Trotz Abgang und Verletzungssorgen: Bad Zell mit überzeugender Hinrunde

Vom Verletzungspech verfolgt war in der Hinrunde die Union Bad Zell. Nicht weniger als fünf wichtige Schlüsselspieler mussten zeitweise ersetzt werden. Darüber hinaus war im Sommer noch Toptorjäger Stefan Wurm abhanden gekommen. Er war nach Schwertberg gewechselt. Dank eines in der Breite gut aufgestellten Kaders konnte die Herbstsaison dennoch erfolgreich gestaltet werden. Die Mannschaft von Trainer Dietmar Latzel überwintert als guter Fünfter. Für die Rückrunde setzt man vor allem auf die Rückkehr der Verletzten. Ein Neuzugang, der allerdings bereits seit Sommer in Bad Zell mittrainiert, könnte ebenfalls helfen.

Toptorjäger schmerzlich vermisst

,,Wenn mir vor der Saison jemand 21 Punkte angeboten hätte, hätte ich sofort zugesagt. Gerade die zweite Saisonhälfte war sehr erfreulich. Wir haben uns vor allem als Mannschaft weiterentwickelt ", blickt ein zufriedener Trainer Dietmar Latzel zurück. Dabei standen die Vorzeichen alles andere als gut. Unter anderem wegen des Abganges von Torjäger Stefan Wurm. Er war vergangene Saison mit 21 Treffern bester Torschütze der Bad Zeller gewesen. Nun schnürt er die Schuhe für den ASKÖ Schwertberg. ,,Gerade seinen Sturmpartner Roland Freunschlag hat sein Abgang sehr geschmerzt. Letzte Saison hat er von den 19 Toren noch elf per Kopf erzielt. Jetzt mussten wir die Spielweise umstellen und er hat sein erstes Kopftor erst im vorletzten Spiel gemacht ", analysiert Latzel. Auch der Rest der Mannschaft benötigte Zeit, um die neue Spielphilosophie zu verinnerlichen. Spätestens in der zweiten Saisonhälfte war dieses Problem gelöst - von sieben Partien verlor man nur noch eine.

Zahlreiche Ausfälle kompensiert 

Und das trotz zahlreicher Ausfälle. So musste man beinahe über den gesamten Herbst auf Goalie Daniel Bauernfeind (Leistenbruch), Alexander Ebner, Peter Rumetshofer (beide Knöchel) und Stefan Haslhofer verzichten. Kurz vor dem Ende der Hinrunde brach sich Abwehrspieler Simon Hoser das Schlüsselbein. Auch der zweite Schlussmann Florian Wurm hatte mit Rückenbeschwerden zu kämpfen. Dennoch stand er bei allen Partien über die volle Distanz im Tor. ,,Er hat eine sehr gute Saison gespielt, für ihn freut es mich sehr. Normalerweise haben wir zwei Einsertorhüter, durch die Verletzung von Bauernfeind musste er den gesamten Herbst spielen ", erklärt der Cheftrainer. Auch über den Rest der Defensivabteilung ist Latzel voll des Lobes: ,,Wir sind hinten sehr gut gestanden. Thomas Langthaler hat zum Beispiel einen sehr guten Herbst gespielt, ist einer der Aufsteiger. Auch über die Außen haben wir sehr viel Druck erzeugt." Die beiden Sechser im Team der Union nehmen ebenso eine äußerst wichtige Rolle ein. Gehören sie doch zu den wenigen Routiniers in der Mannschaft. 

Nicht vom Lob ausgenommen werden die weiteren Offensivakteure: ,,Rückkehrer Andreas Lumetsberger hat einen enorm guten Herbst gespielt, Mario Mühlehner gehört zu unseren Rohdiamanten. Im Zentrum ist Christoph Kastl von den Anlagen einer der besten der Liga. Im Angriff kam Roland Freunschlag gegen Ende noch in Schwung. Mario Gusenbauer blieb endlich verletzungsfrei, das freut mich sehr für ihn."

Neuzugang aus Mazedonien - wie lange darf er bleiben?

Für das Frühjahr peilt die Union einen ähnlichen Rang wie aktuell an. Der Plan lautet, von Spiel zu Spiel zu schauen. Druck gibt es keinen für die junge Mannschaft. Coach Latzel glaubt nicht, dass man am Ende ganz vorne landen wird: ,,Obwohl ich mit unseren Stürmern sehr zufrieden bin - die anderen Teams von oben haben eine höhere Qualität. Wir haben zu große Probleme in Sachen Chancenauswertung. Das ist aber keine Kritik an unsere Spieler ", betont der Cheftrainer. Die Qualität weiter aufbessern könnte ein Neuzugang aus Mazedonien. Recep Gazarov verstärkt die Bad Zeller in der Rückrunde. Er ist kein Unbekannter: Bereits im Herbst stand er im Mannschaftstraining, war allerdings nicht spielberechtigt. Im Sommer war er erst nach der Übertrittszeit zum Team gestoßen. Ein Fragezeichen bleibt jedoch: ,,Er kommt aus einem Flüchtlingsheim, man weiß nicht, ob und wie lange er tatsächlich bleiben darf ", so Dietmar Latzel. Sicher ist dagegen die Rückkehr der Verletzten - der Konkurrenzkampf in Bad Zell wird angeheizt, einer erfolgreichen Rückrunde steht nichts mehr im Wege.

Christoph Gaigg

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