FOTO-update: Knalleffekt: FC Altmünster zog das Frauenteam aus der Landesliga zurück!

Mit dem gestrigen Heimspiel gegen die Spielgemeinschaft Ladies Perg/Windhaag scheiden die FCA-Fußballerinnen aus dem Meisterschaftsbetrieb aus, in den sie 2004 eingetreten waren.

Landesliga:

FC Altmünster – SPG Ladies Perg/Windhaag1:2 (1:1) Tore: Anna Katharina Stockinger (38. Minute); Linda Gschwandtner (33. und 82.Minute)

 

 

Auftakt zum letzten Auftritt der Traunsee-Fußballerinnen (in rot)mit den Kapitäninnen Simone Raab (ganz links, SPG Perg/Windhaag) und Christina Kerschbaumer (Altmünster) 

 

Anna Katharina Stockinger (nicht im Bild) überwindet Pergs Torhüterin zum 1:1-Ausgleich in der 38. Minute 

Nachdem schon vor dem Spiel bekannt wurde, dass die Vereinsleitung die FCA-Damen „wegen ausgedünntem Kader und zu wenig verfügbaren Spielerinnen“ von der Landesliga abgemeldet hatte, versuchte eine „Notelf“ mit einigen Stützen, die schon längst ihre Karriere beendet hatten, dem Favoriten Paroli zu bieten. Angeführt von Kapitänin Chrissie Kerschbaumer, die eine überragende Leistung bot, liefen auch ihre Mitspielerinnen zur persönlichen Bestform auf und wehrten sich nach Kräften. Die Gäste gingen mit 1:0 in Führung, noch vor der Pause konnten die Heimischen aber ausgleichen.

Kapitänin Kerschbaumer (am Ball) kurbelte unermüdlich das Spiel der Gastgeberinnen an und glänzte auch defensiv 

Insgesamt verdienter Gästesieg

In der 2. Spielhälfte konnten die Gastgeberinnen mit enormen Kampfgeist das Spiel lange ausgeglichen halten, in der 66. Minute parierte Tamara Mitterbauer noch einen scharfen und präzisen Kopfball von Simone Raab in die Kreuzecke mit unglaublichem Reflex, den Siegestreffer hatte sich Linda Gschwandtner in der 82. Minute mit ihren ständigen Angriffen aber redlich erarbeitet.

Tamara "Tami" Mitterbauer musste sich trotz einer Glanzleistung beim 1:2 geschlagen geben

 

Resümee: wer diese Altmünsterer „Verlegenheits-Mannschaft“ am Werk gesehen hat, kann nur schwer verstehen, warum dieser Mannschaft nicht mehr Unterstützung zuteil wurde, um mit genügend Spielerinnen weiter in der Landesliga mitmischen zu können!

Sportsgeist ist, ....... wenn man trotzdem lacht, das "Verlegenheitsteam" gab sich erst nach aufopferungsvollem Spiel knapp geschlagen! (alle Fotos: Willi Grinninger, kickerin.at)

 

Ist die Zeit für „Einzelkämpfer“ endgültig vorbei?

2004, im Einstiegsjahr des FC Altmünster in den Meisterschaftsbetrieb der 1. Frauenklasse, waren in den Ligen mit oberösterreichischer Beteiligung (Frauen-Bundesliga, 2. Liga Mitte-West, O.Ö. Liga und 1. Frauenklasse) insgesamt 20 Mannschaften am Werk, darunter mit der Spielgemeinschaft Pregarten/Hagenberg eine einzige SPG, Union Kleinmünchen war in der Top-Liga, 2. Mitte-West und 1. FK vertreten.

Bis zum Ende der Saison 2022/23 „überlebten“ nur mehr 3 Mannschaften als „Solisten“, bedeutet: ohne eine Fusion oder eine Spielgemeinschaft, nämlich: Union Nebelberg, FC Altmünster und U. Kleinmünchen 1 c.

In jüngster Zeit gab der Vöcklabrucker SC im Herbst 2022 „w.o.“, Münzkirchen und Taufkirchen/Pram entgingen 2022 dem „Kollaps“ durch eine kluge Spielgemeinschaft, die als Meister 2023 in die Landesliga aufsteigt.

Mannigfaltige Ursachen

In Gesprächen mit Trainern und Verantwortlichen werden als Hauptgründe angeführt: „Schlüsselspielerinnen“ können aus familiären Verpflichtungen nicht mehr die erforderliche Zeit für Training, Spiele, und besonders Auswärtsreisen aufbringen, Studentinnen nehmen wegen der Unis Wohnsitzwechsel vor, die Interessen der Akteurinnen verschieben sich, das Interesse des Vereins für Frauenfußball ist nicht allzu ausgeprägt, usw. usf……

Aufschwung durch die Jüngsten

Bleibt nur zu hoffen, dass durch die aktuellen Initiativen wie U 14- Girls-Cup, die neuen „hotspots“ für reine Mädchen-Teams, die Mädchen-Hobby-Liga und ähnliche Projekte der Nachschub „von unten“ Früchte zeitigt, um die Basis für den Frauenfußball O.Ö. wieder zu vergrößern.

Helmut Pichler

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