Skandal? "Mayrleb-Treffer" bringt Drasenhofen zum Kochen

Der SV Jedenspeigen ging auswärts gegen den USC Drasenhofen anhand der Tabelle der 2. Klasse Weinviertel Nord als klarer Favorit ins Spiel. Am Ende sollte es aber "nur" für ein 2:2 reichen. Doch die Entstehung des Ausgleichstreffers durch Florian Schön sollte noch lange nach Abpfiff für Aufregung sorgen. Laut den Hausherren wurde dabei das Fairplay mit Füßen getreten.

Die Gäste taten sich von der ersten Minute an schwer, ins Spiel zu kommen. Knapp vor der Pause sollte Florian Schön via Elfmeter aber doch der Führungstreffer gelingen. Schon zu diesem Zeitpunkt war die Stimmung äußerst aufgeladen. "Drasenhofen hat von Beginn an sehr schmutzig gespielt. Es waren viele versteckte Fouls im Rücken des Schiedsrichters, unter anderem Kopfstöße", zeigte sich Hans Kraus, Trainer des SV Jedenspeigen aufgebracht. Die Hausherren mussten nach dem Elfer mit zehn Mann agieren, da Torhüter Robert Hurter mit Rot vom Feld musste. Für ihn stellte sich Präsident Thomas Schrempf ins Tor. Noch vor dem Pausenpfiff konnte Matthias Thiem zum 1:1 ausgleichen.

Mayrleb-Tor erregt Gemüter

Nach dem Seitenwechsel ging es hektisch weiter. Der Schiedsrichter hatte beide Hände voll zu tun, um die Partie einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Rostislav Kurial war es in Minute 68, der völlig überraschend für das 2:1 der Hausherren sorgte. Jedenspeigen stand somit überraschend am Rande einer Niederlage, die den Titelambitionen einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht hätten. In Minute 80 kam es dann zum großen Aufreger: Drasenhofen hatte den Ball aufgrund einer Verletzung ins Out geschlagen. Über die folgenden Szenen gehen die Meinungen auseinander. "Niko Grabovac hat den Outeinwurf zu drei Spieler der Drasenhofnern gespielt. Diese haben den Ball aber nicht aufgenommen, sondern weiter Richtung Strafraum rollen lassen. Auch der Tormann machte nicht den Anschein, dass er den Ball aufnehmen wollte. Es waren bestimmt 15 Sekunden vergangen, da lief Florian Schön von hinten kommend zum Ball und machte das 2:2." Große Diskussionen waren die Folge. Denn in Drasenhofen sah man diese Aktion natürlich etwas anders. Für eine offizielle Stellungnahme war aber noch kein Vereinsvertreter zu erreichen.

In den letzten Minuten ging es dementsprechende hektisch zu, etliche Rangeleien waren die Folge. "Ich habe in dem Moment gar nicht darüber nachgedacht, ob das kein Fairplay war und wir Drasenhofen dafür ohne Gegenwehr ein Tor schießen lassen sollen. Sie hatten lange genug Zeit, den Ball zu nehmen und weiter zu spielen. Aufgrund der schmutzingen Spielweise, die Drasenhofen von der ersten Minute an an den Tag legte, gehört ihnen das so", berichtete Kraus, der nach dem Spiel von Schrempf sogar noch angerempelt und beschimpft wurde (Anm. Red.; Aussage Kraus). "Jedenspeigen scheint ein sehr schlechter Verlierer zu sein. Es benötigt einiges an Charakter, einen Fehler zugeben zu können, der fehlt hier scheinbar! Man merkt hier, dass Jedenspeigen über Leichen gehen würde, um Meister zu werden", so Thomas Schrempf, Präsident des USC Drasenhofen.

Der USC Drasenhofen will zu diesem Spiel folgende Stellungnahme abgeben:

"In der 75min bei der Begegnung Drasenhofen - Jedenspeigen ereignete sich eine höchst Unsportliche Szene. Beim Stand von 2:1 für die Heimmannschaft, die schon seit der 30min in Unterzahl spielte, wurde aufgrund einer Verletzung der Nr. 9 von Jedenspeigen (Florian Schön) der Ball von Drasenhofen ins Out gespielt. Folgendes ist wohl in den Augen jedes Sportlers höchst verpönt. In der Annahme dass der Ball zum Tormann von Drasenhofen zurückgespielt wird, ließen die Feldspieler des USC den Ball passieren. Zum Erstaunen aller fing die Nr. 9 von Jedenspeigen den Einwurf ab und verwertete den als FairPlay gedachten Ball zum 2:2!! Florian Schön war es merklich peinlich diesen Ball im Tor untergebracht zu haben. Schon in der Vergangenheit kam es zu derartigen Situationen, jedoch ließ man in Folge den Gegner zu einem widerstandslosen Torerfolg kommen. Dieses Verhalten blieb leider aus. Die Gemüter der Spieler des USC waren klarerweise erhitzt und so kam es in den letzten Minuten der Begegnung immer wieder zu Rangeleien. Es blieb letztlich beim Stand von 2:2.

Die Ambitionen des SV Jedenspeigen auf den Meistertitel sind in den Kreisen der 2. Klasse unumstritten, jedoch sollte der FairPlay-Gedanke allzeit gewahrt bleiben."

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