Nach Trainerwechsel unterliegt SV Oftering in Urfahr nur knapp [Video]

SV Urfahr 1912
SV Oftering

Unter der Woche kam es beim SV Oftering doch etwas unerwartet zu einem Wechsel auf der Trainerposition. Nach eineinhalb Jahren unter der Führung von Gustav Kohout, der aus einem einstigen Tabellenkellerkind ein konkurrenzfähiges Team formierte, wollen die Ofteringer laut ihrem Sportlichen-Leiter Stv. Günther Moser nun den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung machen, wozu jedoch nach Ansicht der Vereinsführung des aktuellen Tabellenneunten frische Impulse von außen notwendig sind. Durch den abrupten Abgang steht zurzeit noch kein neuer Chef-Coach fest, wenngleich es mit zwei Kandidaten allerdings schon aufschlussreiche Gespräche gab. Bis der neue starke Mann an der Seitenoutlinie des SVO endgültig präsentiert werden kann, bekleiden vorerst Günther Moser und Armin Gusic in Personalunion das vakante Amt. Das neue Gespann erlebte am Sonntag beim Auswärtsspiel gegen den SV Urfahr 1912 seine Premiere und hätte dabei beinahe mit einem Punktgewinn gegen den Aufstiegsaspiranten überrascht. Jetzt Torwandschießen bei Nissan!

 

Große Enttäuschung

Nicht nur für viele Außenstehende, sondern auch für den scheidenden SVO-Trainer Gustav Kohout kam die Trennung überraschend: "Ich bin keiner der in der Öffentlichkeit über irgendjemanden schimpft. Das habe ich nie getan und das werde ich auch jetzt nicht tun. Die so plötzliche Ablöse schmerzt sicherlich, vor allem da ich jemand bin, der immer 120% für einen Verein gibt. Hinzu kommt noch, dass in Oftering stets betont wurde, dass wir eine große Familie sind. Am Dienstag wurde mir in einem Gespräch schließlich mitgeteilt, dass man nicht glaubt, mit mir die langfristigen Ziele zu erreichen. Wenn man die gesammelten Ergebnisse in meiner Amtszeit betrachtet, kann man darüber eigentlich nur lachen, waren diese doch für Ofteringer Verhältnisse ausgesprochen gut. Man muss auch berücksichtigen, dass aufgrund der E24- und Stammspielerregelung der Handlungsspielraum für mich als Trainer ein relativ kleiner war, so war es schon sehr schwierig auch einmal von der Bank aus auf einen Spielverlauf reagieren zu können. Ich werde auf alle Fälle im Fußballgeschäft weitermachen, wo und in welcher Position steht jedoch noch nicht fest. Jetzt gilt es erst einmal diese Enttäuschung zu verdauen, wenngleich es im Fußball wie man gesehen hat, oft schnell gehen kann. Ich möchte abschließend auch an dieser Stelle die Möglichkeit noch einmal nutzen, um wirklich vom tiefsten Herzen meiner ehemaligen Mannschaft für ihre Zukunft alles Gute zu wünschen!"

Taktische Umstellungen

Das neue Trainerteam Moser-Gusic hatte zwar nur wenig Zeit um im Training großartige Veränderungen vorzunehmen, dennoch verpasste man dem Team für das Auswärtsspiel gegen den SV Urfahr ein völlig neues taktisches Konzept. Anstelle wie zuletzt mit nur einem echten Stürmer und einer Doppelsechs zu agieren, stellte man auf ein offensiv ausgerichtetes 4-4-2 um. Die Ofteringer zeigten keinerlei Anpassungsprobleme und spielten von Beginn an als Außenseiter erfrischend nach vorne. Während der SV Urfahr, der schon zuletzt beim Unentschieden gegen den ATSV St. Martin gewisse Schwächen erkennen ließ, vor heimischer Kulisse vorerst überhaupt nicht in Tritt kam, waren die Gäste imstande sich etliche aussichtsreiche Chancen zu kreieren. Die Ofteringer gingen ganz dem Spielverlauf entsprechend schließlich in Minute 37 durch Alexander Klauser auch in Führung. Der einstige Verteidiger wurde vom Duo Moser-Gusic in diesem Spiel überraschend als Stürmer aufgeboten, was sich in dieser Szene bezahlt machen sollte. Die Urfahraner Hintermannschaft war viel zu weit aufgerückt und wurde so durch einen gut getimeten Lochpass mit einem Schlag überspielt. Maximilian Traussner machte sich auf die Reise alleine Richtung gegnerisches Tor. Der pfeilschnelle Stürmer legte vor dem herausstürzenden Schlussmann Stefan Fröhlich mit viel Übersicht quer auf den mitgelaufenen Alexander Klauser, der schließlich keine Mühe mehr damit hatte, den Ball im verwaisten Tor unterzubringen.

Tor 0:1 Oftering 38

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Kurz darauf hätte es eigentlich schon 0:2 stehen müssen, jedoch setzte Michael Mayrhauser einen Stanglpass aus wenigen Metern Entfernung knapp an der linken Stange vorbei. Die Gastgeber waren schlussendlich mit dem knappen 0:1-Pausenrückstand noch sehr gut bedient.

Joker sticht

SV Urfahr-Trainer Mario Mayr dürfte in der Kabine bei seiner Halbzeitansprache offenbar die richtigen Worte gefunden haben, zeigten sich seine bisher eher lethargischen Schützlinge nach Wiederbegin doch deutlich aggressiver und williger. Der Aufstiegsaspirant attackierte nun wesentlich früher und konnte so die Gäste mehr und mehr zu Fehlern zwingen. In der 51. Minute schaffte der Favorit schließlich durch Kevin Mayer den Ausgleich. Nach einem Vorstoß über die halblinke Seite wurde der Ball auf den Urfahraner Kapitän zurückgelegt, der schließlich nicht lange fackelte und mit links aus rund 17 Metern platziert und scharf ins rechte untere Eck traf. Die Hausherrn ließen im Anschluss nicht mehr locker und hielten den Druck in der letzten halben Stunde weiter aufrecht. Vor allem bei Standardsituationen war der SV Urfahr immer wieder gefährlich, dennoch konnten die Ofteringer bis acht Minuten vor dem Ende das Unentschieden halten. Ausgangspunkt zum letztlich entscheidenden Siegtreffer war eine schöne Körpertäuschung von Pascal Dochnal, der damit seinen Gegenspieler ins Leere fahren ließ und somit am rechten Flügel genügend Platz hatte, um nahe der Toroutlinie zurück auf Bastian Wittmann zu spielen. Dieser war bereits nach rund einer halben Stunde für den am Meniskus verletzten Axel Kellner eingewechselt worden und wurde nun in dieser Aktion zum wichtigen Joker. Wittmann nahm sich das flache Zuspiel zunächst kurz an, ehe er praktisch im Stand aus der Drehung ins lange Eck zum umjubelten 2:1-Endstand traf.

Zittersieg

Durch den knappen Heimerfolg wahren die Urfahraner ihre Chancen im Titelrennen. Ihr Trainer Mario Mayr sprach nach Spielende allerdings von einem Zittersieg: "Ich denke nicht, dass meine Spieler den Gegner unterschätzt haben, immerhin haben wir schon in der Vorwoche gegen den ATSV St. Martin einen ersten Warnschuss kassiert. In der ersten Hälfte war der SV Oftering zweifellos die bessere Mannschaft. Wir haben praktisch ohne jegliche Gegenwehr die Gäste spielen lassen, die dadurch zu einigen Chancen gekommen sind. Nach der Pause hat mein Team offensichtlich sein Stolz gepackt. Wir konnten in den zweiten 45 Minuten endlich das umsetzen, was wir uns von Anfang an vorgenommen gehabt hätten. Wir haben es fortan verstanden die Ofteringer zu doppeln und uns in deren Hälfte festzusetzen. Der Sieg geht somit aufgrund der zweiten Hälfte aus meiner Sicht in Ordnung."

Schwieriger Abschied

Im Lager des SVO trauerte man hingegen dem knapp verpassten Überraschungscoup verständlicherweise nach. Günther Moser meinte etwa: "Es war wirklich eine schräge Partie, in der wir gut eine Stunde lang kaum eine Torchance zugelassen haben. Leider haben wir es vor allem in der ersten Hälfte verabsäumt, entscheidend nachzulegen. Ich war ehrlich gesagt wirklich überrascht, zu wie vielen guten Möglichkeiten wir gekommen sind. Mit dem Ausgleichstreffer hat sich bei uns dann das fehlende Selbstvertrauen doch bemerkbar gemacht. Wir hatten dann plötzlich Angst vor dem Gewinnen und der SV Urfahr hat das clever ausgenützt. Es ist sehr, sehr schade, dass sich die Mannschaft für ihre hervorragenden ersten 60 Minuten schlussendlich nicht belohnt hat. Man hat aber gesehen, dass unser Team absolut intakt und charakterlich wirklich top ist, worauf ich sehr stolz bin und was auch sicherlich auf die gute Arbeit von Gusatv Kohout zurückzuführen ist. Die Trennung von ihm ist uns und vor allem auch mir persönlich dementsprechend schwer gefallen, es war aber eine schwierige Situation auf die wir reagieren mussten. In einem Gespräch ist dann klar geworden, dass der gemeinsame Weg zu Ende gehen würde und wir uns neu aufstellen werden, damit eine Weiterentwicklung möglich ist. Es ist zwar nur die 2. Klasse, dennoch gelten auch hier die Regeln des oft harten Fußballgeschäfts. Wir werden versuchen so schnell wie möglich den neuen Trainer zu präsentieren, was auch wichtig sein wird, damit dieser genügend Zeit hat die Mannschaft vor der neuen Saison kennenzulernen, ist doch die Sommerpause bekanntlich sehr kurz. Die Gespräche laufen auch schon mit zwei Kandidaten. Bis wir eine Nachfolgerlösung präsentieren, werden Armin Gusic und ich die vakante Position gemeinsam ausfüllen. Abschließend möchte ich nochmals meine Hochachtung und Dankbarkeit gegenüber Gustav Kohout für seine geleistete Arbeit beim SV Oftering aussprechen."

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