eine Rückkehr ins Nationalteam? Nein, ich denke, es ist gut, dass ich den Jungen Platz gemacht habe. Die dürfen sich jetzt mal austoben. Aber für ein Spiel gegen Deutschland würde ich kurzfristig noch einmal zurückkehren... Nein, Spaß beiseite, wir haben so viele gute junge Spielerinnen, die den Platz von Sonja Spieler und mir einnehmen können. Von daher war es die richtige Entscheidung, aufzuhören."

Vielen Dank für das Gespräch und viel Glück für die Zukunft mit Deinem Team!


Dr. Helmut Pichler

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