Jokertor rettet der ASKÖ Ebelsberg gegen Union Babenberg noch einen Punkt

Union Babenberg Linz
ASKÖ Ebelsberg Linz

Die ASKÖ Ebelsberg war mit ihrem überzeugenden 4:1-Sieg über den Tabellenführer aus Kirchberg-Thening die große positive Überraschung der Vorwoche in der 2. Klasse Mitte presented by HDI. An ihre starke Leistung aus der letzten Runde wollten die Ebelsberger an diesem Sonntag auswärts gegen die Union Babenberg natürlich nur allzu gerne anknüpfen. Gelingen sollte dies den Mannen von Trainer Peter Wimmer jedoch über weite Strecken nicht. Die Gäste lagen nach einer enttäuschenden Darbietung bis zur Schlussviertelstunde verdient mit 0:2 zurück, ehe sie sich mit dem Rücken zur Wand doch noch auf ihre eigenen Stärken besannen und so, dank der Tore von Sascha Gajewski und Mile Milun, der erst kurz zuvor eingewechselt worden war, noch zumindest ein Unentschieden holten.

Herbst hält Ebelsberg im Spiel

Während die als leichter Favorit in dieses Linzer Derby gegangene ASKÖ Ebelsberg den Start völlig verschlief, präsentierten sich die Babenberger ihrerseits vom Anpfiff weg hellwach. So wären die Hausherrn beinahe schon mit dem allerersten Angriff im Spiel in Führung gegangen. Nach rund zehn Minuten ließen die Schützlinge von Trainer Wolfgang Hörmedinger die nächste dicke Möglichkeit aus, als Flügelflitzer Fatih Acikgöz Ebelsbergs Schlussmann Stefan Herbst aus aussichtsreicher Position direkt in die Hände köpfelte. In der 28. Minute war es dann aber soweit und die Union Babenberg stellte durch das Tor von Thomas Bayer, der den Ball nach einem hohen Zuspiel überlegt einschob, ganz dem Spielverlauf entsprechend auf 1:0. Dass man zur Pause nicht noch höher zurücklag, das verdankten die Gäste alleine ihrem Torhüter Stefan Herbst, der groß aufspielte und die gegnerischen Angreifer ein ums andere Mal mit seinen Paraden zur Verzweiflung brachte. So vereitelte der Ebelsberg-Keeper etwa den zweiten Treffer von Thomas Bayer in diesem Spiel, indem er nach einem Stanglpass dessen Schuss aus kurzer Distanz bändigen konnte. Abgesehen von der Leistung ihres Schlussmannes blieben die Ebelsberger vor allem in der ersten Hälfte jedoch vieles schuldig. Dementsprechend enttäuscht war Gäste-Trainer Peter Wimmer über den Auftritt seines Teams in Durchgang Nummer eins: „Im Prinzip waren wir in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht vorhanden. Die Babenberger haben von Beginn an knallhart verteidigt und die Bälle oft nur nach vorne gedroschen, wobei sie aber stets gefährlich blieben. Wir haben uns hingegen auf den ungemein großen Platz sichtlich schwer getan. Vor allem beim Verschieben sind uns immer wieder Fehler unterlaufen, wodurch sich für unseren Gegner in der Offensive oft große Räume aufgetan haben.“

Die „kleine Sensation“ zum Greifen nahe

Wer eine Leistungsexplosion der bis zu diesem Zeitpunkt enttäuschenden Gäste nach Wiederbeginn erwartete, wurde vorerst enttäuscht. Die Wimmer-Elf fand gegen die von Jürgen Hartl perfekt dirigierte Hintermannschaft der Gastgeber einfach kein Durchkommen, dafür war man selbst in der Defensive immer wieder anfällig. Als Fatih Acikgöz in der 68. Minute mit seinem zweiten Saisontreffer für die Union Babenberg auf 2:0 erhöhte, schien die kleine Sensation in diesem Derby zum Greifen nah. Die Ebelsberger mussten mit dem Rücken zur Wand in der Schlussphase alles riskieren. So stellte ihr Coach Peter Wimmer zum Ende hin seine Verteidigung auf eine Dreierkette um und ließ fortan mit drei Stürmern spielen. Diese Veränderung des Spielsystems sollte sich bezahlt machen. In der 74. Minute ging der Babenberger Sven Ganser im eigenen Strafraum etwas zu ungestüm in einen Zweikampf mit Ibrahim Delic, der nach langwieriger Verletzungspause in der zweiten Hälfte sein Comeback feierte, woraufhin Schiedsrichter Christian Kuntner auf Elfmeter entschied. Sascha Gajewski behielt vom Punkt die Nerven und verkürzte auf 1:2 aus Sicht der Gäste. Sechs Minuten nach dem Anschlusstreffer gelang der ASKÖ Ebelsberg, die offenbar auch über die größeren Kraftreserven verfügte, durch Mile Milun der Ausgleich. Der kurz zuvor eingewechselte Stürmer, überlupfte nach einer Flanke mit einem seiner ersten Ballberührungen Patrick Zimmermann im Tor der Hausherrn. Die Gäste gaben sich in der Folge mit dem einen Punkt aber nicht zufrieden und drückten weiter. Beinahe wäre dem aktuellen Tabellenfünften dann auch tatsächlich noch der Siegtreffer gelungen, jedoch vergab Sascha Gajewski den Matchball für die Wimmer-Elf.

Neuentdeckte Heimstärke

Obwohl man am Ende noch einen Zwei-Tore-Vorsprung aus der Hand gab, war Babenberg-Coach Wolfgang Hörmedinger mit der Leistung seines Teams mehr als nur zufrieden: „Ich bin wirklich stolz auf das was meine Jungs in diesem Spiel geleistet haben. Besonders freut es mich, dass wir heuer im Gegensatz zu den letzten Jahren, derartig heimstark sind. Wir sind zurzeit wirklich in der Lage unseren großen Platz entsprechend auszunützen. Wenn man sich die erste Halbzeit ansieht hätten wir dieses Spiel eigentlich klar gewinnen müssen. Leider waren wir einfach zu blöd vor der Pause unsere Chancen zu verwerten, wobei man auch sagen muss, dass der Ebelsberger Tormann seine Mannschaft sprichwörtlich im Spiel gehalten hat. Das kuriose ist, dass wir am Ende die Partie durchaus auch noch verlieren hätten können. Am nächsten Wochenende sind wir spielfrei, was uns helfen sollte, unsere ganzen Blessuren und Verletzungen endlich einmal auszukurieren, war doch die Personaldecke zuletzt schon sehr angespannt. Im Prinzip konnte zuletzt nie mit der gleichen Startformation spielen. Umso höher sind Ergebnisse der letzten beiden Spiele anzurechnen, wobei mir vor allem die Moral meiner Mannschaft wirklich getaugt hat.“ Ebelsbergs Trainer Peter Wimmer konnte mit dem Remis letztlich gut leben: „Aus meiner Sicht war es ein gewonnener Punkt, vor allem wenn man bedenkt, dass wir erst ab der 70. Minute wirklich angefangen haben ordentlich Fußball zu spielen. Man hat in dieser Partie wieder einmal gesehen, dass in dieser Liga heuer einfach so gut wie jeder jeden schlagen kann.“

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