1. NÖN-Landesliga

Marco Meitz: "Die besten Jahre kommen noch"

Am Freitagabend Torschütze und bester Mann beim 2:1-Heimsieg des SC Ortmann in der 1. NÖ Landesliga gegen den USC Rohrbach. Am Samstagabend zweifacher Torschütze und gefeierter Kapitän von Fortuna Wiener Neustadt beim ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte in der 1. ÖFB Futsal Liga. Es war das Wochenende des Marco Meitz. Da kann man nur gratulieren. Ligaportal hat dies getan und den "Zehner" des SC Ortmann und neuen österreichischen Futsal-Champion zum Interview gebeten.

Marco Meitz / Foto: Privat

Ligaportal: Herzlichen Glückwunsch zu diesem grandiosen sportlichen Wochenende Marco! Hast Du am Sonntag einfach nur lange geschlafen und einen freien Tag genießen können, oder bei Deinem Erfolgslauf vielleicht auch noch im Lotto gewonnen?

Marco Meitz: (lacht) Ganz ehrlich: Der Sonntag war zum Verarbeiten und Ausnüchtern da. Die Feier nach dem Meistertitel hat dann doch ein wenig länger gedauert. Aber ich bin Austrianer und hab mir gedacht, bei dem Lauf von mir gibt es jetzt einen Derbysieg auch noch.

Ligaportal: Du bist ja erblich vorbelastet. Dein Opa Horst Beck war früher beim SV Admira Wiener Neustadt Tormann in Österreichs höchster Spielklasse. Schon vor Deinem sechsten Geburtstag warst Du erstmals beim SC Ortmann gemeldet. Bist Du am Fußballplatz aufgewachsen?

Marco Meitz: So ungefähr. Diese Begeisterung für den Fußball ist sicher familiär bedingt. Der Opa im Jugend-Nationalteam und ein sehr guter Tormann, der Papa dann ein Stürmer, der viele Tore gemacht hat. Da war es fast logisch, dass ich auch beim Verein beginne. Wir wohnen zwar in Markt Piesting, aber es gab immer die Verbindung zum SC Ortmann: Mein Opa war Meister mit Ortmann, der Papa war Meister mit Ortmann und ich bin dann auch Meister mit Ortmann geworden, als wir den Durchmarsch von der Gebietsliga in die 1. Landesliga geschafft haben.

Entdeckt von Admira/Wacker beim Constantini-Camp

Ligaportal: Wie ist es in Deiner Karriere nach dem Beginn in Ortmann dann weitergegangen?

Marco Meitz: Bei einem Constantini-Camp bin ich von Scouts entdeckt worden und mit zehn Jahren in die Südstadt zu Admira/Wacker gekommen. Nach zwei Jahren ist es dann um eine Entscheidung für die Zukunft gegangen. Ich habe mir auch St. Pölten angeschaut oder Graz bei der GAK-Akademie, wo ich eigentlich hinwollte. Da ich ein sehr familiärer Typ bin, habe ich mich dann aber für die Schule in Wiener Neustadt entschieden, wo auch meine Freunde waren. Wir sind dann in der U14 und U15 Landesmeister geworden, bis mich Ortmann für die Kampfmannschaft wollte. Leider sind wir dann aber aus der Landesliga abgestiegen und ich bin in die Regionalliga Ost zu Baumgarten gewechselt.

Ligaportal: Was ist im Anschluss passiert?

Marco Meitz: Im Rückblick muss ich sagen: Der Ehrgeiz war damals nicht groß genug. Es war sicher die Phase in meiner Karriere, wo ich weiter nach oben hätte kommen können. Heuer werde ich 30 Jahre alt und kann jetzt anders darüber sprechen. Ich war immer ein sehr guter Techniker und habe mir gedacht: Ich bin fertig! Beim ein oder anderen Trainer denkt man sich dann als junger Spieler: Was willst Du mir eigentlich sagen? So gesehen, war ich kein einfacher Spieler. Auch in disziplinärer Hinsicht. Ich habe mich zu sehr auf mein Talent verlassen.

Ligaportal: Klingt sehr reflektiert. Aber Erfolge mit seinem Heimatverein sind doch auch etwas Schönes, oder?

Marco Meitz: Natürlich. Als Ortmann damals in die Gebietsliga abgestiegen ist, da wollte mich der damalige Trainer unbedingt für den Neuanfang haben. Unser Aufstieg bis in die 1. Landesliga mit einer echten Ortmann-Mannschaft war dann großartig. Dadurch habe ich auch meine Freundin kennengelernt, die für meine weitere Entwicklung sehr wichtig war. Sie unterstützt mich sehr und hat Verständnis, was extrem wertvoll ist.

Beginn mit "Haberer-Partie", jetzt österreichischer Futsal-Meister

Ligaportal: Wie ist es dann zu Deiner Futsal-Karriere gekommen?

Marco Meitz: Ich bin auch noch mit dem Fußball in der Wiener Stadthalle aufgewachsen. Das war oft ein Weihnachtsgeschenk. Aber meine Freunde und ich haben es dann später geliebt am Funcourt zu spielen. Darum sind wir dann oft nach Bad Fischau gefahren. Dann haben wir mit einer echten "Haberer"-Party den Hobbyverein in Wiener Neustadt gegründet. Zehn Jahre später sind wir österreichischer Futsal-Meister! Was sehr schön ist: Einer ist heute noch Kassier, ein anderer sportlicher Leiter, einer kümmert sich um die Kantine und ein anderer hängt die Plakate auf. Dieser Freundeskreis ist bis heute beim Verein geblieben.

Ligaportal: Was ist für Dich der größte Unterschied zum "normalen" Fußball?

Marco Meitz: Es ist extrem intensiv. Ständig geht es hin und her. Da gibt es keinen Moment, wo Du nicht unter Vollstrom stehst. Futsal hat ein extrem hohes Tempo und Niveau. Inzwischen ist es für mich ganz normal, dass ich mit beiden Karrieren zu leben gelernt habe. Ich mag Beides extrem gern, was sicher eine große Hilfe ist. Nach der Landesliga-Partie am Freitag gegen Rohrbach haben mich die Spieler gefragt, wie ich meinen 'Kadaver' am Samstag noch beim Fußball bewegen kann. Aber ich bin Kapitän und Führungsspieler bei Fortuna, da muss man auch vorangehen.

Therme und WM-Qualifikation: "Die besten Jahre kommen noch"

Ligaportal: Wo soll es für Dich noch hingehen?

Marco Meitz: Zunächst einmal von Donnerstag bis Samstag in die Therme zum runterkommen. Wir sind gottseidank am Wochenende in der Landesliga spielfrei. Im Futsal wollte ich unbedingt einmal Meister werden und in der Champions League spielen. Das haben wir jetzt geschafft, aber man muss sich neue Ziele setzen. Eines davon ist sicher die WM-Qualifikation in Schweden. Da werde ich dann zwei Wochen nicht daheim sein. Aber wir wollen unbedingt einen der ersten zwei Plätze belegen und damit in die nächste Runde aufsteigen.

Ligaportal: Gleich bei der Premiere eines ÖFB-Teams an der WM-Qualifikation im Futsal, wäre eine tolle Sache. Am 20. April wirst Du 30 Jahre jung. Deine Begeisterung für den Fußball bleibt uns hoffentlich noch lange erhalten, oder?

Marco Meitz: Die besten Jahre kommen noch. Ich bin immer mit Herz und Begeisterung dabei, auch dank der tollen Unterstützung von daheim. Freundin, Familie und Freunde: Es passt und macht vieles leichter! Aber wenn etwas erreicht wurde, dann will man es auch bestätigen. Später einmal würde ich meine Erfahrungen, die ich bereits mitnehmen durfte, sehr gerne auch als Trainer weitergeben.

Ligaportal bedankt sich bei Marco Meitz für das nette Gespräch und wünscht für die kommenden Aufgaben alles Gute!

 

Foto: Privat

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