Drama um den SC Mauerbach: Der Spielbetrieb wird mit Ende der Herbstsaison eingestellt

Der SC Mauerbach bestritt gestern in der 1. Klasse Nordwest gegen den SK Ernstbrunn sein letztes Heimspiel, nach dem Auswärtsspiel nächste Woche in Neudorf soll der Spielbetrieb der Kampfmannschaft endgültig eingestellt werden. Grund dafür ist, dass nach jahrelangem Hin und Her keine Lösung betreffend einer neuen Spielstätte gefunden werden konnte, denn die alte Spielstätte der Mauerbacher ist extrem desolat und spottet jeglicher Kritik. Die vielen Spiele, die der SC Mauerbach mit seinen zahlreichen Jugendmannschaften auf dem Platz austrägt, sind für diese eine alte Spielstätte einfach zu viel. Langfristig wird es sogar soweit kommen, dass sich der Verein auflöst. Wir haben mit Herrn Walter Klement, Obmann-Stellvertreter des Vereines, gesprochen. (Jetzt Trainingslager buchen)

„Rettet die Feldwiese“ - Der Untergang des SC Mauerbach?

„Wir steigen nach Ende der Herbstsaison vom Spielbetrieb der 1. Klasse Nordwest aus. In etwa eineinhalb Jahren wird es höchstwahrscheinlich zur Vereinsauflösung kommen.“ Dies teilte uns Walter Klement heute mit. Eine Hiobsbotschaft für alle Beteiligten und Fans des SC Mauerbach. Wie konnte es soweit kommen? Seit Jahren schon ist in Mauerbach allen Beteiligten bewusst, dass die aktuelle Sportanlage völlig veraltet ist und dringender Handlungsbedarf besteht. Im Jahr 2008 kaufte die Gemeinde Mauerbach vom Land Niederösterreich ein passendes, etwa 180.000 m² großes Gelände, um dort eine neue, moderne Sportanlage zu errichten. So weit so gut, jedoch fingen ab diesem Moment die Probleme an. Bevor mit irgendwelchen Bauarbeiten begonnen werden konnte, gründete sich in Mauerbach eine Bürgerinitiative mit dem Namen „Rettet die Feldwiese“. Die Feldwiese ist jenes Grundstück, das für die Errichtung des neuen Sportplatzes gekauft wurde. Diese Bürgerinitiative regte eine Bürgerbefragung in der Gemeinde an, wobei zwei Fragen gestellt wurden: 1. Soll der alte Sportplatz renoviert werden? 2: Soll auf der Feldwiese eine neue Sportanlage errichtet werden? Beide Fragen wurden von der Mehrheit der Mauerbacher Gemeindebürger mit „Nein“ beantwortet. Wobei die erste Frage laut Walter Klement ohnehin hinfällig ist. „Den alten Sportplatz zu renovieren wäre eigentlich nicht möglich. Aufgrund der baulichen Gegebenheiten müsste alles weggerissen werden, um den neuesten Sicherheitsbestimmungen nachzukommen. Verantwortliche des Vereines haben aufgrund dessen bei dieser Frage auch mit 'Nein' gestimmt.“ Außerdem wäre eine Renovierung finanziell unmöglich, so Klement. „Ursprünglich war der Plan, dass das alte Gelände verkauft werden soll und mit dem Erlös auf der Feldwiese der neue Sportplatz errichtet wird. Also faktisch ein Nullsummenspiel für die Gemeinde.“ Soweit kommt es aber leider nicht, da bei der Bürgerbefragung eben auch die zweite Frage nach dem Neubau mehrheitlich mit „Nein“ beantwortet wurde. Interessanterweise wurde auf der Feldwiese aber bereits ein Tennisplatz errichtet, der auch in Betrieb ist, jedoch ist dieser in privater Hand.

Der Einstellung des Spielbetriebes folgt die Vereinsauflösung

„Wir stehen scheinbar vor einem unlösbaren Problem, wir im Verein haben nach den jahrelangen Diskussionen keine Hoffnung mehr auf eine Lösung, wir sind ohne Visionen für eine Zukunft des Vereines.“, so Klement. Am 24.11.2015 wird eine Generalversammlung des SC Mauerbach stattfinden, wo der Vorstand geschlossen zurücktreten wird. Es soll zwar laut Klement ein neuer Obmann gewählt werden, dieser wird aber „nur“ für die Aufrechterhaltung der Jugend- und Frauenmannschaften zuständig sein. Teilweise werden die Jugendmannschaften des SC Mauerbach an anderen Orten wie Gablitz oder Purkersdorf spielen, beziehungsweise sollen die ganz jungen Kicker am alten Platz in Mauerbach weiterspielen – aber eben nur solange, bis sich der Verein ganz auflösen wird. „Es ist alles sehr bitter. Mit etwa 200 Aktiven im Sportclub und den vielen Fans kommen wir auf zirka 800 Personen, die an unserem Verein beteiligt sind, dennoch scheint es keine Lösung für diese Problematik zu geben.“, zeigt sich Walter Klement verbittert. „Die Zusammengehörigkeit im Verein, der Umgang untereinander ist super! Aber das hilft leider alles nichts.“

Man kann nur hoffen, dass sich die Verantwortlichen noch irgendwie einigen können, damit die Auflösung des Sportvereines noch verhindert werden kann. Es wäre eigentlich eine Schande, wenn so ein florierender Verein wegen solchen Problemen keine andere Lösung mehr sieht, als sich aufzulösen. Vereinswesen ist für kleine Gemeinden immens wichtig, angefangen von der Jugend, die so zum Sporttreiben animiert wird, sowie für ältere Menschen, die in einem Verein Zusammengehörigkeit und soziales Miteinander leben können. Im Sinne des Sports, der Gemeinde und deren Bürger und natürlich auch des Vereines sollte mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet werden. Wir wünschen dem SC Mauerbach, dass es ihn auch noch in vielen Jahren geben wird!

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