„Vize“ TSV Ottensheim überraschte trotz Dezimierung mit glänzenden Leistungen!

Höher eingeschätzte Teams ließ der Vorjahres-„Achte“ (!) in der LT1- O.Ö. Liga hinter sich; für das Ligaportal zog der sportliche Leiter des Frauenteams, Moritz Böker, folgendes Resümee:

 

Ligaportal: Herr Böker, worin sehen Sie die Ursache für die enorme Leistungssteigerung der Mannschaft in der so ausgeglichenen höchsten Spielklasse Oberösterreichs?

Moritz Böker: „Die Voraussetzungen vor der Saison waren aufgrund einiger Ausfälle nicht gerade die Besten. Gerade deshalb hat unser neuer Trainer auch besonders an der Fitness der Mädels gearbeitet, was sich meiner Meinung nach auch sehr positiv auf unser Spiel auswirkte und wir oftmals in der 2. Halbzeit nochmal nachlegen konnten. Mit Aneta Svobodová haben wir eine wirklich gute Spielmacherin dazu bekommen, die sich sehr gut in der Mannschaft eingelebt hat. Außerdem haben sich mit Alina Arnetzeder und Selina Willnauer zwei sehr junge Mädels in die Startelf gekämpft, die mit 14 und 15 Jahren bereits unglaublich konstante Leistungen Woche für Woche in der OÖ-Liga abliefern. Gerade für die jungen Spielerinnen war diese Hinrunde eine große Chance“.

Das Team aus der Vorsaison 2022/23 stand nicht mehr in voller Besetzung zur Verfügung.....

 

Nur die SPG SV Guntamatic Ried / Antiesenhofen und die SG Steyr Damen konnten Ihre Erfolgsserie kurzfristig „unterbrechen“, gelang es Cheftrainer Radim Tichy, dem Team Konstanz „einzuimpfen“?

„Radim arbeitet wirklich sehr hart mit unserer Mannschaft. Man merkt seinen Ehrgeiz und seine Leidenschaft für Fußball in jeder Einheit. Wir arbeiten ständig daran, die Spielerinnen in ihren Bereichen zu verbessern, was in der Hinrunde mit konstant guten Leistungen belohnt wurde, auch wenn natürlich das eine oder andere schlechtere Spiel von uns dabei war“.

Mit 5 Siegen in 6 Heimspielen war das Team auf eigener Anlage nur vom Herbstmeister Krenglbach zu bezwingen, für Sie die Basis der Topplatzierung?

„Aufgrund einer Terminkollision wurde bei einem Spiel das Heimrecht getauscht, wodurch wir sehr viele Heimspiele hatten. Natürlich spielen wir gerne auf unserem Platz, da die Gegebenheiten unserer Spielweise sehr zugutekommen. Das war in der Hinrunde sicherlich ein Vorteil und ein Teil unseres Erfolges. Uns ist aber auch bewusst, dass nun, besonders am Anfang der Rückrunde, einige schwere Auswärtsspiele auf uns warten“.

...... trotzdem gab es sehr oft nach einem erfolgreichen Torschuss Grund zum gemeinsamen Jubel! (beide Fotos:  Willi Grinninger, kickerin.at)

Ihre Mannschaft besticht vor allem als homogenes Kollektiv, oder sehe ich das falsch?

„Wir haben ein tolles Team, das auf und neben dem Platz eine funktionierende Einheit darstellt. Wir haben heuer ein neues System in unser Spiel integriert, was anfangs natürlich nicht immer funktioniert hat. Im Laufe der Vorbereitung entwickelte sich die Mannschaft allerdings zu einem sehr kompakten Kollektiv, ja“.

Was nehmen Sie selbst außer Platz 2 als absolut positiv aus dem Herbst mit?

„Mich persönlich freut es, dass es mit der Mannschaft und dem neuen Trainer auf Anhieb funktioniert hat und sich unsere jungen Spielerinnen in die Kampfmannschaft eingelebt haben. Das zeigt mir, dass wir derzeit den richtigen Weg gehen und die Zukunft der Mannschaft auf gesunde Beine stellen“.

Umgekehrt: Wurde der Kader durch langfristige schwere Verletzungen oder sonstige Ausfälle geschwächt?

„Aus der letztjährigen Stammelf hatten wir heuer leider vier sehr schwerwiegende Ausfälle zu verkraften. Lena Neumüller zog sich in der Vorbereitung einen Knöchelbruch zu, Chiara Borgards verbrachte ein Auslandssemester in Schweden, Aiyana Böker befand sich in der Babypause und Dani Lindorfer kämpfte mit einer Knieverletzung. Umso glücklicher sind wir, dass alle vier mit Beginn der Vorbereitung wieder durchstarten und uns in der Rückrunde zur Verfügung stehen“.

Wie nützen Sie die Winterpause?

„Generell gab es für uns nur eine sehr kurze Pause, da wir den Winter nun nutzen wollen, um eine ordentliche Vorbereitung zu durchleben. Mit Testgegnern wie die SPG Blau Weiß Linz/Kleinmünchen, FC Passau, Dynamo Budweis, usw. warten auch in der Winterzeit wieder einige starke Gegner auf uns“.

Im hochkarätigen Starterfeld des Andrea Binder Frauencups treffen Sie in der Gruppe auf die SG Steyr Damen, die SPG SV Zaunergroup Wallern/Krenglbach und die Frauenfußball Akademie OÖ, mit welchen Erwartungen?

„Der Andi Binder Cup ist jedes Jahr eine tolle Veranstaltung und eine gute Werbung für den oberösterreichischen Frauenfußball. Sportlich sind die Erwartungen relativ neutral, da die Halle ja schon ihre eigenen Gesetze hat. Wir freuen uns auf jeden Fall auf einen schönen Fußballtag und hoffen natürlich auf ein gutes Ergebnis unserer Mannschaft“.

Wird bei Ihnen ein Trainingslager abgehalten, wenn ja, wo?

„In den Semesterferien geht es heuer nach Prachatice,Tschechien, ins Trainingslager. Rund 25 Spielerinnen und einige BetreuerInnen werden dabei sein.

Wann ist bei Ihnen offizieller Trainingsauftakt?

„Wir werden nach den Weihnachts- und Neujahrsfeiertagen in die Vorbereitung für die neue Saison starten“.

Gibt es für das Viertelfinale im ZAUNERGROUP-O.Ö. Ladies-Cup im Mai einen Wunschgegner?

„Wir fiebern der Auslosung bereits entgegen. Einen Wunschgegner gibt es für mich persönlich nicht, wir nehmen es so, wie es kommt. Falls es ein Gegner aus der OÖ-Liga wird, wäre eine Heimspiel natürlich schön“.

Ihre Wünsche für die Frühjahrssaison?

„An die Leistungen der Hinrunde anknüpfen. Unabhängig von den Ergebnissen, waren spielerisch wirklich tolle Leistungen dabei, worauf man stolz sein kann. Wir haben heuer wirklich einen Schritt nach vorne gemacht und daran würden wir gerne weiterarbeiten“.

Vielen Dank für Ihre präzisen Darlegungen, ich wünsche Ihnen, dem Trainerteam und dem gesamten Kader frohe Weihnachten und im Neuen Jahr recht viele Erfolgserlebnisse!

Helmut Pichler

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