Spektakel im Aufstiegskrimi! Acht Tore in Urfahr und schlussendlich jubelnde Linzer "Löwen" [Video]

SV Urfahr 1912
ASKÖ Lions Flo-Soccer

In der 2. Klasse Mitte presented by HDI gastierte im Spitzenspiel der 24. Runde die aktuell zweitplatzierte ASKÖ Lions Flo-Soccer Linz beim punktegleichen SV Urfahr 1912. Das Aufeinandertreffen der beiden Aufstiegsaspiranten sollte letztlich nicht nur das Halten was es ohnehin schon von der Papierform her versprach, sondern darüberhinaus sich zu einem echten Fußballleckerbissen entwickeln. So wurde das Publikum in einer temporeichen und vor allem wirklich hochklassigen Partie mit nicht weniger als acht Toren verwöhnt. Nachdem es bis zur Pause noch keinem der beiden Anwärter auf den Relegationsplatz gelungen war, sich entscheidend in diesem Duell um den Vizemeistertitel abzusetzen, waren es schließlich die Gäste aus Linz, die in der ersten Viertelstunde nach erfolgtem Seitenwechsel auf 4:2 davonziehen konnten. Zehn Minuten vor dem Ende brachte zwar Anton Cucurov mit seinem Tor die Urfahraner, welche bis zum Schlusspfiff aufopferungsvoll um ihre letzte Chance auf den sofortigen Wiederaufstieg kämpften, nochmals heran, in der 93. Minute machte Raul Andrei Scarlat für die Linzer "Löwen" aber den Sack endgültig zu. Jetzt Torwandschießen bei Nissan!

 

Vertrauen gerechtfertigt

Beide Mannschaften mussten am vergangenen Wochenende bittere Niederlagen einstecken. Im Gegensatz zur ASKÖ Lions Flo-Soccer Linz, die zu zehnt mit 0:2 der Union Puchenau unterlag, musste sich der SV Urfahr nicht am grünen Rasen, sondern erst wenige Tage später am grünen Tisch geschlagen geben. Durch die Strafverifizierung des Spieles gegen den ESV Westbahn, das schlussendlich mit einem 0:0 und 0 Punkte in die Wertung aufgenommen wurde, stand die Mayr-Elf gegen die Zöhrdorfer plötzlich gehörig unter Zugzwang. Anstelle des Luxus sich auch mit einem Unentschieden begnügen zu können, waren die Hausherrn durch das Urteil des Verbandes in diesem mit Spannung erwarteten Duell nun zum Siegen verdammt. Die Urfahraner, welche sicherlich mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch antraten, hatten sich demnach viel für diese richtungsweisende Partie vorgenommen gehabt, für die Gastgeber sollte es jedoch bereits nach 8 Minuten eine kalte Dusche setzen. Nach einem Fehlpass von Arman Mukaelijan nutzte die ASKÖ Lions Flo-Soccer den freigewordenen Raum am rechten Flügel aus, um über Mentor Isufi den sofortigen Gegenstoß einzuleiten. Der rechte Mittelfeldspieler der Gäste, der erst durch die Aussortierung einiger Stammkräfte aus disziplinären Gründen, genauso wie etwa Florentin Mihai Galiceanu in die Startformation gerückt war, bestätigte das in ihn gesetzte Vertrauen, indem er mit einem Stanglpass den frühen Führungstreffer der "Löwen" durch Beniamin Chiorean mustergültig einleitete.

Gefährliche Standards

Das Tor zum 0:1 war schließlich der endgültige Startschuss für ein wahres Offensivspektakel. So dauerte es gerade einmal 60 Sekunden, da zappelte der Ball erneut im Netz, dieses Mal allerdings im Kasten der Gäste. Andreas Stangl zirkelte nach einer Standardsituation das Spielgerät in Richtung kurze Stange, wohin sich Kevin Mayer, der die Vorlage bestens antizipierte, bereits auf den Weg gemacht hatte. Der Kapitän des SV Urfahr war schlussendlich um den Tick schneller am runden Leder als die komplette Zöhrdorfer Hintermannschaft inklusive Schlussmann Florian Niedermayr und so sorgte er per Kopf für den prompten Ausgleich. In der 25. Minute war die Heimelf abermals nach einem ruhenden Ball erfolgreich per Kopf zur Stelle, wobei der Abschluss von Alexander Reiterer noch von einem Gegenspieler entscheidend ins Tor abgelenkt wurde. Während der SV Urfahr nach dem frühen Gegentreffer zu Beginn des Spiels bereits eine Minute später den Spielstand wieder egalisieren konnte, brauchten die Zöhrdorfer ihrerseits nur 60 Sekunden länger, um auf den Rückstand entsprechend zu reagieren und die passende Antwort zu geben. Beniamin Chiorean, der von seinem Trainer Herbert Neyder für dieses Spitzenspiel von der Verteidigung überraschend in den Angriff beordert wurde, enteilte in der 27. Minute seinen Bewachern und traf zum 2:2. Das äußerst unterhaltsame Spiel sollte zum Glück für das Publikum in dieser Tonart bis zum Pausenpfiff munter weitergehen. Mehr als vier Tore bekamen die rund 150 Zuschauer zumindest in der ersten Hälfte jedoch nicht zu sehen, auch weil SV Urfahr-Keeper Stefan Fröhlich einen Krajinovic-Schuss gerade noch an die Stange abwehren konnte bzw. Schiedsrichter Mario Schörkhuber auf der gegenüberliegenden Seite bei einem vermeintlichen Tor von Kevin Mayer eine angebliche Abseitsstellung ahndete.

Klare Verhältnisse

Trotz hoher Temperaturen nahmen die beiden direkten Konkurrenten im Kampf um den Relegationsplatz auch im zweiten Abschnitt den Fuß nicht vom Gaspedal. So lieferte man sich weiterhin ein packendes Duell mit offenem Visier. Nur drei Minuten nach Wiederbeginn schoss Markus Krajinovic, der dieses Mal nicht im Sturmzentrum, sondern eine Reihe weiter dahinter zu finden war, nachdem er zwei Gegner ins Leere fahren ließ, die ASKÖ Lions Flo-Soccer in Front. Die Gäste blieben beflügelt durch den neuerlichen Führungstreffer in der Folge das gefährlichere Team. So musste sich in der 55. Minute Torwart Stefan Fröhlich bei einem Versuch von Raul Scarlat schon sehr strecken, um den Ball noch aus dem Winkel zu kratzen. Kurz darauf konnte dann aber auch der Schlussmann der Heimischen das 2:4 nicht mehr verhindern. Die Zöhrdorfer stellten bei diesem Treffer ihre spielerischen Qualitäten einmal mehr unter Beweis. Mit drei gezielten Pässen kombinierten sich die Gäste durch die Urfahraner Reihen, ehe Raul Andrei Scarlat mit einem perfekt getimeten Zuspiel in die Schnittstelle der Abwehrreihe Beniamin Chiorean fand. Völlig alleine vor dem gegnerischen Gehäuse sorgte Zöhrdorfs Nummer 16, mit seinem dritten Tor in diesem Match, vorerst für klare Verhältnisse.

Tor 2:4 Lions Linz 58

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Nach etwas mehr als einer Stunde schien der Tabellenzweite dann jedoch sein Pulver endgültig verschossen zu haben. Die Urfahraner machten in der Schlussphase in dieser sehr intensiven Partie den fitteren Eindruck. Als schließlich auch noch der aufgerückte Anton Cucurov nach herausragender Vorarbeit von Alexander Reiterer auf 3:4 verkürzte lebte plötzlich die Hoffnung im Lager des Traditionsvereins wieder. Die Hausherrn versuchten gegen wankende Zöhrdorfer nachzulegen mehr als zwei Halbchancen von Andreas Stangl und Anton Cucurov konnte man sich allerdings nicht mehr erarbeiten. In der 93. Minute fixierte schließlich Raul Andrei Scarlat den so wichtigen Sieg für die Gäste mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck, nachdem er zuvor sehenswert von Markus Krajinovic in Szene gesetzt wurde.

Umstellungen erforderlich

Die ASKÖ Lions Flo-Soccer hat dank dieses Auswärtssieges zwei Runden vor Schluss ihr Schicksal in der eigenen Hand. Mit vier Punkten in den noch ausstehenden zwei Begegnungen gegen die Union Babenberg und Union Edelweiß 1b wären die "Löwen" wohl nicht mehr vom Relegationsplatz zu verdrängen. Sichtlich stolz auf seine Mannschaft war nach Spielende Trainer Herbert Neyder: "Die Partie war wirklich spannend bis zur letzten Sekunde. Beide Seiten haben gleichermaßen dafür gesorgt, dass es ein sehr, sehr gutes Spiel wurde. Wir mussten, nachdem ich einige Spieler aus dem Kader gestrichen habe, doch einige Umstellungen vornehmen. So musste ich etwa unsere Verteidigung komplett neuformieren, wodurch wir hinten auch nicht immer ganz sattelfest waren und so drei Gegentreffer kassierten. Ohne die verbannten Störenfriede hat mein Team absolut ruhig und konzentriert seine Aufgaben erledigt. Hervorzuheben gilt es aus einer ganz starken Mannschaftsleistung einerseits unsere beiden Neuen in der Anfangself, die sich sofort super in das bestehende Gefüge integriert haben und andererseits Beniamin Chiorean, der den Urfahranern regelrecht um die Ohren gelaufen ist. Ihn als zweiten Stürmer aufzubieten, war das Beste was uns passieren konnte. Natürlich hat er auch maßgeblich von den Vorlagen von Raul Scarlat und Markus Krajinovic profitiert, die immer wieder den Pass in die Tiefe versucht haben. Wir haben gewusst, dass wir der sehr oft auf einer Höhe stehenden Abwehr des SV Urfahr dadurch Probleme bereiten können. Zum Schluss hin ist uns dann etwas die Kraft ausgegangen, wir haben den so wichtigen Sieg mit viel Kampf jedoch über die Zeit gerettet."

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