Niklasdorf verliert das Derby und die Tabellenführung [Video]

Im Leobener Bezirksduell zwischen dem bisherigen Spitzenreiter der Unterliga Nord B, dem ATUS Niklasdorf, und Verfolger SV Hinterberg ging es heiß her, die Gäste beendeten das Match mit zwei Mann weniger und ohne ihren Trainer Alexander Lasselsberger, der Mitte der zweiten Halbzeit vom Referee auf die Tribüne verwiesen wurde. Dennoch unterlagen die Hausherren vor mehr als 300 Zuschauern mit 2:3 (2:1), da es ihnen trotz Überzahl nicht gelang, offensiv die entscheidenden Akzente zu setzen, zu clever agierten die Hinterberger in numerischer Unterlegenheit. (Jetzt Trainingslager buchen)


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Christoph Stropnik scheidet verletzt aus

Die Papierenen erwischten den besseren Start und gingen nach zehn Minuten durch Christoph Stropnik in Führung, der Stürmer wurde bei einer Ecke aufgrund eines Zuteilungsfehlers in der Hinterberger Defensive völlig vergessen und konnte dadurch den verlängerten Corner volley unter die Latte knallen. Doch postwendend glichen die Gäste durch ihren rechten Verteidiger aus, sehenswert auch die Vorarbeit: Zehner Markus Stockreiter schlug eine Flanke auf seinen zentral postierten Kapitän Rene Gössmann, dieser leitete aus der Drehung auf Felix Hainzl weiter, der den Ball aus halbrechter Position platziert im langen Eck unterbrachte.

In der 28. Minute hatten abermals die Gastgeber die Nase vorn, als Christoph Ratswohl einen seitlich ausgeführten Freistoß per Kopf ins Tor bugsierte, wieder passte die Zuordnung in der Gästeabwehr überhaupt nicht. Nach einer halben Stunde dann der Schock für die Hausherren, Goalgetter Christoph Stropnik zog sich eine Oberschenkelzerrung zu und wird voraussichtlich bis zu drei Wochen ausfallen. Hinterbergs sportliche Leitung reagierte und stellte ihr System von einem 4-1-4-1 auf 4-4-2 um, was auch sofort Wirkung zeigte, denn bis zum Pausenpfiff war nun das Auswärtsteam tonangebend, zusätzlich wurde mit dem Seitenwechsel ein Doppeltausch vorgenommen, der ebenfalls durchschlagenden Erfolg bringen sollte.

Überfordertes Schiedsrichtergespann

Die Gäste kamen blitzartig aus der Kabine und erzielten sofort nach Wiederbeginn den Ausgleich zum 2:2, bei einem langen Diagonalball von Markus Stockreiter waren sich ATUS-Keeper Daniel Gräf und seine Vorderleute nicht ganz über die Zuständigkeit einig und plötzlich landete die Kugel - womöglich von einem Verteidiger abgelenkt - im Tor, jedenfalls wurde der Treffer Rene Gössmann zugeschrieben. Wenige Minuten später sah Referee Thomas Fluch bei einem gewöhnlichen Luftkampf ein Foul von Markus Prein und zeigte dem Hinterberger Verteidiger die gelbe Karte, worauf dieser sich zu einer Bemerkung hinreißen ließ und glatt Rot sah (52.). Diese und weitere Entscheidungen brachten Alexander Lasselsberger auf die Palme und knapp zehn Minuten nach dem Platzverweis unterrichtete der zweite Teil des Unparteiischenduos, Assistent Günther Braunstein, den Hauptschiedsrichter von einer vermeintlichen Beleidigung seitens des Gästecoachs, woraufhin dieser die Trainerbank verlassen musste.

Keine zwei Minuten später schlug Felix Hainzl ein zweites Mal zu und erzielte das alles entscheidende 2:3, wieder war ein von Markus Stockreiter aus der eigenen Hälfte geschlagener weiter Ball vorausgegangen, diesmal verschätzte sich Daniel Gräf gewaltig und konnte die Flanke nicht fangen, in seinem Rücken lauerte Hinterbergs Youngster und drückte das Leder in die Maschen. Nun zogen sich die Gäste immer weiter zurück, doch Niklasdorf versuchte es weiter mit Kick and Rush und kreierte keine zwingenden Torchancen, selbst nach der roten Karte für Markus Stockreiter in Minute 85 fand man kein Konzept gegen die massierte Hinterberger Defensive. Damit ging das Bruderduell im Hause Juritsch an Goalie Heiko, der eine souveräne Partie bot und gegen den sein jüngerer Bruder Rene - nach sieben Treffern in den vorangegangen fünf Spielen - keinen Stich machte.

Stimmen zum Spiel

Herbert Juritsch (Trainer ATUS Niklasdorf): "Es war ein Spiel auf Augenhöhe, leider haben wir uns durch drei schwere Abwehrfehler selbst besiegt. Nach dem Ausfall meines zweiten Stürmers, war ich zu einer taktischen Umstellung gezwungen, danach war offensiv nicht mehr viel drin. Dass wir im Derby vor so vielen Zuschauern die Tabellenführung verschenkt haben, ist natürlich besonders bitter!"

Alexander Lasselsberger (Trainer SV Hinterberg): "Die beiden Schiedsrichter haben mit teils katastrophalen Fehlentscheidungen dem Spiel ihren Stempel aufgedrückt! Dass wir trotzdem gewonnen haben, lag daran, dass wir die wesentlich aktivere und präsentere Mannschaft waren. Kämpferisch war es von allen meinen Spielern eine Topleistung, ab Minute 30 haben wir dann endlich auch angefangen, Fußball zu spielen."

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