Sensation! Mit 10 Mann beendet ASKÖ Kematen/Piberbach stolze Erfolgsserie des Tabellenführers

Nach einer katastrophalen Hinrunde sorgte die ASKÖ Kematen/Piberbach im Frühjahr binnen Wochenfrist für zwei faustdicke Überraschungen bzw. Sensationen. Sechs Tage nachdem die Mannen von Trainer Ronald Höllhuber gegen Kremsmünster nach zwei Platzverweisen stark dezimiert einen 2:1-Derbysieg feiern konnten, schossen die Kematener mit dem letzten Aufgebot den Vogel ab. Obwohl Trainer Höllhuber, der aufgrund der Personalmisere wieder die Schuhe schnürte, Mitte der ersten Halbzeit Rot sah, zwangen Kapitän Christoph Rogl und Co. die ATSV Stadl-Paura Juniors mit 1:0 in die Knie. Die Waldl-Elf führt zwar mit einem komfortablen Vorsprung von fünf Punkten weiterhin die Tabelle der 2. Klasse Süd-Ost an, nach zwölf Spielen ohne Niederlage musste die zweite Mannschaft des OÖ-Liga-Spitzenreiters aber erstmals seit 31. August 2014 den Platz wieder als Verlierer verlassen.

 

Letztes Kematener Aufgebot nach 22 Minuten nur noch zu zehnt

Da verletzungsbedingt und aus beruflichen Gründen fünf Spieler nicht zur Verfügung standen sowie Marc Angerer, Werner Steindl und Daniel Greindl eine Sperre absitzen mussten, schnürte neben Trainer Höllhuber, auch der 39-jährige Dietmar Hinterleitner, der ansonsten im Senioren-Team kickt, die Schuhe. Zudem agierten die Hausherren mit Andreas Zunghammer und Andreas Kornhuber mit zwei 16-jährigen Stürmern. Der Tabellenführer bestimmte von Beginn an das Geschehen und verzeichnete rund 75 Prozent Ballbesitz, die Juniors agierten jedoch ideenlos und tauchten kaum gefährlich vor dem Kematener Gehäuse auf. Nach 22 Minuten eine vermeintlich spielentscheidende Szene. Ein Gästespieler verteidigte den Ball an der Cornerfahne, Ronald Höllhuber bedrängte ihn und spitzelte den Ball ins Out. Obwohl ein Körperkontakt stattgefunden hatte, war die von Schiedsrichter Wegscheider gezückte Rote Karte wohl überzogen. Trotz Unterzahl ließen die gut organisierten Hausherren in der Defensive nichts anbrennen und hatten kurz vor der Pause sogar die Chance zur Führung. Kapitän Rogl, der im zentralen Mittelfeld eine tolle Performance ablieferte, überhob Gästegoalie Simon Winkler, der Ball strich jedoch am Tor vorbei.

 

Tabellenführer kann Überzahl nicht nutzen - Entscheidung nach 80 Minuten

Nach dem Wechsel bekamen die Zuschauer das gleiche Bild zu sehen. Der Favorit bestimmte das Geschehen und führte zum Teil auch eine feine Klinge, dem Spiel der Stadlinger fehlte jedoch der Nachdruck. Die zehn Kematener kämpften beherzt und hielten mit vereinten Kräften entschlossen dagegen. Nach rund 70 Minuten hatten die Mannen von Trainer Manfred Waldl ihre stärkste Phase. Nach Standards fanden die Gäste einige gute Chancen vor, die ASKÖ-Keeper Daniel Lagler jedoch allesamt zunichte machte. In Minute 80 schockte ein Senioren-Kicker die Juniors. Auf halbrechter Position legte sich Hinterleitner den Ball zu einem Freistoß zurecht und versenkte das Leder aus rund 20 Metern in Alaba-Manier über die Mauer im Gästetor. Der Tabellenführer machte nun Druck und versuchte, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, doch vergeblich. In Minute 92 hatten die heimischen Fans den Torschrei erneut auf den Lippen, nach einem abgeblockten Freistoß klatschte ein Kopfball von Manuel Dickinger aber an die Latte. Kurz darauf war Schluss, der 1:0-Sieg der ASKÖ Kematen und die Sensation perfekt.

 

Ronald Höllhuber, Trainer ASKÖ Kematen/Piberbach:
"Zu meinem Ausschluss möchte ich mich nicht äußern, aber scheinbar liegt der Schlüssel zum Erfolg darin, mit einem Mann - oder wie in der Vorwoche zwei Akteuren - weniger zu agieren. Obwohl wir praktisch mit dem letzten Aufgebot antreten mussten, hat die Mannschaft eine sensationelle kämpferische Leistung abgeliefert und zudem überaus diszipliniert agiert. Auch in Unterzahl haben wir - bis auf eine kurze Phase in der zweiten Halbzeit - nicht viel zugelassen. Nach der Rrückkehr auf die eigene Sportanlage ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen und die Stimmung wieder ausgezeichnet".

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