Nach Seuchenjahr, Trainerwechsel in Lenzing

Nach dem letztjährigen Aufstieg war für den ATSV Lenzing das Gastspiel in der 1. Klasse nach nur einem Jahr zu Ende. Der Klub konnte eine zweite Chance nicht nutzen, zog in der Relegation gegen Rainbach/I. den Kürzeren und musste wieder den Gang in die 2. Klasse Süd antreten. Dort sind die Lenzinger bis heute noch nicht wirklich angekommen und fanden nach dem Abstieg nicht in die Spur. Der ATSV ergatterte in der Hinrunde lediglich zwei Punkte, wartet noch immer auf den ersten "Dreier" und ziert einsam und verlassen das Ende der Tabelle. Nach einem Trainerwechsel soll im neuen Jahr der Pfeil wieder in die richtige Richtung zeigen.

 

48 Gegentore und 11 Auswärtsniederlagen in Serie

Die Kuvi-Elf erreichte gegen Pinsdorf und Bad Ischl 1b jeweils ein Unentschieden, in den übrigen zehn Spielen musste sich das Schlusslicht jeweils geschlagen geben. "Nach dem Abstieg haben uns fünf Spieler verlassen. Zwei Akteure sind im Sommer zu uns gestoßen, Daniel Ecker musste aus gesundheitlichen Gründen jedoch passen. Zudem hatten wir mit dem Verletzungsteufel zu kämpften und konnten in keinem einzigen Spiel mit der gleichen Mannschaft antreten", begründet Sektionsleiter Wolfgang Alexander die herbstliche Talfahrt. Während immerhin zwei Mannschaften weniger oft ins Schwarze trafen, kassierten die Lenzinger satte 48 Gegentore, die meisten der Liga. "Wir wissen, dass in der Defensive der Schuh besonders stark drückt. Diese massiven Probleme sind zum einen den Abgängen im Sommer geschuldet, da wir beide Innenverteidiger verloren haben. Zudem haben sich während der Saison weitere Verteidiger verletzt", so Alexander. Die beiden bisher gesammelten Punkte holte der Nachzügler jeweils auf eigenem Platz, in der Fremde wartet der ATSV hingegen seit 10. April vergeblich auf einen Punktegewinn und musste elf Auswärtsniederlagen in Folge einstecken.

 

2016 nur drei Siege, aber 19 Niederlagen

Der ATSV Lenzing blickt nicht nur auf einen "Schwarzen Herbst", sondern auf ein Seuchenjahr zurück. So konnten 2016 nur drei "Dreier" eingefahren werden, gingen von insgesamt 25 Spielen nicht weniger als 19 verloren. "Wir haben gewusst, dass es zu einer Präsenz im Vorderfeld der Tabelle nicht reicht, einen derartigen Absturz hätten wir aber nicht erwartet. Neben den Problemen in der Defensive fehlte aber auch das nötige Glück und hatten auch noch reichlich Pech", spricht der Sektionsleiter die 0:1-Niederlage in Gmunden an, als drei Hochkaräter vergeben wurden und Markus auer in der Schlussminute nur die Stange traf. Auch das letzte Spiel des Jahres in Schneegattern ist überaus unglücklioch verlaufen. Nachdem in Minute 88 der Ausgleich gelungen war, traf Akin Göze nur die Latte, ehe man in der 96. Minute den entscheidenden Treffer kassierte. Gegen den ATSV Timelkam führte der ATSV mit 3:1, nach zwei Platzverweisen ging das Spiel aber mit 3:6 verloren. "Unsere Mannschaft ist nicht so schlecht, wie es die Tabelle vermuten lässt, im Herbst ist aber alles zusammengekommen",meint Wolfgang Alexander.

 

Wolfgang Wagner folgt Claudius Kuvi nach - Suche nach Verstärkungen

Claudius Kuvi, der im Nachwuchs der Union Vöcklamarkt tätig war und die Mannschaft auf der Zielgeraden der letzten Saison übernommen hatte, ist seit dem Ende der Hinrunde nicht mehr Chef-Trainer. "Zum einen hat Kuvi in seiner Trainer-Karriere zum ersten Mal eine Kampfmannschaft betreut, und zum anderen ist er zum falschen Zeitpunkt zu uns gekommen. Wir sind jedoch von seinen Qualitäten überzeugt, weshalb wir uns freuen, dass Claudius Kuvi künftig im ATSV-Nachwuchs tätig sein wird", sagt der Sektionsleiter, der in der noch jungen Winterpause einen neuen Coach verpflichten konnte. Im neuen Jahr wird mit Wolfgang Wagner ein Trainer das Zepter schwingen, der aktuell bei OÖ-Ligist Gmunden als Sektionsleitiger tätig ist und als Trainer unter anderem in Zipf die Verantwortung getragen hatte. "Ich denke, dass wir eine gute Wahl getroffen haben und hoffe, dass unter Wolfgang Wagner die Mannschaft wieder in die Spur findet", so Alexander, der nach der erfolgreichen Trainersuche Ausschau nach Verstärkungen hält. "Wir wollen in der Winterpause zwei Spieler holen, einen Innenverteidiger und einen Mittelfeldspieler. Zudem hoffen wir, dass uns kein Spieler verlassen wird und auch Markus Bauer, dem wie in jeder Übertrittszeit wieder Angebote vorliegen, erneut zum Bleiben bewegen können".

 

"Wollen die Rote Laterne unbedingt loswerden"

Aktuell wird in Lenzing in der Halle trainiert, ehe am 24. Januar Neo-Trainer Wagner die Vorbereitung anpfeifen wird. Auch wenn die Saison für die Lenzinger mehr oder weniger bereits gelaufen ist, misst man der Rückrunde große Bedeutung bei. "Zum einen wollen wir die Rote Laterne unbedingt loswerden, und zum anderen im neuen Jahr wieder in Schwung kommen und Fahrt aufnehmen. Zudem wollen wir in der Frühjahr-Tabelle eine gute Rolle spielen, um in der nächsten Saison die Latte ein Stück weit höher legen zu können. Sollte das Glück wieder zu uns zurückkehren und wir von Verletzungen weitgehend verschont bleiben, sind diese Ziele durchaus zu erreichen", gibt der Sektionsleiter die Richtung vor.

 

Günter Schlenkrich

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