Mia Aschböck komplettiert bisheriges Landesliga-Doppel zum „Power-Trio“

Landesligist Aspach/Wildenau wurde bei der Suche nach einer Nachfolgerin für Cheftrainer Klaus Wageneder fündig: die frühere Taufkirchen-Stürmerin Maria Katharina Aschböck tritt in seine Fußstapfen. Nach Paula Kern (Union Nebelberg) und Silke Weisseneder (ASV Niederthalheim) dirigiert jetzt die dritte weibliche Betreuerin einen Landesligisten. Ligaportal erkundigte sich bei der Vielbeschäftigten nach ihrer Motivation, Höhepunkten ihrer eigenen Karriere und ihrem Saisonziel.

 

Mia, was gab den Ausschlag für Dein Engagement bei der Union Aspach/Wildenau?

„Eher im Spaß fragte mich vor einiger Zeit Lisa Hatheuer, die Sektionsleiterin der Union Aspach/Wildenau, ob ich mir nicht vorstellen könnte, ein Frauenteam zu trainieren. Sie wusste, dass ich seit einiger Zeit im Nachwuchsbereich Buben coache. Ihren Vorschlag habe ich anfangs nicht so ernst genommen, aber nicht mit der Hartnäckigkeit von Lisa gerechnet und so habe ich mich nach einem ernsthaften Kontaktgespräch doch bereiterklärt, die Aufgabe zu übernehmen“.

 

Möchte mit ihren Schützlingen einen perfekten Start hinlegen: Maria Katharina Aschböck (Foto: Verein)

War eventuell mitentscheidend, dass die Mädels bei den letzten „Fußballerinnen-Wahlen“ immer wieder ihr großes Organisationsgeschick bewiesen?

„Das wäre zu kurz gegriffen, angefangen von Obmann Werner Breg über Lisa Hatheuer, die sich um sämtliche organisatorische Belange kümmert bis zur jüngsten Kaderspielerin sind alle top-motiviert und ziehen an einem Strang. Ich möchte auch die hervorragende Aufbauarbeit von Klaus (Wageneder) hervorheben, der die Mannschaft in 4 Jahren exzellent geformt hat“.

Ist eine Frauen Deiner Meinung nach bevorzugt gegenüber einem männlichen Bewerber?

„Das hängt sicher nicht vom Geschlecht ab, sondern nur von der Autorität, die vom Coach ausgestrahlt wird, nur die Akzeptanz zählt. Einerseits freundschaftlich zur Spielerin, liegt andererseits bei der Trainerin die Letztentscheidung, auch hinsichtlich z.B. der Spielposition, wenn sie gewechselt werden muss, dann muss das auch akzeptiert werden“.

Wie würdest Du Deine aktive Laufbahn skizzieren?

„Mit 4 Jahren begann ich beim SK Schärding im „gemischten“ Team, kam 2011 zu meinem „Herzensklub“ SVT (Taufkirchen/Pram), war 2014 ein halbes Jahr ausbildungsbedingt beim FC Bergheim, kehrte aber dann wieder nach Taufkirchen zurück und beendete 2015 meine Laufbahn“.

Die absoluten Höhepunkte Deiner Karriere?

„Sicherlich der Meistertitel mit Taufkirchen unter Trainer Josef Glas in der o.ö. Landesliga 2010/11 und die erfolgreiche Relegation mit dem Aufstieg in die 2. Frauen-Liga Mitte-West mit den Siegen gegen St. Margarethen (1:0, auswärts) und 2:1 daheim gegen Bleiburg. Da gelang mir mit dem Siegestor einer der schönsten Treffer meiner Fußballer-Laufbahn und emotional ohnehin das wichtigste Tor“.

Deine Lieblingsposition?

„Immer im Sturm neben Martina Hauer, da wusste immer jede, wo sich die andere gerade aufhielt, wir waren perfekt zusammengespielt. Es gab keinen „Star“-Status einer einzelnen Spielerin, das wichtigste war die Mannschaft.“

Hattest Du jemals mit schweren Verletzungen zu kämpfen?

„Nach einer Bänderverletzung im Sprunggelenk in Nebelberg hatte ich eine 5 Monate dauernde Zwangspause, habe mich aber zurückgekämpft und auch mit Bandagen und Tapes gespielt. 2015 kam das 0:4 im Cupfinale gegen Geretsberg, da habe ich zwar offiziell meine Karriere beendet, aber noch bei „Not an der Frau“ manchmal ausgeholfen.“

Nun zur Trainertätigkeit, wo bist Du derzeit bei der Jugend tätig?

„Ich trainiere auch noch die U10 bei Taufkirchen, wobei mir 2 Co-Trainer zur Seite stehen, das ist auch mit Aspach akkordiert und ich habe auch zugesagt, dass ich immer, wenn es mir irgendwie möglich ist, anwesend bin. Beruflich bin ich als Diplom-Krankenschwester gefordert, aber ich versuche, alles klug zu organisieren“.

Co- Trainer Christian Endl bleibt Euch erhalten?

„Das freut mich sehr, denn der Kader umfasst derzeit 27 Spielerinnen, das wäre allein nicht zu bewältigen. Obendrein unterstützt uns auch noch Lisa Hatheuer, die bei allen Trainings dabei ist und besonders den „Neulingen“ hilft, den Anschluss zu finden“.

Um die Torhüterinnen kümmert sich Kathi Pointecker?

„Ja, Kathi ist auch insofern eine große Stütze, als sie in den letzten Jahren schon die anderen Keeperinnen sehr gefördert und ihnen auch nach Möglichkeit den Vortritt gelassen hat. Das ist charakteristisch für diese Mannschaft: ein Zusammenhalt, der seines gleichen sucht“.

Ein 27-er Kader ist äußerst umfangreich, warum könnt Ihr Euch über einen derartigen Zulauf freuen?

„Die Mannschaft betreibt selbst viel Werbung mit Einladungen zu Trainings, Schnuppertrainings, Veranstaltungen usw., die unermüdliche Lisa entwickelt immer wieder neue Ideen und ist damit sehr erfolgreich. Einge andere Frauenteams "existieren" (noch), diese Mannschaft "lebt".

Wirst Du den Spielstil verändern, einen eigenen kreieren?

„Nach einige Testspielen werden erst die Karten neu gemischt, es gibt kein fixes Schema, wir passen uns zwar dem jeweiligen Gegner an, wollen aber in erster Linie unser eigenes Spiel forcieren“.

Wie weit geht bei Dir die Freundschaft zu gegnerischen Spielerinnen, Mannschaften?

„Durch die langjährige Tätigkeit kennt man sehr viele AkteurInnen, FunktionärInnen, und ist auch mit manchen befreundet, aber im Match selber treffen wir auf „Gegnerinnen“, denen wir alles abverlangen“.

Welche Testspiele habt Ihr schon fixiert?

„Am 26. Juli treten wir auswärts bei Union Weibern an (18.00 Uhr), am 31. 7. gastieren wir in Münzkirchen, am 9. August spielen wir bei der neuen Spielgemeinschaft Weilbach/Mehrnbach und während der Woche tragen wir noch ein Aufbauspiel gegen den SV Taufkirchen aus.

Deine Wünsche für sportliche Zunft?

„Wenn es sich irgendwie realisieren ließe, möchte ich mit der Mannschaft mit einem „Dreier“ starten und um die Weihnachtszeit unter den ersten Fünf rangieren. Wenn wir mit aller Kraft das gemeinsame Ziel nicht aus den Augen lassen, dementsprechend trainieren und kämpfen, werden wir es auch erreichen“.

Danke für Deine kostbare Zeit und viel Glück, dass sich Eure Pläne realisieren lassen!

Möchte sich im Vorderfeld klassieren: das Team der union Aspach/Wildenau (Foto: Verein)

 Helmut Pichler

 

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.