Sierndorf und Bisamberg - Kopf an Kopf in die Entscheidung

Bisamberg legte vor, der SV Sierndorf musste nachziehen. Im Heimspiel gegen den SV Stetten. Und der Favorit gab sich keine Blöße: Ein deutlicher 5:1-Erfolg, der das Team wieder in die Pole Position der Meisterschaft der 1. Klasse Nordwest bringt. Die Entscheidung fällt damit erst am nächsten Wochenende, dabei könnte auch das Torverhältnis eine wichtige Rolle spielen. 

Sierndorf hofft auf Schützenfest

Wie viel Spannung verträgt eine Meisterschaft? Oder viel wichtiger, wie viel Spannung vertragen die involvierten Akteure? Auf der einen Seite ist da Herausforderer Bisamberg, das in den letzten Wochen fast nicht zu schlagen ist. Auf der anderen Seite Sierndorf, der nach dem Abstieg den sofortigen Wiederaufstieg schaffen will. Zwei Teams, die um den Titel kämpfen und sich dabei nichts, aber auch gar nichts schenken. Punktegleich und auch, was das Torverhältnis betrifft, nahezu gleichauf biegen die beiden Mannschaften auf die Zielgerade der Meisterschaft ein. Bisamberg legte am vergangenen Donnerstag mit einem 5:1-Erfolg in Hausleiten vor, Sierndorf zog mit dem selben Ergebnis gegen Stetten nach. Was Bisamberg kann, kann Sierndorf schon lange, werden sich wohl die Verantwortlichen gedacht haben. Dabei wäre im letzten Heimspiel der Saison deutlich mehr möglich gewesen. Ein wahres Schützenfest bahnte sich an, doch die Hausherren zeigten sich zu ineffektiv und mussten sich so mit "lediglich" fünf Volltreffern begnügen.

Leligdon bricht den Bann

Doch alles der Reihe nach: Sierndorf startete mit dem festen Willen in dieses Spiel, etwas für das Torverhältnis zu tun. "Aber es ist eben schwer, wenn man weiß, dass man viele Tore schießen muss", weiß Trainer Martin Haselmayr. Und das zeigte sich auch in der Anfangsphase. Der Wille war den Gastgebern nicht abzusprechen, einzig an der Ausführung mangelte es. Stetten stand sehr tief und ließ dem Favoriten nur wenig Räume. Der Underdog konnte sogar die erste Chancen in diesem Spiel verbuchen, die aber zu keinem Torerfolg führte. Mit Fortdauer des Spiels fanden die Sierndorfer aber immer besser ins Match und durften nach etwas mehr als einer halben Stunde schließlich doch jubeln: Jan Leligdon brachte seine Farben in Front. Der Anfang war gemacht. Doch erneut wurden Chancen en masse vergeben. Sogar ein Elfer wurde verschossen, Thomas Kadlcek scheiterte. Da Stetten nicht konnte und Sierndorf das nötige Zielwasser fehlte, ging es mit dem 1:0 in die Kabinen. 

Wie am Schnürchen

In der zweiten Spielhälfte lief es dann besser, für beide Teams. Stetten war präsenter, doch blöderweise kam auch Sierndorf jetzt so richtig in Fahrt. Nach einer Stunde eröffnete Nikola Ilic den Torreigen, Thomas Kadlcek vollendete ihn mit einem Hattrick. Den Gästen war lediglich der Ehrentreffer von Maximilian Senft vergönnt. "Sie waren uns schlicht und einfach überlegen und haben verdient gewonnen", so Stettens Coach Manfred Mandl. Doch Haselmayr war - ob besagter Ineffizienz - nicht ganz zufrieden: "Wir haben uns angemessen vor unserem Heimpublikum verabschiedet, aber eigentlich müssen wir deutlich höher gewinnen. Gerade, wenn das Torverhältnis auch in der Meisterschaft eine wichtige Rolle spielen könnte. Es wäre natürlich bitter, wenn wir in der Rückrunde fast durchgehend Tabellenführer sind und dann am letzten Spieltag wegen zwei, drei Toren nicht Meister werden." Nun muss man gegen Muckendorf wieder den Turbo zünden, doch ohne Thomas Kadlcek, der gesperrt sein wird. Bisamberg hat in Neuaigen die Möglichkeit auf ein Schützenfest, um Sierndorf doch noch zu überflügeln. Ein wahres Herzschlagfinish bahnt sich an.

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