Vorchdorfs Frauenteam möchte den „Rückenwind“ von der Hallen-Gala nützen!

Als „Neulinge“ in der Frauenklasse Süd/West blieben die Fußballerinnen der ASKÖ Vorchdorf in der Herbstmeisterschaft zwar bisher noch punktelos, beim Hallenturnier des „Andrea Binder Hallencups“ verblüfften Kapitänin Anna Sattler und Co. dafür umso mehr. „LIGAPORTAL“ erkundigte sich bei der Spielführerin nach deren Bilanz und Ausblick:

 

LIGAPORTAL: Anna, irre ich da oder hattet Ihr vor dem Saisonbeginn mit großen Personalproblemen zu kämpfen (Abgänge, Ausfälle usw….)?

„Nein, da irrst du dich leider nicht. Ziemlich überraschend und ziemlich kurzfristig sind zwei Spielerinnen zum LASK gewechselt, darunter unsere einzige Torfrau. Zudem fehlte uns in den ersten Runden mit der verletzten Lisa Steiner eine wichtige Stürmerin. Unser ohnehin anfangs kleiner Kader wurde also schlagartig noch kleiner“!

Andererseits, mit Manuel Mayr habt Ihr im Oktober einen Trainer gefunden, könntest Du ihn uns ein wenig vorstellen?

„Genau. Nach der Trennung von Peter König trainierte uns anfangs Daniel Freilinger, ohne jegliche zusätzliche Unterstützung. Die Zusammenarbeit mit ihm war zwar sehr gut und er war sehr engagiert, allerdings hatte er leider wegen der Grundausbildung beim Bundesheer wenig Zeit. Da waren wir dann sehr froh als Manuel sagte, dass er uns unterstützen wird. Mani ist sportlich sowie menschlich die absolut richtige Wahl für uns. Er bringt viel Motivation und Spaß ins Team und schaffte es sogar, uns während der Trainingspause zum Laufen zu motivieren (schmunzelt).Als langjähriger Nachwuchs-Trainer im Verein bringt er zudem viel wichtige Erfahrung mit“.

Ab Jänner betreut Euch zusätzlich Gerald Prielinger, auch über ihn würden wir gerne mehr wissen?

„Geri hält sich in den Trainings etwas zurück und legt den Fokus eher darauf, uns individuelles Feedback zu geben. Das ist vor allem für neue und etwas unerfahrenere Spielerinnen von Vorteil. Auch er bringt viel Motivation und Spaß ins Team. Mit drei Trainern so gut aufgestellt zu sein, motiviert uns unheimlich und bringt uns viel Selbstvertrauen".

Gab es Erlebnisse, die für Dich oder das Team in ganz besonderer Erinnerung bleiben?

„Ja, da waren so einige. Nach einer langen, doch sehr erfolgreichen Mädchen-Hobby-Liga (MHL)Teilnahme, waren die ersten (sehr hohen!) Ergebnisse ziemlich „prägend“. Ganz besonders in Erinnerung blieb uns allerdings unser erstes Heimspiel in der Meisterschaft, bei dem die Tribüne so gut wie voll war. Es war schön zu sehen, wie viele ZuseherInnen uns unterstützen. Aber das wohl prägendste Ereignis war unser erstes Meisterschaftstor. Dies war zwar nicht spielentscheidend, aber wir haben uns gefreut, als wären wir Weltmeister geworden (lacht)".

 

Ist die Meisterschaft in etwa so verlaufen, wie Du es erwartet (oder befürchtet) hast?

„Dass die Saison keine leichte wird, war uns bewusst, aber für uns war es wichtig, den Schritt in die Frauenklasse zu wagen und uns den Spaß am Fußball nicht nehmen zu lassen. Aber vor allem als wir wussten, dass wir ohne Torfrau in die Meisterschaft starten müssen, war klar, dass es noch härter wird als gedacht. Zum Glück erklärte sich Michaela Miedl dazu bereit, im Tor einzuspringen und konnte durch ihre guten Leistungen Schlimmeres verhindern. Die Erfahrungen, die wir in dieser ersten Saison sammeln konnten, waren zudem sicherlich wichtiger als die Ergebnisse“.

Worin liegt der hauptsächliche Unterschied zwischen der für Euch so erfolgreichen Hobbyliga und der Frauenklasse?

„Ich denke, der entscheidende Unterschied ist die Spieleranzahl begründet. In der MHL werden einfach weniger Spielerinnen benötigt, da man mit 8+1 Spielerinnen spielt und Rückwechsel erlaubt sind. Das war für unseren kleinen Kader sicherlich von Vorteil. Wir merkten aber auch schnell, dass wir einigen Teams in der Frauenklasse einfach körperlich unterlegen waren“.

Hat der Teamgeist nach den Niederlagen gelitten oder wurde die Mannschaft dadurch erst recht zusammengeschweißt?

„Klar, Niederlagen sind nie schön. Umso erfreulicher ist es zu sehen, dass der Teamgeist nicht darunter litt. Ich würde aber nicht sagen, dass sie uns erst recht zusammengeschweißt haben, da wir ohnehin schon immer einen sehr starken Teamspirit hatten. Zu sehen, dass die Mädels auch nach etwa dem 7. Gegentor weiterhin alles geben und den Spaß am Kicken nicht verlieren, ist für mich das größte Geschenk.

Welche positiven Erlebnisse bleiben Euch in Erinnerung?

„Der Zusammenhalt, die Unterstützungen durch die Fans. Wie schon gesagt, unser erstes Tor durch den Elfer von Laura Ohler gegen die SPG Laab/Ranshofen, (schmunzelt), und viele weitere. Ich denke, wir schafften es gut, uns trotz hoher Niederlagen auf die positiven Dinge zu fokussieren und nie zu vergessen, weshalb wir Fußball spielen“.

Seid Ihr von schweren Verletzungen und Ausfällen betroffen gewesen?

„Leider, ja. Zu Beginn der Saison waren mit Lisa Steiner und Bianca Ohler zwei unserer wichtigsten Stürmerinnen verletzt, aber ich denke, wir schafften es dennoch immer gut, die Ausfälle zu kompensieren".

 

Kamen dem Semifinale im „Andrea Binder Hallencup“ ganz nahe: Vorchdorfs Bandenzauberinnen (Foto: Willi Grinninger, Kickerin.at)

Beim o.ö. Hallenturnier habt Ihr beinahe für die ganz große Sensation gesorgt, war es das lange benötigte Ausrufezeichen und Signal zur „Aufholjagd“!

„Es war jedenfalls die erhoffte Belohnung für die intensive Vorbereitungszeit, in der wir viel trainierten. Ob sich solche Erfolge, wie dieser in der Halle, auch am Feld wiederholen lassen, wird sich zeigen, aber dem Selbstvertrauen hat es sicherlich nicht geschadet“.

Wie habt Ihr bisher die Winterpause genützt, wird es ein Trainingslager geben, wenn ja: wo und wann?

 "In der Winterpause haben wir, wie schon gesagt, intensiv und motiviert trainiert. Ja, Ende Februar werden wir 4 Tage auf Trainingslager nach Untersiebenbrunn fahren und dort auch unser erstes Testspiel spielen“.

Gibt es Verstärkungen für Euch, wie unterstützt Euch der Verein?

„Ja, wir durften im Laufe der letzten Monate einige neue Spielerinnen im Team begrüßen, die perfekt zu uns passen. Auch über die Unterstützung seitens des Vereins können wir uns aktuell absolut nicht beklagen. Ein großes Dankeschön richtet sich dabei vor allem an Monika und Harald Krottenmüller sowie Paul Sattler, die uns bei den Heimspielen bei der Kantinenarbeit unermüdlich unterstützten. Besonders gefreut haben uns natürlich auch die oftmals hohen Zuschauerzahlen. Familie, Freunde, aber auch die 1b Mannschaft der Männer haben uns trotz der oftmals bitteren Niederlagen immer bis zum Schluss tatkräftig unterstützt“.

Eure Wünsche und Ziele im Frühjahr?

"Weiterhin mit so viel Motivation und Freude Fußball zu spielen und uns mit dem hoffentlich einen oder anderen Punkt zu belohnen. Außerdem würden wir uns weiterhin sehr über Neuzugänge am Feld und besonderes im Tor freuen“.

Vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche Darstellung und ganz viel Spielglück im Frühjahr!

Helmut Pichler 

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