„Wir wollen für einen neuen Impuls sorgen!“ – St. Valentins sportlicher Leiter Harald Guselbauer spricht über den Trainerwechsel

Paukenschlag beim ASK Case IH Steyr St. Valentin aus der LT1 OÖ-Liga! Der Verein, der seit Wochen eine sportliche Talfahrt hinlegt und durch eine magere Punkteausbeute in der jüngeren Vergangenheit in massive Abstiegsgefahr geraten ist, gab heute die Trennung von Coach Wilhelm Wahlmüller bekannt. Man einigte sich mit dem nunmehrigen Ex-Trainer auf eine einvernehmliche Auflösung des Vertrages. Ligaportal.at sprach mit dem sportlichen Leiter Harald Guselbauer.

 

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Ligaportal: Was waren schlussendlich die konkreten Gründe dafür, dass man mit Wilhelm Wahlmüller getrennte Wege geht?

Guselbauer: „Die Gründe liegen gewissermaßen auf der Hand. Wir haben im Herbst schon die Performance nicht auf den Platz gebracht, wie wir uns das vorgenommen hätten. Im Wintertransferfenster wollten wir dann personell nachlegen. Der Markt war aber ziemlich leer. Mit Marko Batinic und Antonio Pavlic haben wir dann zwei Spieler geholt, die wichtig sind für uns. Zudem kam Thomas Fröschl zurück. Die ersten Partien im Frühjahr waren eng. Wir waren nie die schlechtere Mannschaft, haben aber oft späte Tore kassiert, die uns um die Früchte der Arbeit gebracht haben. Gegen Micheldorf zuletzt waren wir dann das erste Mal in der Rückrunde wirklich chancenlos. Über das Wochenende haben sich der Verein und Wilhelm Wahlmüller jeweils Gedanken gemacht. Wir haben über mögliche Lösungen gesprochen. Dann haben wir uns mit ihm zusammengesetzt. Auch er war der Meinung, dass es besser ist, wenn wir den Vertrag einvernehmlich auflösen, um für einen neuen Impuls zu sorgen.“

Ligaportal: Wer betreut nun die Mannschaft?

Guselbauer: „Co-Trainer Gerald Engleder hat nun die Verantwortung. Wir haben im Vorfeld nie an einen Trainerwechsel gedacht. Der ASK St. Valentin hat sich viele Jahre nicht mehr von einem Trainer getrennt. Lange ging es mit dem Verein nur bergauf. Mit den Problemen, die wir jetzt haben, wurden wir in der Vergangenheit nie konfrontiert. Vorgesehen ist, dass es Gerald bis Saisonende macht. Am Mittwoch haben wir noch einmal eine Vorstandssitzung. Wir müssen uns mit allen möglichen Szenarien auseinandersetzen. Wir sind realistisch genug und wissen, dass am Ende auch der Abstieg stehen kann. Wir machen uns Gedanken: Braucht es gleich einen Feuerwehrmann oder analysieren wir die Situation in Ruhe und lassen Gerald arbeiten? Welchen Trainer wird es in der neuen Saison geben? Es ist wichtiger, mit Ruhe und Bedacht zu handeln als irgendwelche Schnellschüsse zu machen.“

Ligaportal: Wenn es um eine langfristige Lösung auf der Trainerposition geht: Welches Profil soll der neue starke Mann an der Seitenlinie haben?

Guselbauer: „Wir sind ein sehr hohes Risiko eingegangen, indem wir mit einer routinierten Mannschaft in die Saison gestartet sind. Wir wissen, dass wir auf der einen oder anderen Position junges Blut brauchen. Wir brauchen daher einen Trainer, der junge Spieler entwickelt und ihnen Zeit gibt. Das ist das Anforderungsprofil für die neue Saison.“

Ligaportal: Was stimmt euch optimistisch, dass der Klassenerhalt am Ende doch noch realisiert werden kann?

Guselbauer: „Es liegen noch neun Runden vor uns. Die Situation ist nicht aussichtslos. Wir haben es noch selber in der Hand und brauchen nicht auf fremde Hilfe hoffen. Wir können es selber richten. Das gibt Mut und Hoffnung, dass wir den Turnaround schaffen. Am kommenden Wochenende haben wir Perg. Wir spielen auch noch gegen Wels und Pregarten. Das sind also die direkten Konkurrenten um den Ligaverbleib. Es sind noch einige Punkte zu vergeben.“

 

Fotocredit: Helmut Dietmaier

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