Union Edelweiß Linz 1b muss gegen Urfahr teures Lehrgeld bezahlen [Video]

In der abgelaufenen Spielzeit legte der SV Urfahr 1912 in der 2. Klasse Mitte presented by HDI einen grandiosen Start mit neun ungeschlagenen Spielen in Serie hin. Die Folge daraus war der verdiente Herbstmeistertitel noch vor den beiden späteren Aufsteigern ASKÖ Dionysen und ASKÖ Lions Flo-Soccer Linz. Einen erfolgreichen Saisonauftakt verzeichneten die Schützlinge von Trainer Mario Mayr auch heuer wieder, wenngleich man nach dem 3:1-Triumph über die ASKÖ Ebelsberg in Runde eins am Sonntag zu Hause gegen Union Edelweiß Linz 1b lange nicht wie der mögliche Gewinner aussah. Die Urfahraner lagen bis zehn Minuten vor dem Ende gegen die bis dahin couragiert auftretende Reserve des OÖ-Ligisten nach einem Dranga-Doppelpack mit 0:2 zurück, ehe ein Eigentor von Almir Cazimovic den Hausherrn neue Hoffnung verlieh. Dem blutjungen 1b-Team der Union Edelweiß sollte seine Unerfahrenheit in den Schlussminuten tatsächlich noch zum Verhängnis werden und so sicherte sich der SV Urfahr 1912, angeführt von Kapitän Kevin Mayer bei seiner Heimspielpremiere mit einem wahren Kraftakt noch drei schon nicht mehr für möglich gehaltene Punkte. Jetzt Trainingslager buchen!

Temporeich

In der vergangenen Saison setzte es für Union Edelweiß Linz 1b in Urfahr eine 0:3-Niederlage. Im Gegensatz zur Schlappe im März konnten die Nachwuchshoffnungen des Viertligisten dieses Mal schon nach zehn Minuten an der Anzeigetafel anschreiben. Jakub Dranga brachte die Gäste mit einem souverän verwandelten Elfmeter bereits in der 10. Minute in Führung. Union Edelweiß Linz 1b hielt in der Folge das Tempo hoch und zeigte immer wieder recht ansehnlichen Kombinationsfußball. Die Urfahraner hatten allerhand zu tun, um ihre recht quirligen Gegenspieler in den Griff zu bekommen. Bestes Beispiel dafür war etwa ein mustergültiger Konter in der 34. Minute, der von Daniel Schmalzer mit einem strammen Schuss ins Außennetz abgeschlossen wurde. Nicht viel fehlte nur wenig später auch auf der Gegenseite, als sich eine scharfe Hereingabe von Stephen Nyamedor gefährlich in Richtung dem Gehäuse von Edelweiß 1b-Keeper Mario Breitenfellner senkte. Der Schlussmann der Gäste war kurz vor der Pause auch bei einem Kopfball von Anton Cucurov aus kurzer Distanz rettend zur Stelle. Beim unplatzierten Abschluss von Axel Kellner aus aussichtsreicher Position nach einem Freistoß musste Breitenfellner nicht eingreifen und so blieb es bei der von der Papierform her etwas überraschenden Pausenführung der Schützlinge von Trainer Gernot Bachmaier.

Individuelle Klasse

Die Nachwuchshoffnungen auf Seiten des OÖ-Ligisten starteten auch in die zweite Halbzeit schwungvoll. So hätte es Rijad Cazimonvic am Fuß gehabt die Gäste nur vier Minuten nach Wiederbeginn mit 2:0 in Front zu bringen. Wollte es für die Nummer sieben der Union Edelweiß 1b in dieser Szene mit dem Abschluss noch nicht sonderlich klappen, so bewies Cazimonvic in der 68. Minute seine Qualitäten als Vorbereiter. Nach einem schrecklichen Fehlpass von Anton Cucurov wurde die Abwehr des SV Urfahr mit nur zwei Pässen ausgehebelt. Jakub Dranga behielt alleine vor Torwart Alexander Wallas die Nerven und baute den Vorsprung der Gäste mit einem flachen Schuss ins linke Eck auf zwei Tore aus. In den noch verbliebenen rund 20 Minuten musste die zweite Garde der Union Edelweiß dann allerdings ihrem hohen Anfangstempo doch Tribut zollen. Coach Gernot Bachmaier musste gleich drei Spieler angeschlagen vorzeitig vom Feld holen, was zusätzlich für eine gewisse Verunsicherung in den Reihen des Außenseiters sorgte. Die Möglichkeiten des SV Urfahr häuften sich und als der eingewechselte Almir Cazimovic einen Stanglpass von Kevin Mayer unglücklich ins eigene Tor ablenkte, begannen beim 1b-Team der Union Edelweiß schließlich endgültig alle Dämme zu brechen. Die Urfahraner witterten gegen einen nun sichtlich nervösen und unsortierten Gegner ihre Chance doch noch aus diesem Spiel etwas Zählbares mitzunehmen. Fünf Minuten vor dem Ende schlugen die Gastgeber mit dem Mute der Verzweiflung einen Freistoß nahe der Mittellinie einfach nur hoch und weit in den Strafraum. Kevin Mayer setzte sich im Sechzehner entscheidend durch und hechtete das Zuspiel ins lange Eck zum Ausgleich. Seine ganze individuelle Klasse spielte der Kapitän der Hausherrn auch in der 88. Minute aus, als er einen Ball im Sprint gerade noch auf der Toroutlinie stoppen konnte, ehe er gleich zwei Gegenspieler per "Guckerl" und einem kurzen Haken wie Statisten stehen ließ. Das Zuspiel von Mayer nagelte Andreas Stangl noch an die Unterkante der Latte, den Abpraller versenkte Stephen Nyamedor per Kopf dann aber zum umjubelten 3:2 im Tor. Mit einem Traumtor von weit über 30 Metern machte letztendlich wer sonst als Kevin Mayer den Sack für den SV Urfahr in der Nachspielzeit, in der auch noch Serif Sevic Gelb-Rot sah, zu.

Tor 4:2 SV Urfahr 91

Unerfahrenheit

Der Leistung seines Teams, jedoch klarerweise nicht dem Ergebnis konnte Union Edelweiß Linz 1b-Trainer Gernot Bachmaier etwas abgewinnen: "Meine Mannschaft hat eigentlich bis auf die letzten 20 Minuten sehr, sehr brav gespielt. Wir hätten schon vor dem unglücklichen Anschlusstreffer ein drittes Tor machen können. Die Urfahraner sind in den ersten 70 Minuten kaum zu nennenswerten Chancen gekommen. Mit dem Anschlusstreffer ist dann aber alles zusammengebrochen. Die Positionen wurden nicht mehr eingehalten und Nervosität hat sich bei uns breitgemacht. Während wir zu zittern begonnen haben, hat der SV Urfahr die zweite Luft bekommen. Am Schluss waren wir dann einfach zu grün hinter den Ohren. Das Endresultat spiegelt aber meiner Ansicht nach keineswegs die Kräfteverhältnisse am Platz wider."

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