SC Tragwein-Kamig: Nach Fast-Aufstieg am Boden der Realität gelandet

"Nachdem wir in den vergangenen Jahren zumeist auf den hinteren Plätzen der Tabelle zu finden waren, haben wir eine ausgezeichnete letzte Saison absolviert, in der uns alles aufgegangen ist. Natürlich wollten wir auch in der aktuellen Meisterschaft der 2. Klasse Nord-Ost wieder eine gute Rolle spielen, konnten die zahlreichen Abgänge bzw. Verletzungen aber nicht kompensieren", erklärt Manuel Mayrhofer, Trainer des SC Tragwein-Kamig. Nachdem seine Mannschaft im Vorjahr den Vizemeistertitel erringen konnte und in der Relegation gegen Langenstein knapp den Aufstieg verpasste, reichte es im Herbst nur zum neunten Tabellenplatz.

 

Holpriger Start - zahlreiche Ausfälle

Nach dem verpassten Aufstieg kamen die Tragweiner holprig aus den Startblöcken und mussten in den ersten vier Spielen drei Niederlagen einstecken, ehe die Mayrhofer-Elf in den folgenden vier Runden ungeschlagen blieb. Auf der Zielgeraden der Herbstsaison erlebte der Neuntplazierte ein Wechselbad der Gefühle und musste nach einem Sieg gegen den vermeintlichen Aufstiegsaspiranten aus Hagenberg gegen Schlusslicht Treffling eine bittere Niederlage einstecken. "Da uns gegenüber der letzten Saison zahlreiche Spieler nicht oder nur zum Teil zur Verfügung stehen, sind wir trotz des Rückfalles in der Tabelle nicht unzufrieden", spricht der Coach unter anderem die Verletzungen von Konrad Swietek (Meniskus) und Daniel Adlesgruber (Kreuzbandriss) sowie das Karriereende von Alexander Meisinger und Emir Macanovic an.

 

Hinten hui, vorne pfui - 15- und 16-Jährige legten Talentprobe ab

Während die Kicker aus Tragwein lediglich 15 Gegentore kassierten und es nur im Kasten von Herbstmeister Unterweißenbach weniger oft einschlug, stellt man mit 13 Treffern die schwächste Offensive der Liga. "Die Trefferausbeute war im Herbst katastrophal. Aber das hat in erster Linie damit zu tun, dass uns aufgrund der massiven Ausfälle 20 bis 30 Tore gegenüber der Vorsaison fehlen. Dennoch hat meine extrem junge Mannschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten keine schlechte Hinrunde absolviert. Zudem stehen einige 15- und 16-Jährige im Team bzw. Kader, haben die Jungen eine Talentprobe abgelegt, meint Manuel Mayrhofer.  Während der 15-jährige Pascal Hochetlinger als "Sechser" eine fixe Größe ist, ist der gleichaltrige Offensivspieler Patrick Buchberger am Sprung in die Mannschaft.

 

Ein Zugang - zwei Spieler nicht mehr dabei

In der Winterpause hat sich der Kader des Tabellenneunten verändert. Nach Emir Macanovic, der schon im Herbst seine Karriere beendet hatte, hängt auch "Zehner" Stefan Lengauer seine Schuhe an den Nagel. Mit Mittelfeldspieler Patrick Grübl, der zuletzt in der Reserve von Bezirksligist Wartberg/Aist aktiv war, steht ein neuer Spieler zur Verfügung. "Wir sind nicht bereit, Geld für Spieler auszugeben und richten unseren Fokus auf die Nachwuchsarbeit. Zudem investieren wir in eine zeitgemäße Infrastruktur, ist eine Flutlicht-Anlage in Planung", weiß der Trainer.

 

Trainingslager im Burgenland

Am vergangenen Donnerstag hat in Tragwein die Vorbereitung zur Rückrunde begonnen. Nach einer 0:5-Niederlage im ersten Aufbauspiel gegen Sandl testet die Mayrhofer-Elf am kommenden Wochenende erneut und trifft am Samstag auf Rainbach. In der langen und intensiven Aufbauzeit steht auch ein Trainingslager im burgenländischen Bad Tatzmannsdorf auf dem Programm. "Die Liga ist ungemein ausgegleichen, kann beinahe jeder jeden schlagen. Da in der Tabelle die Mannschaften sehr eng beisammenliegen, ist im Frühjahr noch einiges möglich, das obere Tabellendrittel unter Umständen noch zu erreichen", hofft Mayrhofer auf eine Rangverbesserung.

 

Günter Schlenkrich

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