Nach 98-minütigem Hitchcock-Krimi! Union Perg "stiehlt" Sattledt den Relegationsplatz (VIDEO)

Wir schreiben die 97. Minute im Duell zwischen der DSG Union HABAU Perg und dem ATSV Bamminger Sattledt: Die Heimischen führen 2:1, Gäste-Kapitän Rainer Kührer kommt zwei Meter vor dem gegnerischen Gehäuse zum Ball, zieht ab und verfehlt das Tor hauchdünn. Nur Zentimeter fehlten der Elf von Trainer Markus Waldl um eine emotionale, packende Saison mit dem Relegationsplatz zu krönen, am Ende musste man der ADmira den Vortritt lassen. "Wahnsinn, was wir für Chancen vergeben haben, wir hatten es selber in der Hand. Uns haben zwei Busse voller Fans nach Perg begleitet, nach dem Schlusspfiff hat die 'Sattledt-Familie' einen Kreis gebildet, Wolfgang Böhms Schwager hat sich dabei bei der Mannschaft - trotz der Niederlage - für die unglaubliche Reaktion nach dem Schickssalsschlag bedankt."

UPDATE: Videobericht vom Spiel online!

video-perg-sattledt

Sattledt beginnt nervös - Perg trifft aus 25 Metern

Knapp 400 Fans, knapp die Hälfte davon aus Sattledt wollte sich das Duell zwischen dem Vierten und dem Tabellenzweiten in der Landesliga Ost powered by Count IT Group nicht entgehen lassen. Immer wieder blickte man nach Schwertberg, wo die ADmira im Fernduell mit der Waldl-Elf um den Relegationsplatz ritterte. Die Gäste begannen nervös, kamen die Sattledter mit dem Druck vorerst nicht zurecht. Die Perger konnten hingegen befreit aufspielen und taten dies auch. Die logische Folge war die Führung der Hausherren. Angreifer Victor Michel sah, dass Sattledt-Goalie Mario Turner etwas zu weit vor seinem Tor stand und schoss das Leder aus etwa 25 Metern nicht unhaltbar zum 1:0 in die Maschen. Die Machländer blieben überlegen, die Auswärtself wirkte angespannt, fand im ersten Abschnitt eigentlich nie richtig in das Spiel. Gegen Ende der ersten Halbzeit erwachten die Waldl-Mannen, es sollte der Startschuss für eine weit stärkere zweite Halbzeit sein.

98-minütiges Herzschlagfinale ohne "happy end" für Sattledt

Die zahlreich mitgereisten Sattledt-Anhänger sahen nur drei Minuten nach Wiederanpfiff den Ball im Perger Kasten liegen, doch Referee Barucic versagt dem Treffer wegen einem vorangegangenen Foulspiel die Anerkennung. Dennoch blieben Ramazan Eker und Co am Drücker. Nach 54 Minuten war es dann soweit: Fabian Riegler ließ die Tribüne in der Perger Allianz-Machland-Arena mit seinem Ausgleich erbeben - 1:1! Da die ADmira zu diesem Zeitpunkt in Schwertberg führte, setzten die Gäste weiterhin auf Offensive pur. Perg verlagert sich aufs Kontern und war damit sehr schnell erfolgreich. Der in der ersten Halbzeit für den verletzten Oliver Weichselbaumer eingewechselte Philipp Mühlehner vollendete einen solchen schnellen Gegenstoß zur erneuten Perger Führung - 2:1 (59.). Die Waldl-Elf antwortete mit wütenden Angriffen. Ivica Lucic und Fabian Leitner fanden sensationelle Chancen vor, doch mehrmals rettete ein Verteidiger oder Tormann gerade noch auf der Linie, klopfte zudem Leitner an die Stange an. Schwertberg hatte inzwischen ausgeglichen, in Perg spitzte sich alles auf ein Herzschlagfinale zu. Der Unparteiische gab insgesamt acht Minuten Nachspielzeit, die Sattledter versuchten nun doch noch die Relegation zu erreichen. Zunächst sah Perg-Mittelfeldmann Patrick Klammer wegen "Doppel-Kritik" binnen weniger Sekunden zwei Mal Gelb und musste mit der Ampelkarte vom Feld. In der 97. Minute erreicht dann das Sattledter Drama seinen Höhepunkt, als Kapitän Kührer das Leder aus zwei Metern Torentfernung um Zentimeter am Pfosten vorbeisetzte. Wenige Augenblicke später war die Partie zu Ende - Die ADmira durfte in Schwertberg jubeln, Sattledt wurde für eine emotionale heroische Saison nicht belohnt, verpasste die Relegation gegen die punktegleichen Linzer nur aufgrund der um fünf Treffer schlechteren Tordifferenz.

Die Perger konnten auch auf dem Transfermarkt einen Volltreffer landen, wird künftig Schwertberg-Goalgetter Michael Hoislbauer für den Lokalrivalen auf Torjagd gehen.

Markus Waldl (Trainer ATSV Sattledt):
"Wahnsinn, wie viele Chancen wir heute in der zweiten Halbzeit vergeben haben. Immer wieder rettete ein Perger Spieler auf der Linie oder landete das Leder an der Stange. Im ersten Abschnitt haben wir nicht gut gespielt, war die Mannschaft sichtlich nervös, was ich ihr in dieser Situation aber auch zugestehen möchte. Es war ein verrücktes Spiel, ohne happy end, haben wir sogar noch in der 97. Minute einen Matchball vergeben. Nach dem Spiel hat die Sattledt-Familie einen Kreis gebildet, hat es noch Ansprachen von unserem Obmann und dem Schwager von Wolfgang Böhm gegeben. Das war noch einmal unheimlich emotional. Nun brauche ich etwas Zeit, es ist unheimlich viel passiert, das muss ich alles verarbeiten."

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.