USC Attergau: "Ein paar haben geglaubt, es geht von selber"

attergau unionMitten drin im Abstiegskampf steckt der USC Attergau. Nach nur zwei Saisonsiegen überwintert die Mannschaft von Trainer Stefan Riedl auf dem elften Tabellenrang, zwei Punkte beträgt der Vorsprung auf die Gefahrenzone der 1. Klasse Süd. Insbesondere die zwischenzeitliche Negativserie bereitete dem Klub große Sorgen. Neben zahlreichen Verletzungsproblemen sieht der Coach die Gründe für die wenig zufriedenstellende Hinrunde auch in der Einstellung einiger Spieler.  

Nach dem starken fünften Rang im Vorjahr waren die Attergauer voller Zuversicht in die neue Saison gestartet. Dieser Optimismus sollte jedoch rasch der Vergangenheit angehören. Konnte die Auftaktpartie gegen Vöcklabruck noch gewonnen werden, folgte eine fast unheimliche Negativserie, blieb die Mannschaft neun Runden ohne vollen Erfolg. "Wir hatten uns natürlich mehr erwartet. Unser Ziel war gewesen, einen Platz wie im letzten Jahr zu erreichen, auf keinen Fall aber schlechter zu werden. Wir sind super gestartet, wobei ich schon gewusst habe, dass die Leistung auch beim 4:1 gegen Vöcklabruck nicht so gut war. Dann haben vielleicht ein paar Burschen geglaubt, es geht von selbst. Auch der Verletzungsteufel hat zugeschlagen", analysiert Coach Stefan Riedl die erste Saisonhälfte. 

"Müssen uns selber an der Nase nehmen"

Zwischenzeitliche Ausfälle von Leistungsträgern wie Top-Torschütze Johannes Hemetsberger oder Lukas Hüttmaier waren laut Riedl ebenso ausschlaggebend für den mäßigen Herbst, wie eine mangelhafte Einstellung bei vereinzelten Kickern. "Wir müssen uns selber an der Nase nehmen. Manche haben nicht das Letzte herausgekitzelt, einen Schlendrian reinkommen lassen. Es war jetzt zwei Jahre super gelaufen, im Herbst sind ein paar nicht drübergegangen. Das ist aber ein typischer Prozess bei jungen Burschen", sagt der Übungsleiter.

Vom erfolgreichen Klassenerhalt seiner Mannschaft ist Stefan Riedl weiter überzeugt. Zwar geht man nur mit einem Zwei-Punkte-Polster in die Rückrunde, Zweifel an den Qualitäten seiner Spieler hat der Cheftrainer aber keine. Das Potenzial sei vorhanden, nun müsse jeder seinen Mann stehen - das erwarte er sich, sagt Riedl. Im Frühjahr gehe es einmal darum, jeden Punkt zu ergattern und sich von hinten wegzukämpfen. Der Übungsleiter sei überzeugt, das zu schaffen.

Neuzugang aus Frankenmarkt

Helfen wird dabei der einzige Neuzugang Sven Arend. Der Mittelfeldakteur stand zuletzt beim TSV Frankenmarkt unter Vertrag, bestritt aber in Folge zahlreicher Verletzungen nur eine Partie von Beginn an. In Attergau will Arend neu durchstarten. "Ich kenne ihn schon Jahre. Er ist ein sehr guter Fußballer mit einer guten Einstellung und er passt gut in unser System. Die Frage wird sein, wie sehr ihm das letzte Jahr auf Grund der Verletzungen wehgetan hat. Ich hoffe, ich kann ihn gut in die Mannschaft einfügen, das liegt jetzt an mir", sagt Riedl. Weitere Neuzugänge für die Kampfmannschaft gibt es nicht. Das liegt in erster Linie an der Philosophie des Klubs - man wolle hauptsächlich mit eigenen, zumindest aber mit unbezahlten Spielern arbeiten, erklärt der Coach. Das sei dann oft schwierig, weil im Unterhaus bereits viel Geld im Spiel sei. Man habe aber das Glück, auf einen super Nachwuchs zurückgreifen zu können. So habe er in den vergangenen drei Jahren zehn Spieler aus der U18 eingebaut, berichtet Stefan Riedl. "Irgendwann steht man aber an", bleibt der Verantwortliche realistisch. 

Knappe Niederlage gegen Bezirksligisten

Damit es trotz der Unerfahrenheit der jungen Truppe zum Klassenerhalt reicht, bereitet man sich derzeit intensiv auf das Frühjahr vor. Auch ein Testspiel haben die Attergauer bereits in den Beinen, gegen Bezirksligist Vöcklamarkt 1b setzte es eine 2:3-Niederlage. "Es war ein gutes Spiel mit einigen guten Szenen. Gerade die erste Halbzeit war in Ordnung. In der zweiten Hälfte hat sich das Donnerstag-Training bemerkbar gemacht", weiß der Cheftrainer. Trotz der Niederlage kann der USC auf die Leistung aufbauen - um in der Rückrunde eine ähnliche Durststrecke wie im Herbst tunlichst zu vermeiden.

Christoph Gaigg

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