2. Landesliga West

Der SC Melk sucht Wege aus der Monotonie

Der melk scSC Melk war die Negativ-Überraschung in der Hinrunde der 2. niederösterreichischen Landesliga West: Der Vizemeister der Vorsaison stürzte nach einem völlig verpatzten Herbst in der Tabelle auf den 10. Platz ab, konnte aus den ersten 13 Spielen gerade mal 14 Punkte einheimsen. Mit Neo-Coach Wolfgang Janisch unternehmen die Bezirksstädter nun einen Neustart, dieser hat schon einige Defizite ausfindig gemacht.

 

Zwei Meistertitel hat der SC Melk unter Ronald Kraaibeek eingefahren, im November ging dessen lange Zeit erfolgreiche Ära zu Ende: Der Niederländer nahm ein Angebot aus Thailand wahr. Sein Nachfolger Wolfgang Janisch soll das Team nun wieder auf Vordermann bringen, zeigt sich von den ersten Eindrücken nicht überrascht: "Es hat sich bestätigt, was ich ohnehin erwartete. Die Mannschaft hinkt im taktischen Bereich weit hinten nach."

 

Vorrangige Ziele: bessere Raumaufteilung und mehr Spielsysteme

Daher sind die ersten Trainings-Wochen von Taktik-Schulung gekennzeichnet: "Die Spieler stehen bei Ballverlust zu weit auseinander, müssen näher zusammen rücken. Mir war klar, dass ich hier ansetzen werde müssen." Das Team präsentiert sich ihm gegenüber wissbegierig: "Sie fragen im Training viel nach, wollen möglichst viele Infos aufsaugen."

Was den konditionellen Part betrifft, setzt Janisch auf Know-how aus der Landeshauptstadt: Christoph Reisinger, Konditionstrainer beim SKN St. Pölten, macht den Melker Kickern in der Vorbereitung flotte Beine. Janisch sieht auch in punkto Spielanlage noch viel Arbeit auf sich zukommen: "Wir dürfen nicht mehr so leicht ausrechenbar wie in der Vergangenheit sein, müssen auch zwei, drei alternative Systeme parat haben, welche wir dann je nach Gegner bzw. Spielverlauf spontan anwenden können."

 

Kaderplanung 2013/14 soll bereits Ende April abgeschlossen sein

Der ungarische Neuzugang Zoltan Puskas hat bereits eine Wohnung in der Umgebung bezogen, ist bei jedem Training mit von der Partie. Eines will Janisch vermeiden: "Das Melker Spiel war in der Vergangenheit auf Stürmer Jürgen Schoderböck zugeschnitten, ja sehr Schoderböck-lastig ausgerichtet.  Das wird sich unter mir gewiss ändern. Es kann nicht sein, dass das Team von einem einzigen Spieler abhängig ist. Solch ein System hat im heutigen Fußball nichts mehr verloren." Schoderböck spielt keine Rolle mehr: Der Torjäger hat Melk in der Winterpause bekanntlich in RIchtung Rohrendorf verlassen.

Bei der Zielvorgabe bleibt die Klubführung bescheiden, erwartet vom Team im Frühjahr einen "einstelligen Tabellenplatz". Janisch hat einen Platz "zwischen 4 und 7" im Auge, will sich rasch einen Überblick in Blickrichtung Saison 2013/14 verschaffen: "Sollte sich herausstellen, dass wir noch Verstärkungen benötigen, so will ich bis Ende April alles unter Dach und Fach haben. Im Gegenzug werden wir eventuell nicht mehr benötigte Spieler auch frühzeitig darüber informieren, dass wir 2013/14 nicht mehr mit ihnen planen."

 

Janisch mit Bronchitis außer Gefecht - Freitag Test gegen SKN St. Pölten

In den vergangenen Tagen war Janisch zum Nichtstun verurteilt: Eine Bronchitis setzt den Trainer seit mehr als einer Woche außer Gefecht, bis zum Freitag-Match gegen den SKN St. Pölten (Beginn 18 Uhr) hofft er wieder fit zu sein. Am Sonntag wird gegen Wieselburg, am Dienstag gegen Wihelmsburg und am darauf folgenden Freitag (22. Februar) gegen die St. Pölten Amateure getestet. "Die Vielzahl an Matches dient dazu, dass die Spieler rascher die neuen taktischen Vorgaben einprägen können." 

Für Gesprächsstoff sorgte in den letzten Wochen auch das Engagement von Janisch beim 2. Klasse-Klub St. Veit/Gölsen. Er stellt dazu klar: "St. Veit ist mein Stammverein, hier habe ich vor 30 Jahren mit dem Kicken begonnen. Ich habe den Pass hinterlegt, das ist eine Herzens-Angelegenheit für mich, Geld spielt dabei keine Rolle." Im Test-Match Anfang Februar gegen Ober-Grafendorf kam Janisch im Finish erstmals zum Einsatz. "Ob ich in der Meisterschaft das eine oder andere Mal dabei bin, wird sich zeigen. Das hängt vom Termin-Plan mit Melk, meiner Familie und auch von St. Veit-Coach Jurkic ab. Ich denke aber, Jurkic hat gegen Ober-Grafendorf gesehen, dass ich dem Team durchaus helfen kann."

 

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